Auftakt im Von-Broichhausen-Stift Corona-Impfung in Kempen hat begonnen
Kempen · Der Corona-Impfstartschuss in Kempen macht die Verantwortlichen zuversichtlich, dass das Ansteckungsrisiko mit Covid-19 im Laufe des Jahres mehr und mehr eingedämmt werden kann.
(RP) Bewohner, Mitarbeiter und Ehrenamtler des Kempener Von-Broichhausen-Stiftes sind am Donnerstag gegen Corona geimpft worden. Eine mobile Einsatzgruppe unter Leitung des Arztes Dr. Arndt Berson pikste in der Cafeteria der Senioren-Einrichtung über 240-mal binnen weniger Stunden in die linke Schulter. „Es ist alles gut gelaufen. Und wir sind froh, dass diese Hochrisikogruppe nun mehr Sicherheit hat“, sagte Einrichtungsleiter Jürgen Brockmeyer.
Das St. Peter-Stift, die zweite Alt-Kempener Senioren-Einrichtung in Trägerschaft der Stiftung Hospital zum Heiligen Geist, wird später mit dem Impfstoff versorgt. Brockmeyer: „Dieses Stift steht aktuell unter Quarantäne, deshalb müssen wir hier zunächst auf Nummer Sicher gehen.“
Der Impf-Startschuss in Kempen macht die Verantwortlichen zuversichtlich, dass das Ansteckungsrisiko mit COVID-19 im Laufe des neuen Jahres mehr und mehr eingedämmt werden kann. „Unser Team hat hervorragend Hand in Hand gearbeitet. Aber auch die Impfdisziplin der Kempener ist außerordentlich“, sagte Berson. Der Kempener Mediziner hat von der Kassenärztlichen Vereinigung Nordrhein den Auftrag bekommen, den ersten Impfeinsatz für Kempen zu leiten. Zur Freiwilligen-Mannschaft gehörten Mitarbeiter der Kempener Corona-Station, Ärzte aus niedergelassenen Praxen und aus dem benachbarten Hospital sowie zwei Apothekerinnen.
Auf Initiative des Gesundheitsministeriums NRW und zugeteilt vom Kreisgesundheitsamt Viersen hatten am frühen Morgen des Silvestertages die angefragten Ampullen mit dem Impfstoff den Heyerdrink 21 in Kempen erreicht. Im dortigen Von-Broichhausen-Stift leben knapp 100 Senioren, die zur akut gefährdeten Gruppe gehören und deren Impfung deshalb Priorität hat.
„Dieser Tag war auch für unsere Mitarbeiter wichtig. Alle haben sich impfen lassen – das ist bei einer freiwilligen Sache von solcher Tragweite nicht selbstverständlich“,sagte Julian Schrörs vom Stiftungs-Vorstand, selbst Mitarbeiter im Von-Broichhausen-Stift. Der Vorstands-Vorsitzende der Hospital-Stiftung, Brockmeyer, weist auch darauf hin, dass die nun geimpften Menschen in drei Wochen erneut einen Pikser über sich ergehen lassen müssen. „Das ist für eine Grund-Immunisierung vonnöten.“ Nach der zweiten Impfung dauert es wiederum etwa eine Woche, bis der Schutz vollständig vorliegt.
Vom zweiten Kempener Impfzentrum am Silvestertag, dem Lazarus Haus in St. Hubert, berichtete der leitende Impfarzt Dr. Martin Kamp ähnlich Positives wie in Alt-Kempen. Auch in dieser Senioren-Einrichtung haben sich bereitwillig knapp 100 Bewohner, Mitarbeiter und einige systemrelevante Bevölkerungsschichten wie Feuerwehr gegen Corona piksen lassen.
Jürgen Brockmeyer und die Impfärzte Berson und Kamp bitten um Verständnis, dass Bevölkerungsteile mit weniger hoher Priorität sich noch zurückhalten sollten in Sachen Coronaschutz-Impfung. Nach der Zulassung der Impfstoffe sei zunächst nur eine begrenzte Menge verfügbar. Deshalb seien zunächst Personengruppen mit besonders hohem Risiko für schwere oder tödliche Krankheitsverläufe oder mit einem berufsbedingt höheren Erkrankungsrisiko zum Zug gekommen.