Stadt Kempen Was Kempen in 200 Jahren alles hat

Stadt Kempen · In einem Kunstprojekt an der Pestalozzischule St. Hubert haben sich die Kinder Gedanken um die Zukunft ihrer Heimatstadt gemacht. Herausgekommen ist die Sim City Kempen, natürlich mit einem Flughafen.

 Die Schüler der Pestalozzischule haben sich bei ihrem Projekt eine Menge Mühe gegeben. Unser Bild zeigt Lehrerin Anke Brückner mit Schülern der Klasse A 3.

Die Schüler der Pestalozzischule haben sich bei ihrem Projekt eine Menge Mühe gegeben. Unser Bild zeigt Lehrerin Anke Brückner mit Schülern der Klasse A 3.

Foto: achim hüskes

Einen Flughafen, ein neues Rathaus, einen schiefen Turm und ein mittlerweile eingestürztes Fußballstadion - all das hat Kempen in 200 Jahren. Zumindest nach den Vorstellungen der Schüler der Pestalozzischule St. Hubert am Hohenzollernplatz wird es das alles in zwei Jahrhunderten in der Thomasstadt geben. Zusammen mit dem Kempener Künstler Jürgen Hemkemeyer realisierten sie innerhalb des vergangenen Schuljahres das Kunstprojekt "Sim-City Kempen - die Zukunft in 200 Jahren. Gestern wurde das Ergebnis des Projekts in der Schule vorgestellt.

Sim City - dabei handelt es sich um eine erfolgreiche Computerspielreihe aus dem Genre der Wirtschaftssimulationen. Inhalt des Spiels ist die Simulation einer Stadt und deren Entwicklung unter Einbeziehung verschiedener Faktoren wie Kriminalität, Umwelt, Verkehrsfluss und Bildung. Weil viele Schüler das Spiel kennen, hat sich Hemkemeyer diesen Titel fürs Projekt ausgedacht.

"In Anlehnung an das Spiel war es zunächst Aufgabe zu planen, welche Voraussetzungen für den Bau einer Stadt notwendig sind", sagt der Künstler. Jede Menge Entscheidungen mussten die Schüler treffen: Wie erfolgt die Stromversorgung, welche öffentlichen Einrichtungen sind vorhanden, welche Straßen muss und soll es geben. Weiterhin überlegten sie, welche für Kempen typischen Bauwerke es in 200 Jahren noch geben wird.

Für Dominik war klar: "Kempen braucht einen Flughafen!" Seine Begründung dafür ist simpel, aber umwerfend ehrlich: "Ins Flugzeug passen viel mehr Menschen als in die Bahn. Und im Gegensatz zur Bahn ist ein Flugzeug nicht zu spät." Außerdem hat der 15-Jährige den self-Baumarkt gebaut. Auch nachfolgende Generationen sollen auf Nagel, Hammer und Co. nicht verzichten, findet Dominik.

"Schön grün, mit vielen Bäumen" wünscht sich Gina (16) ihre Heimatstadt in ferner Zukunft. Ein kombiniertes Arzt- und Apothekenhaus, ähnlich des bestehenden Arnoldhauses, hat sie gebaut, außerdem war sie beim neuen Rathaus mit tätig: Das hat einen hübschen Spitzgiebel und erinnert ein wenig an die historischen Münsteraner Herrenhäuser. "Wir wollten unser Kempen schöner und lustiger machen", berichtet Samantha. Die 16-Jährige war unter anderem bei dem Bau eines Kindergarten-Hauses kreativ. Das bunt betupfte Dach ist der Beweis dafür. Aus Styrodur, einem Dämmmaterial im Hausbau, formten die Schüler mit Styroporschneidern die fantasievollen Bauten. Diese fixierten sie mit Heißkleber auf einer großen, runden Styrodur-Platte. Acrylfarben machten das Kunstwerk bunt.

Klassenlehrerin Anke Brückner-Froh zeigte sich gestern begeistert von dem Projekt : "Das Autos in Zukunft fliegen und keine Räder mehr haben, hätte ich nicht gedacht. Alle elf Schülerinnen und Schüler haben tolle Arbeit geleistet!" Für sie war es die zweite Zusammenarbeit mit Hemkemeyer. Im Vorjahr hieß das Motto "Schüler verändern Räume - Räume verändern Schüler". Das Projekt bringe frische Ideen in den Schulalltag, sagt die Pädagogin. Und freut sich, dass der wöchentliche Kunstunterricht so genutzt worden ist.

Wie Kempen in 200 Jahren aussehen wird, beantworteten die Schüler mit interessanten, spannenden Ansätzen auf ihre ganz eigene Weise. Dazu gehörten auch zahlreiche Windräder, welche die Stromversorgung sicherstellen.

(tone)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort