Geschätzte zwei Prozent der Kempener Bevölkerung trainiert regelmäßig in einem Fitness-Studio. "Das sind viel zu wenig", sagt Bredenkamp. Der Bewegungsmangel sei heute so groß geworden, dass er nur noch durch effektives Training ausgleichbar sei: "Um 1900 ging ein Mensch im Schnitt 20 Kilometer pro Tag, heute 800 bis 1300 Meter. Durch das Wirtschaftswunder (Auto, Maschinen) stand 1958 der Herzinfarkt auf Platz eins der Todesursachen. Seit 1990 ist das Körpergewicht der Bundesbürger explodiert. Nicht weil sie mehr essen, sondern weil sie lange vor dem Computer sitzen." Ein sechsjähriges Kind habe heute eine niedrige Lebenserwartung als seine Eltern.

Bredenkamp stellte viele interessante Fragen, die er selber für jeden klar und lebensnah beantwortete. "Wissen Sie, warum Sie erschlafftes Bindegewebe, zum Beispiel an Oberarmen und Bauch, weder durch Massagen oder Diäten wegbekommen? Haben Sie eine Lösung dafür, warum manche Menschen immer dort abnehmen, wo sie es nicht wollen?" Abnehmen und fit werden geht für den Referenten nur mit Bewegung und gezieltem Training der Muskulatur: "Diäten sind Trainingsmaßnahmen, um schneller fett zu werden. Kraftlosigkeit ist besonders im Alter ein großes Problem. Daher ist Krafttraining der sicherste Schutz vorm Pflegeheim." Und es sei nie zu spät, mit dem Training zu beginnen: "Auch ein 70-Jähriger kann dafür sorgen, dass er mit 80 beweglicher ist als heute." An seine begeisterten Zuhörer appellierte er: "Man muss das alles nicht nur wissen, man muss es auch tun."