Stadt Kempen Zeche: Stadt hofft auf Vertragsabschluss

Stadt Kempen · Die Stadt hält die zeitliche Verzögerung für die Übernahme des Privatinvestors für sehr unglücklich.

Dass es möglicherweise Ende März zu einem notariell beglaubigten Kaufvertrag zwischen dem derzeitigen Eigentümer des früheren Zechengeländes auf dem Wartsberg, der Immobilientochter der Ruhrkohle AG (RAG), und dem Krefelder Investor Wolf-Reinhard Leendertz kommen wird, ist aus Sicht der Kempener Stadtverwaltung eine positive Nachricht. Weniger gut ist dagegen die Perspektive, die sich für das Gelände ergibt. Denn der Besitzerwechsel dürfte erst Anfang 2020 erfolgen, wenn die bergrechtlichen Voraussetzungen für die Entlassung aus der Bergaufsicht erfüllt sind. Das teilte Kempens Technischer Dezernent Stephan Kahl auf eine Anfrage der SPD-Fraktion am Dienstagabend in der Ratssitzung mit. Bürgermeister Volker Rübo bezeichnete diese Entwicklung als "mehr als unglücklich". Die Verzögerung sei für die Stadt insgesamt sehr enttäuschend, meinte Dezernent Kahl.

Man sei aber sowohl mit der RAG als auch mit Investor Leendertz im Gespräch. Hintergrund der neuerlichen Verzögerung ist nach Angaben von Kahl, dass es für die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude zwar schon einen Abschlussbetriebsplan gibt, der aber einen Abriss mit anschließender Rekultivierung des Geländes vorsieht. Für eine andere Nutzung müsse der Betriebsplan modifiziert werden, das brauche seine Zeit. Gleichwohl könnte der Investor die Zeit bis Anfang 2020 nutzen, die Flächen, zu denen auch die Gebäude gehören, die zuletzt von der Firma Naue genutzt wurden, neu zu entwickeln. Die Bezirksregierung habe bereits signalisiert, dass auf dem Wartsberg-Gelände eine neue gewerbliche Nutzung durchaus möglich sei, berichtete Kahl in der Ratssitzung.

Bernhard Burchardt vom Zechen-Förderverein hatte in der Einwohnerfragestunde die zunehmenden Zerstörungen und Diebstähle auf dem Gelände angesprochen. Die bereiten den Zechenfreunden derzeit große Sorgen. Dezernent Kahl sicherte zu, dass die Stadt die RAG auf ihre Verkehrssicherungspflicht für das Gelände hinweisen werde. Die besteht nämlich noch bis zur Übergabe des Geländes an Investor Leendertz im Jahr 2020. Die Stadt will zudem eigenes Personal zum ehemaligen Zechengelände schicken, das die Sicherungsmaßnahmen dort prüft. Man werde sich kümmern und gegebenenfalls auf die RAG-Immobilientochter entsprechend einwirken, so Kahl.

(RP)
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