Stadt Kempen Zu Weihnachten auch an andere denken

Stadt Kempen · Der Verein Martinus-Hilfe, der die Kempener Tafel betreibt, hat seine traditionellen Weihnachtsaktion gestartet. Bis zum 16. Dezember werden bei der Tafel an der Mülhauser Straße 111 Geschenke für Bedürftige angenommen.

 Das Helferteam der Martinus-Hilfe wirbt für die Weihnachtsaktion der Kempener Tafel. Mit einem Paket können die Spender in der Vorweihnachtszeit zu besonderen Glücksbringern werden.

Das Helferteam der Martinus-Hilfe wirbt für die Weihnachtsaktion der Kempener Tafel. Mit einem Paket können die Spender in der Vorweihnachtszeit zu besonderen Glücksbringern werden.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wie in den vergangenen Jahren will die Kempener Tafel möglichst vielen Bedürftigen mit einem Weihnachtspaket ein schönes Fest bereiten. Dabei ist der Verein Martinus-Hilfe auf die Unterstützung von Spendern angewiesen. In der Vergangenheit zeigten viele Kempener ein großes Herz und packten fleißig Päckchen. Damit werden Menschen in Kempen und Tönisberg, sowie in Wachtendonk und Tönisvorst versorgt. In den vergangenen Jahren ist es so gelungen, für jeden Bedürftigen ein Paket bereitzuhalten.

Jeder Spender kann selbst entscheiden, ob er einem Single, Ehepaaren, Alleinerziehenden oder Familien mit Kindern eine Freude machen möchte. Besonders groß ist der Bedarf an Paketen für Alleinstehende und für Zwei-Personen-Haushalte, sagt der Vorsitzende der Martinus-Hilfe, Bruno Wrede. Das sollte dann aber auf den Paketen vermerkt werden, damit sie den richtigen Empfänger finden. Ganz wichtig ist dabei auch, dass man sein Paket ruhig mit hübschem Weihnachtspapier bekleben kann, sollte es aber offen lassen, damit die ehrenamtlichen Mitarbeiter der Tafel noch einmal einen Blick hinein werfen können. Schließlich kennen sie ihre bedürftigen Kunden und können so wirklich für jeden das finden, was ihm Freude bereitet.

Ins Paket sollte man haltbare Lebensmittel wie Nudeln oder Reis, Suppen als Konserven oder Tüten sowie Obst- und Gemüsekonserven packen. Backzutaten von Mehl über Zucker bis hin zu Backpulver oder ein bisschen bunten Zuckerkram zum Verzieren kommen bei Familien gut an, weiß Wrede aus Erfahrung. Säfte, Kaffee, Tee, Kakao, Gebäck und Schokoladen jeder Art passen auch ins Paket hinein. Schokoladen und Pralinen sollten jedoch keinen Alkohol enthalten, denn generell ist Alkohol nicht erwünscht, auch bitten die Helfer darum, keine Geldgeschenke hinzuzulegen.

Beliebt sind auch gerade bei muslimischen Tafel-Kunden Fischkonserven. Um es den Helfern leichter zu machen, sollte man dem Paket vielleicht noch einen Zettel beilegen, dass der Inhalt für Muslime geeignet ist. "Wir haben da gelernt, Rücksicht zu nehmen" so Wrede. Immerhin sind rund 60 Prozent der regelmäßigen Besucher der Tafel Asylbewerber muslimischen Glaubens. Ansonsten kann man sich beim Aussuchen der Präsente überlegen, was man sich selbst für ein schönes Weihnachten wünschen würde.

Die Mitarbeiter wissen auch, dass sich viele Bedürftige über eine kleine weihnachtliche Dekoration, eine Karte oder ein Bild im Paket freuen. Aus hygienischen Gründen dürfen die Päckchen aber keine gebrauchten Kuscheltiere oder Kleidungsstücke enthalten.

Bewusst hat man sich bei der Martinus-Hilfe, aber auch bei den Tafeln in Tönisvorst und Wachtendonk dafür entschieden, bei den täglichen Lebensmittelausgaben keine fertigen Tüten abzugeben, sondern die Kunden selbst auswählen zu lassen. Da klappt zwar Kommunikation manchmal nur mit Händen und Füßen, aber das macht eben auch oft Spaß, meint Wrede. Und alle Beteiligten finden es besser, dass jeder das bekommt, was er mag. Das habe seiner Erfahrung nach bisher immer gut geklappt. Der Bedarf der Besucher der Tafel-Ausgabestelle an der Mülhauser Straße 111 in Kempen ist unterschiedlich. Deshalb wurde vor einigen Jahren auch eine kleine Haushaltwarenabteilung und eine Kleiderkammer eingerichtet. Für kleines Geld können hier notwendige Sachen, die zum größten Teil aus Haushaltsauflösungen stammen erworben werden. Bruno Wrede betont ausdrücklich die gute Zusammenarbeit mit den anderen Hilfsorganisationen in Kempen. Man sehe sich nicht als Konkurrenz, sondern unterstütze sich gegenseitig.

(sr)
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