Stadt Kempen Wasserdampf löst Fehlalarm aus

Stadt Kempen · Unlängst musste die Feuerwehr nach Fehlalarmen im Kramer Museum und am Hospital zum Heiligen Geist ausrücken. Keine Einzelfälle. Mehr als 50 Mal im Jahr wird bei der Leitstelle falscher Alarm aus Kempen gemeldet.

 Matthias Sandmann vom Kulturamt überprüft einen Feuermelder im Kramer Museum. Dort hatte kürzlich nach einem Defekt an einem Feuchtigkeitsregler Wasserdampf einen Fehlalarm ausgelöst.

Matthias Sandmann vom Kulturamt überprüft einen Feuermelder im Kramer Museum. Dort hatte kürzlich nach einem Defekt an einem Feuchtigkeitsregler Wasserdampf einen Fehlalarm ausgelöst.

Foto: achim hüskes

Es ist kurz vor halb acht am Abend. Aufregung in der Kreis-Leitstelle der Feuerwehr. Die Brandmelde-Anlage des Kramer-Museums hat Alarm ausgelöst. Drei Fahrzeuge des Löschzugs Kempen rücken zur Burgstraße aus. Feuerwehrleute kontrollieren das Gebäude. Kein Feuer. Falscher Alarm.

Nach 20 Minuten rücken die Einsatzkräfte wieder ab. "Das ist zwar immer ärgerlich, umsonst rauszufahren; andererseits ist uns jeder Fehlalarm lieber als ein tatsächlicher Brand", sagt Johannes Dicks von der Freiwilligen Feuerwehr Kempen. Und: "Besser ein Mal zu oft als ein Mal nicht ausgerückt zu sein."

Jedes Jahr enden etwa 50 Einsätze in Kempen nach Brandmeldungen von der Leitstelle damit, dass die Feuerwehr unverrichteter Dinge wieder abzieht. Die Stadt erhebt für diese Feuerwehreinsätze von dem betroffenen Gebäude-Betreiber Gebühren: Jede angefangene Viertelstunde kostet 116,25 Euro.

Die Ursachen für die Fehlalarme seien verschieden, erläutert Dicks. So hatte im Kramer Museum ein defekter Feuchtigkeitsregler im Heizungsraum unter der Kirche den Alarm ausgelöst. Wasserdampf entwickelte sich, der so stark war, dass die Sensoren der Rauchmelder ansprangen. Die Brandmeldeanlage des Museums ist direkt mit der Leitstelle der Feuerwehr verbunden. Wird der Alarm ausgelöst, rückt in jedem Fall ein Löschzug aus, erklärt Dicks.

Etwa 100 Einrichtungen in der Stadt sind mit Brandmeldeanlagen ausgestattet — und müssen es laut Bauordnung. Das gilt unter anderem für die meisten Industrieunternehmen, für Krankenhäuser und auch für Museen.

"In einem Museum kann viel passieren", sagt Matthias Sandmann vom Kulturamt. In den Räumen des 1000 Quadratmeter großen Kramer Museums sind deswegen etwa 250 Feuersensoren installiert. Eine Sprenkleranlage sei nicht vorhanden, erklärt Sandmann, zu kostbar seien die Exponate.

Auch in anderen Fällen, weiß Feuerwehrmann Dicks, löst Wasserdampf häufig Fehlalarme aus. "Das kann sehr schnell gehen." Da reiche es bereits aus, wenn sich in der Nähe eines Wasserkochers ein Feuersensor befinde.

Zum Hospital zum Heiligen Geist rückt die Feuerwehr in Kempen "drei, vier Mal im Jahr" aus, so Dicks, ohne dass es tatsächlich gebrannt hätte. Der Auslöser bleibt häufig unbekannt. Neben Wasserdampf lösen häufig auch verschmutzte Feuermelder oder technische Defekte Alarm aus. Dicks rät, die Geräte sorgfältig und regelmäßig zu warten. FRAGE DES TAGES

(RP/rl/jco)
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