Stadt Kempen Wohnen heiß begehrt

Stadt Kempen · Die Nachfrage nach Baugrundstücken, Häusern oder Eigentumswohnungen ist in der Thomasstadt nach wie vor sehr groß. Die Preise sind entsprechend hoch. Die Stadt plant weitere Abschnitte im Gebiet "An der Kreuzkapelle".

 Der erste Abschnitt des Neubaugebiets "An der Kreuzkapelle" wird derzeit erschlossen.

Der erste Abschnitt des Neubaugebiets "An der Kreuzkapelle" wird derzeit erschlossen.

Foto: Wolfgang Kaiser

Die große Nachfrage hat im Rathaus durchaus überrascht. Dass Kempen ein begehrter Wohnstandort ist, ist längst bekannt. Aber der Bauverwaltung sind die Interessenten nach einem Grundstück im Neubaugebiet "An der Kreuzkapelle" im Kempener Süden regelrecht die Türe eingerannt. Der Ausschuss für Liegenschaften und Wirtschaftsförderung des Stadtrates entscheidet Ende September über die Vergabe der Grundstücke an die Kaufinteressenten.

 Das Fundament für die "Klosterhof"-Tiefgarage in der Kempener Innenstadt ist fast fertig.

Das Fundament für die "Klosterhof"-Tiefgarage in der Kempener Innenstadt ist fast fertig.

Foto: Kaiser, Wolfgang

25 städtische Grundstücke

25 Einheiten, die im ersten von drei Bauabschnitten derzeit dort erschlossen werden, vermarktet die Stadt selbst. Insgesamt gibt es in dem Areal am Kempener Außenring in diesem ersten Abschnitt Platz für 70 bis 80 Wohneinheiten. Der größere Teil der Flächen wird von Wohnungsbaufirmen vermarktet. Errichtet werden vor allem frei stehende Einfamilienhäuser oder so genannte Doppelhaushälften.

Der Quadratmeterpreis der städtischen Grundstücke liegt — je nach Lage — bei 210 bis 230 Euro. Ein im Vergleich zu anderen Kommunen im Kreisgebiet durchaus stolzer Preis. "Die Preise werden akzeptiert, wie die Nachfrage zeigt", sagt Bürgermeister Volker Rübo. Bei der Auswahl der Bauwilligen greift aber auch eine soziale Staffelung. Familien mit Kindern erhalten einen Abschlag von bis zu 30 Prozent pro Kind.

Festzuhalten bleibt: Kempen — und die Nachbarstadt Tönisvorst im "Speckgürtel" von Krefeld — haben die höchsten Baulandpreise. Das bestätigt auch der Grundstücksmarktbericht für den Kreis Viersen. Der zuständige Gutachterausschuss beim Kreis Viersen wertet alljährlich die Kaufverträge für Bauland, Häuser oder Eigentumswohnungen aus. Für 2011 waren das mehr als 3000 Abschlüsse, die die Experten zuletzt analysierten. Ihr Fazit: Kempen ist ein teures Pflaster, Wohnen in der Thomasstadt heiß begehrt.

Im Rathaus ist man sich dieser Tatsache bewusst. "Aber wir wollen als Stadt nicht wachsen um jeden Preis", bremst der Bürgermeister allzu übertriebene Erwartungen. Der fast schon kleinstädtische Charakter, der Kempen seinen besonderen Charme verleiht, soll unbedingt erhalten bleiben. Große Bevölkerungszuwächse wären da nur schädlich.

Kempen soll seine derzeitige Einwohnerzahl von rund 35 800 halten. Das ist das vorrangige Ziel. Das ist in jüngster Zeit nur noch schwer zu erreichen. Seit dem Jahre 2000 sterben mehr Kempener als Kinder hier geboren werden. "Die dadurch entstandenen Einwohnerverluste haben wir immer wieder durch Zuzüge ausgleichen können", erklärt der Bürgermeister. Doch in den vergangenen zwei bis drei Jahren wird der Ausgleich auf diesem Wege nicht mehr geschafft.

Deshalb freut es die Stadtverwaltung, dass die Nachfrage nach Bauland im Gebiet "An der Kreuzkapelle" so groß ist. Wer im September nicht zum Zuge kommt, der sei damit getröstet, dass es für das Gebiet im Dreieck St.-Töniser-Straße und Kempener Außenring noch zwei weitere Bauabschnitte geben wird.

Deren Erschließung soll im nächsten und übernächsten Jahr in Angriff genommen werden. Dazu muss aber erst der Lärmschutzwall zum Außenring hin erweitert werden.

(RP)
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