Unbegleitete minderjährige Flüchtlinge DRK-Wohngruppe jetzt am Buttermarkt

Kempen · Zehn unbegleitete minderjährige Flüchtlinge ziehen dort Mitte des Monats ein. An 365 Tagen im Jahr ist rund um die Uhr mindestens ein Betreuer anwesend. Besitzer des Gebäudes ist die Propsteipfarre.

 Kartons schleppen ist zurzeit angesagt (v. r.): Einrichtungsleiter Daniel Peetz, Geschäftsführerin Claudia Burghans und Hauswirtschaftshilfe Kristina Sosnowski.

Kartons schleppen ist zurzeit angesagt (v. r.): Einrichtungsleiter Daniel Peetz, Geschäftsführerin Claudia Burghans und Hauswirtschaftshilfe Kristina Sosnowski.

Foto: küppers

Die DRK Jugendhilfe Westfalen-Lippe zieht mit einer Wohngruppe mitten in die Altstadt. Ab März werden im ehemaligen Schwesternwohnheim am Buttermarkt 4 zehn so genannte UMA‘s (unbegleitete minderjährige Ausländer) einziehen. Das Jugendhaus in Straelen-Herongen gibt die DRK Jugendhilfe dafür auf. „Mit dem Umzug haben wir uns deutlich verbessert“, sagt Geschäftsführerin Claudia Burghans, Der Standort direkt neben der Heilig-Geist-Kapelle ist zentral gelegen und dürfte optimale Voraussetzungen für gelebte Integration bieten. Die Jugendlichen, die aus Ländern wie Somalia, Eritrea, Guinea, Syrien, Afghanistan, Iran und Albanien kommen und zwischen 15 und 18 Jahre alt sind, gehen alle noch zur Schule bzw. befinden sich in Praktika. „Unser Ziel ist, sie in eine Ausbildung zu bringen“, sagt Claudia Burghans. Die Geschäftsführerin bezeichnet diesen Schritt als „pädagogische Herausforderung, auf die wir uns freuen“.

Das ehemalige Schwesternwohnheim befindet sich im Eigentum der Propsteipfarrgemeinde St. Mariae Geburt. Die Stadt hat das Haus zuletzt als Flüchtlingsunterkunft für alleinreisende Männer genutzt. Zurzeit wird es für den neuen Zweck renoviert. Neben einem Anstrich werden in dem dreigeschossigen lichtdurchfluteten Gebäude einige marode Fenster gegen Doppelverglasung ausgetauscht. Eine neue Küche hat das DRK-Team bereits eingebaut. Die Ausstattung auf allen drei Etagen ist funktional gut, so mit Steintreppen, Parkettböden und Holzdielen. Jeder Jugendliche wird ein eigenes Zimmer haben. Für Einrichtungsleiter Daniel Peetz (36), der das Haus leiten wird, sowie für das pädagogische Team gibt es ein Büro und ein Betreuerzimmer.

„Es ist rund um die Uhr und an 365 Tagen im Jahr mindestens ein Betreuer vor Ort“, sagt Claudia Burghans. Es handelt sich um eine offizielle Jugendhilfeeinrichtung mit Genehmigung des Landesjugendamtes für eine stationäre Gruppe. Darüber hinaus betreibt die DRK-Jugendhilfe Westfalen-Lippe am Niederrhein fünf Wohnungen im sozialpädagogisch betreuten Wohnen (SBW), und zwar in Kempen, Geldern, Tönisvorst, Oedt und Krefeld. Insgesamt werden so 24 Jugendliche begleitet.

Das Jugendhaus in Straelen-Herongen, in dem die DRK-Jugendhilfe seit April 2016 saß, wird jetzt über die Immobilienfirma Camelot einer neuen Nutzung zugeführt. Das Haus befindet sich im Eigentum der Stadt Krefeld und wurde bis 2014 als Schullandheim für Krefelder Kinder genutzt. Danach war es bis März des Jahres 2016 Zentrale Unterbringungs-Einrichtung (ZUE) für Flüchtlinge.

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