Die Niers nach dem Starkregen Wasserstände sinken wieder

Grefrath/Willich · Die Niers sei nicht wesentlich über die Ufer getreten, informiert der Niersverband, warnt aber dennoch, vor dem Aufenthalt am und im Wasser.

 Die Niers am Grenzweg in Neersen: Mittlerweile ziehen sich die Wassermassen größtenteils zurück und die Nierswasserstände sinken wieder.

Die Niers am Grenzweg in Neersen: Mittlerweile ziehen sich die Wassermassen größtenteils zurück und die Nierswasserstände sinken wieder.

Foto: Marc Schütz

Der heftige und vor allem langanhaltende Starkregen hat auch im Einzugsgebiet der Niers seine Spuren hinterlassen. Mittlerweile ziehen sich die Wassermassen größtenteils zurück und die Nierswasserstände sinken wieder, informiert der Niersverband.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Niersverbandes waren in den letzten Tagen in höchster Alarmbereitschaft und teilweise im Dauereinsatz“, erläutert Sabine Brinkmann, Vorständin des Verbands. „Nachdem sich die Lage nun nach und nach entspannt hat und auch für die kommenden Tage trockenes Wetter angekündigt ist, hoffen wir, das Schlimmste überstanden zu haben.“ Es seien einige Schäden festgestellt worden, die aber überschaubar seien. „Das Wichtigste ist, dass alle Anlagen, insbesondere auch unsere Hochwasserrückhaltebecken in Mönchengladbach gut funktioniert haben“, sagt Brinkmann.

Aktuell geht der Rückstau der Maas in die Niers, der zu einem Hochwasser der Niers im westlichen Bereich der Stadt Goch (Kreis Kleve) führte, langsam wieder zurück. Nachdem die Maas an der Niersmündung in Gennep Sonntagabend ihren Höchststand erreicht hatte und der Pegel dort mittlerweile wieder sinkt, wird mit einem langsamen Ablaufen der Niers in den nächsten ein bis zwei Tagen gerechnet.

Viermal innerhalb von sechs Wochen kam es jetzt zu heftigen Starkregen im Einzugsgebiet der Niers. Besonders betroffen waren zuletzt wieder die Bereiche Mönchengladbach-Neuwerk, Viersen-Dülken und Tönisberg. Anders als bei den Regenereignissen am 4. Juni, 21. Juni und am 29. Juni war der Starkregen diesmal über einen Zeitraum von rund 48 Stunden verteilt und erfasste eine wesentlich größere Fläche. Insgesamt regnete es in der Spitze bis zu 85 Millimeter innerhalb dieser zwei Tage. Zum Vergleich: Normalerweise regnet es im Einzugsgebiet der Niers im Jahr ungefähr 720 Millimeter.

Die intensiven Niederschläge innerhalb kurzer Zeit führen insbesondere auf versiegelten Flächen und in Kanälen zu Problemen. Dies war laut Niersverband vor allem bei den Ereignissen im Juni der Fall. Das Regenwasser floss von den versiegelten Flächen wie Hausdächer und Straßen in die Kanalisation. Diese ist für die enormen Wassermengen nicht ausgelegt und kann das Wasser nicht komplett ableiten. Das Wasser konnte nicht über die Kanäle abfließen und suchte sich seinen Weg über Straßen und angrenzende Flächen.

Ein großer Teil der enormen Regenmengen konnte in den vier Hochwasserrückhaltebecken des Niersverbands in Mönchengladbach zurückgehalten werden. Zum ersten Mal wurde hierbei auch das 2016 neu gebaute Hochwasserrückhaltebecken in Geneicken zu mehr als drei Vierteln gefüllt. Zwar sei es im weiteren Verlauf der Niers zu Hochwasser gekommen, insgesamt sei die Niers jedoch nicht wesentlich über die Ufer getreten, informiert der Niersverband.

Dennoch weist er darauf hin, dass der Aufenthalt an und in der Niers insbesondere in der Nähe der Ein- und Auslaufbereiche der Hochwasserrückhaltebecken gefährlich sei: „Auch wenn die Niers als kleines Flüsschen harmlos wirkt, können beim Einstau und beim Entleeren der Hochwasserrückhaltebecken Strömungen entstehen, die vor allem für Kinder eine Gefahr darstellen.“

(emy)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort