Winter im Kreis Viersen Schlitten sind fast ausverkauft

Willich/Kempen/Tönisvorst/Grefrath · Im Kreis Viersen bleibt es winterlich. das hat verschiedenste Auswirkungen, zum Beispiel für Schlittenkäufer und -verkäufer, Grundstücksbesitzer und Zugreisende.

 Wintereinbruch in Kleve am Niederrhein - Schlitten fahren im Amphietheater

Wintereinbruch in Kleve am Niederrhein - Schlitten fahren im Amphietheater

Foto: Markus van Offern (mvo)

Bei anhaltendem Schneefall ist die Nachfrage nach Schlitten im Kreis Viersen deutlich gestiegen. Das berichten Einzelhändler aus dem Ostkreis, bei denen Kunden seit Samstag hölzerne Rodel und Bobs aus Kunststoff bestellen. „Noch ist ein Plastikschlitten da, alle anderen Schlitten sind verkauft“, berichtet Joachim Jansen, Inhaber des gleichnamigen Spielwarengeschäftes in Kempen, am Dienstag.

Schon am Samstag hätten sich Kunden gemeldet, Jansen konnte helfen: „Vor Weihnachten habe ich immer ein paar Schlitten da, die sind ein beliebtes Weihnachtsgeschenk“, berichtet der Einzelhändler. Nun sind auch die letzten Exemplare weg.

Ob in Holz oder Kunststoff, bei Spielwaren Erren in Willich sind nur noch wenige Schlitten zu bekommen. Auch in puncto Größe konnte man sich am Dienstagvormittag noch entscheiden. „Dass die Leute bei diesem Wetter nach Schlitten fragen, liegt doch auf der Hand“, sagt Verkaufsleiter Jan Fretschen. Begehrt sind auch die Schlitten Marke Rutschteller. Anrufen, bestellen und an der Tür abholen, oder einfach vorbeikommen und fragen – schon kann der Rodelspaß in und um Willich losgehen.

Ohne Schlitten zog man vom Supermarkt Real in St. Tönis wieder von dannen. „Ausverkauft“ ist die knappe Antwort am Dienstagmorgen. Man habe zwar Schlitten im Sortiment gehabt, aber die Nachfrage war groß. Nachschub werde so schnell nicht lieferbar sein. Im Raiffeisenmarkt in Willich sind ebenfalls die Schlitten ausverkauft, „das ging in einem Rutsch am Samstag und Montag“, berichtet Mitarbeiterin Monika Kox.

Auch bei Spielwaren Lessenich in St. Tönis können Kunden weiterhin Waren bestellen und abholen, auch dort waren Schlitten in den vergangenen Tagen heiß begehrt. „Jetzt haben wir nur noch vier kleine Schneeflitzer, mit denen man den Berg runterrodeln kann“, berichtet Inhaber Stefan Lessich. „Alles andere ist weg und auch nicht mehr zu bekommen.“ Falls Kinder den Eltern beim Freiräumen des Gehwegs helfen wollen, hat Lessenich noch ein paar Kinder-Schneeschaufeln da.

Unterdessen macht die Stadt Kempen ihre Bürger auf die Winterwartung aufmerksam: Grundstückseigentümer sind verpflichtet, vor ihrem Grundstück den Gehweg von Schnee freizuhalten, so dass Fußgänger auch mit Kinderwagen oder Rollator dort gehen können. Eine Schneeschaufel-Breite reiche nicht aus. Bei Personen- und Sachschäden sei der Grundstückseigentümer haftbar, falls er seine Verpflichtung nicht nachgekommen sei. Die Räumpflicht gilt auch für gemeinsame Geh- und Radwege, für dei Grundstücksgrenze in der Fußgängerzone und für sonstige Mischverkehrsflächen ohne einen eigens abgesetzten Gehweg.

Schnee, der zwischen 7 und 20 Uhr fällt, muss sofort nach Ende des Schneefalls beseitigt werden. Nach 20 Uhr gefallener Schnee oder entstandene Glätte ist werktags bis 7 Uhr, sonntags bis 9 Uhr am Folgetag zu beseitigen. Salz und andere auftauende Mittel sind verboten, sie dürfen nur eingesetzt werden, wenn andere abstumpfende Mittel nicht mehr ausreichen, etwa bei Eisregen. Außerdem müsse der weggeräumte Schnee so gelagert werden, dass er Fußgänger und Fahrer nicht behindere oder gefährde, er sollte auch nicht auf Blumenbeeten oder in der Straßenrinne landen. Einläufe von Entwässerungsanlagen und Hydranten seien freizuhalten.

Am Bahnhof Kempen fielen auch am Dienstag die Züge des Niers-Express (RE 10) auf der Strecke zwischen Kleve und Düsseldorf aus. Wie die Nordwestbahn mitteilte, könne man keine genaue Prognose geben, wann der Zugverkehr wieder aufgenommen werden könne. Auch nach einem Betriebsstart könne es aufgrund der Witterung weiterhin zu Einschränkungen mit Verspätungen und Teilzugausfällen geben.

(biro/ure)
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