Stadt Kempen Wer zieht in den Klosterhof?

Stadt Kempen · In der Stadt kursieren Gerüchte, Modeketten wie Esprit oder Gerry Weber würden in die Ladenlokale des prominenten Neubaus ziehen. Beim Projektentwickler Ralf Schmitz gibt man sich zugeknöpft.

 Der Blick von oben in die Baugrube: Zwischen den beiden Kränen entstehen auf der Bodenplatte die ersten Keller- und Tiefgaragenwände. Das Erdreich, das durch weiße Folie gegen Erdrutsche abgesichert ist, soll noch im Oktober weggebaggert werden – bis fünf Meter an das Kloster heran.

Der Blick von oben in die Baugrube: Zwischen den beiden Kränen entstehen auf der Bodenplatte die ersten Keller- und Tiefgaragenwände. Das Erdreich, das durch weiße Folie gegen Erdrutsche abgesichert ist, soll noch im Oktober weggebaggert werden – bis fünf Meter an das Kloster heran.

Foto: Wolfgang Kaiser

In die Ladenlokale des Klosterhof-Areals werden offenbar mehrere Mode- und Bekleidungsgeschäfte einziehen. Darunter könnten Handelsketten wie etwa Esprit und Gerry Weber sein. Das hat die RP aus gut informierten Kreisen der Kempener Geschäftswelt erfahren. Bekannt ist bereits, dass Friseur Hartmut Höninger mit seinem Salon von der Orsaystraße in den Klosterhof umziehen wird.

Axel Schmitz vom Büro des Projektentwicklers Ralf Schmitz wollte die Namen auf Anfrage nicht kommentieren. Er betonte jedoch, dass es — abgesehen vom Salon Höninger — keine Abwanderung von Geschäften aus Kempener Innenstadtläden in den Klosterhof geben werde. Schmitz verwies auf den 25. September. Dann will die Firma Schmitz die Namen der Unternehmen, die in den Klosterhof einziehen werden, bei einer Pressekonferenz bekannt geben.

Insgesamt entstehen in den beiden Gebäudeteilen neun Ladenlokale. Für den sogenannten Ankermieter ist der mit 730 Quadratmeter Verkaufsfläche größte Laden reserviert. Zwei Geschäfte werden nach Angaben von Schmitz jeweils etwa 350 Quadratmeter groß sein, die übrigen messen gemäß den Plänen rund 150 Quadratmeter Fläche, hinzu kommt ein Ladenlokal mit nur 93 Quadratmeter Fläche.

Am Bauzaun stehen unterdessen immer wieder neugierige Menschen. Sie zeigen auf Bagger, die Kräne und auf erste Betonwände, die in der Baugrube zu Füßen des Klosters zu sehen sind. Der spätere Klosterhof soll eine Attraktion werden, die Baustelle ist es ungewollt schon. Doch was genau können Kempener beobachten, wenn sie derzeit den Arbeitern zuschauen?"Den meisten Aufwand betreiben wir im Moment, um entlang der Orsaystraße die Tiefgaragendecke fertigzustellen", sagt Projektleiter Ludger Wilkes, der die Baustelle beaufsichtigt und die Arbeiten koordiniert. "Das ist nötig, damit Bauteile, Container und der Lieferverkehr dort Platz bekommen. Bisher wird dafür eine Fläche direkt am Kloster genutzt, doch die tragen wir noch ab." Tatsächlich werden die Baggerschaufeln voraussichtlich im Oktober die Grube bis fünf Meter ans Kloster ausheben. Rostige Enden von Stahlträgern, die aus dem Boden ragen und vom provisorischen Eingang des Klosters aus erkennbar sind, markieren die Linie, bis zu der die Grube wachsen wird. Nach Angaben von Ludger Wilkes sind die Arbeiten im Zeitplan.

Doch der ist eng gesteckt: Die Fertigstellung ist für Anfang 2014 geplant. Um den Termin einhalten zu können, dürfe der Winter keinen Strich durch die Rechnung machen. "Baggerarbeiten erledigen wir auch bei Frost. Beton kann aber bei zu niedrigen Temperaturen nicht verbaut werden", sagt Wilkes. Immerhin seien bisher keine Verzögerungen durch archäologische Funde aufgetreten. Wilkes: "Das ist ein unkalkulierbares Risiko. Bisher hatten wir in der Hinsicht Glück." Zwar seien die Bagger einmal auf eine alte Zisterne gestoßen. "Die wurde dann von Experten begutachtet und dokumentiert aber für nicht ungewöhnlich und damit für nicht erhaltenswert erachtet", sagt der Projektleiter. Zum möglichen Einzug von Modeketten in die Ladenlokale kann Wilkes sich nicht äußern. "Das ist nicht meine Baustelle", sagt er.

FRAGE DES TAGES

(RP)
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