Stadt Kempen Würdevolle Klassiker und moderne Töne

Stadt Kempen · Mit einem fulminanten Konzert startete die Kempener Gemeinde Christ-König ins Jubiläumsjahr.

 Kantor Christian Gössel spielte an der Orgel.

Kantor Christian Gössel spielte an der Orgel.

Foto: Glockner

Schon rein optisch ist der Arnold Chor Kempen imposant. 40 Männer in weißen Jacketts, weißen Hemden, schwarzen Fliegen und schwarzen Hosen machen auf der Bühne etwas her. Als die Männer dann zum Orgelspiel von Christian Gössel die ersten Töne von "Trösterin Musik", einem Klassiker für einen vierstimmigen Chor von Anton Bruckner, anstimmen, ist klar: Der Arnold-Chor unter Leitung von Stefan Thomas sieht nicht nur würdevoll aus, er kann auch so singen.

Insgesamt sind es sechs Chöre und eine Big Band, die dafür sorgen, dass in der Kirche Christ-König zwei Stunden lang kein Platz mehr zu bekommen ist. Etwa 400 Menschen füllen das moderne Gotteshaus beim Neujahreskonzert, mit dem die Gemeinde und die Kirche in ihr Jubiläumsjahr starten. Vor 50 Jahren wurde Christ-König im Hagelkreuz gegründet. Der Kirchenbau am Concordienplatz hingegen wurde vor 25 Jahren durch Weihbischof Karl Reger gesegnet. Zuvor hatten bereits eine andere Kirche und 23 Jahre lang eine Notkirche an gleicher Stelle gestanden.

Passend zum modernen Kirchenbau beginnt auch das Neujahreskonzert mit moderner Musik. Die Big Band "KK Wood & Brass" unter Leitung von Christian Wilke, die 2004 aus einem Jugendblasorchester entstanden ist, später "Orchester St. Marien" hieß und sich jetzt einen neuen Namen geben hat, überzeugt mit tollen Stücken wie "Viva la Vida" von Coldplay oder "September" von Earth, Wind & Fire. Auch den Bond-Song "Sky fall" und ein Udo Jürgens-Medley hat die Big Band, bestehend aus verschiedenen Holzblas- und Blechblasinstrumenten, Gitarre und einem richtig guten Schlagzeuger, im Gepäck.

Eine ganz andere Richtung schlägt hingegen der kleine "Choram" ein, der ebenfalls in St. Marien beheimatet ist und den der Organist Christian Gössel leitet. Bestehend aus neun Mädchen und jungen Frauen und einem Jungen hat der Chor sich anspruchsvolle, klassische Weisen aus Schweden und Amerika, England und Irland ausgesucht, die beim Kirchenkonzert zur Klavierbegleitung mit glockenklaren Stimmen vorgetragen werden.

Auch der Chor "Good News" wird von Christian Gössel geleitet. Die mehr als 40 Sängerinnen und Sänger haben sich auf Gospel spezialisiert. Diese Musik hat ihren Ursprung im Liedgut der schwarzen amerikanischen Sklaven des 19. Jahrhunderts. Aus den Liedern, die aus der Vermischung von traditionellen protestantischen Psalmgesängen und afrikanischen Rhythmen entstanden sind, ist im Laufe des 20. Jahrhunderts in den USA eine lebendige christliche Musik gewachsen. "Good News" hat sich für das Neujahrskonzert ruhigere Stücke aus dem Liedgut herausgesucht.

Von Ralph Hövel werden der Jugendchor an Christ König und der Kirchenchor "Cantabilie" geleitet. Beide Chöre sind auf klassische Kirchenmusik spezialisiert, der Jugendchor studiert darüber hinaus aber alle zwei Jahre ein Musical ein, bei dem die etwa 20 Kinder und Jugendlichen immer mit großem Eifer dabei sind, wie Lothar Grünebaum verrät, der mit Bravour durchs Programm führt. Gut gefüllt ist die Bühne, als der Jugendchor "Look at the World" von John Rutter gemeinsam mit dem etwa 40-köpfigen Kirchenchor "Cantabilie" singt.

Als weiterer Chor von Christian Gössel gestaltet der Kirchenchor "Laudate" das fulminante Konzert mit. Der ehemalige "Propstei Cäcilien Chor", der seine Basis in St. Mariä Geburt hat, überzeugt mit anspruchsvollen Stücken von Camille Saint-Saens, Gustav Brand und Maurice Duruflé. Sehr beeindruckend ist das Ende des zweistündigen Konzerts, als Chöre und Zuhörer gemeinsam das irische Segenslied "Möge die Straße..." singen.

Das Neujahrskonzert war der Auftakt zu einer Reihe von Veranstaltungen, die die Gemeinde Christ König in ihrem Jubiläumsjahr plant. Am 11. März beginnt eine geistliche Woche, am 14. März gibt es ein Kirchenkabarett mit Ulrike Böhmer und am 30. Juni steht das Pfarrfest an. Ein Festgottesdienst am Christkönigtag, 25. November, bildet den Abschluss.

(WS03)
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