Wahl von Dellmans SPD und Grüne setzen voll auf die Karte Christoph Dellmans

Kempen · Sowohl Philipp Kraft (CDU) als auch Christoph Dellmanns (parteilos) überzeugten bei ihrer Vorstellung als Bewerber ums Bürgermeisteramt. Die Mitglieder wählten zeitgleich in zwei getrennten Sitzungen am Donnerstagabend im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) den 52-Jährigen, der keiner Partei angehört, fast einstimmig – lediglich bei der SPD gab es eine Enthaltung.

 SPD-Vorsitzender Stefan Kiwitz, Christoph Dellmans und die beiden Grünen-Vorsitzenden Nicole Brumme und David Tepaß (v.l.n.r.) sind mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden.

SPD-Vorsitzender Stefan Kiwitz, Christoph Dellmans und die beiden Grünen-Vorsitzenden Nicole Brumme und David Tepaß (v.l.n.r.) sind mit dem Wahlergebnis sehr zufrieden.

Foto: Norbert Prümen

Christoph Dellmans ist gemeinsamer Bürgermeisterkandidat von SPD und Grünen. Die Mitglieder wählten zeitgleich in zwei getrennten Sitzungen am Donnerstagabend im Technologie- und Gründerzentrum Niederrhein (TZN) den 52-Jährigen, der keiner Partei angehört, fast einstimmig – lediglich bei der SPD gab es eine Enthaltung.

Mit 20 Grünen und 26 Sozialdemokraten war der Raum im TZN zur anfänglich gemeinsamen Sitzung sehr gut gefüllt. In einer umfangreichen Bewerbungsrede stellte sich Dellmans, der aktuell bei der Stadt für Pressearbeit und Stadtmarketing zuständig ist, vor. Eine ganze Stunde redete er – über die zentralen Themen seiner Kandidatur, aber auch über viele weitere Themen, die die Stadt in letzter Zeit beschäftigen. Als parteiloser Kandidat galt es für ihn, gleich zu Beginn seiner Kandidatur deutlich Stellung zu beziehen zu Themen wie Sport, Denkmalschutz, Inklusion, Königshüttesee, Jugendbeteiligung und einiges mehr. Seine Schwerpunktthemen sind Entwicklung der Verwaltung, Bildung, bezahlbares Wohnen, Wirtschaft sowie Klimaschutz und Nachhaltigkeit.

In der Verwaltung kündigte er im Falle seiner Wahl strukturelle Veränderungen an, darunter eine neue Dezernatseinteilung und dezernatsübergreifende Projektgruppen, damit bei Problemen und Zeitverzögerungen schnell gehandelt werden könne – ein Hinweis auf die Probleme der Verwaltung bei Prozessen wie aktuell der Schulsanierung.

Dellmans machte aber deutlich, dass er für die aktuellen Probleme nicht allein den Dezernenten Michael Klee verantwortlich sieht, der in dieser Woche nicht für eine zweite Amtszeit wiedergewählt wurde. Applaus von den Zuhörern bekam er für seine Kritik daran: „Der Politik muss klar sein, dass eine Verwaltung Schaden nimmt, wenn man öffentlich einzelne Personen in die Kritik nimmt.“ Und dass man die Verwaltung schwäche, wenn in einer Zeit des Umbruchs Wissensträger nicht wiedergewählt würden. Klee habe gute Arbeit geleistet, so Dellmans.

Dellmans sieht seine Kenntnisse der Verwaltung und der Stadt als Vorteil. Bisher habe er nicht die Position, wegweisende Entscheidungen mit zu treffen oder zu beeinflussen. „Daher ist es mein Ziel, Bürgermeister zu werden, um mitzubestimmen und mitzugestalten.“

In seiner Rede wurde deutlich, dass er auch als erfahrener Mann in der Kempener Stadtverwaltung neue Ideen einbringen will. Zum Beispiel in Sachen Schulsanierung, die bereits seit zwei Jahren diskutiert wird. Dellmans denkt da über eine große Containerlösung nach, um Schule für Schule leerziehen und sanieren zu können. Auch für die Kitas will Dellmans baulich wie personell einiges tun. Für die Vereinbarkeit von Familie und Beruf brauche es Betreuung in Kitas und Schulen bis 18 Uhr.

Dellmans sieht die Verwaltung als Dienstleister für die Wirtschaft. So sollen zum Beispiel Bauantragsverfahren innerhalb von garantierten sechs Wochen abgeschlossen werden. Als Bürgermeister wolle er Gespräche mit Unternehmen und einen weiteren Kümmerer. Um die Suche nach Fachkräften zu vereinfachen, will er Betriebswohnungen ermöglichen. Eine Stärkung des Einzelhandels ist ebenfalls sein Ziel.

Bezahlbares Wohnen ist ebenfalls ein Thema, das Dellmans beschäftigt. Was im Kempener Westen gebaut werde, müsse nachhaltig, vielfältig, innovativ und für den Mittelstand bezahlbar sein.

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