Kempen Volksbank: Robert Reiners nach fast 50 Jahren im Ruhestand

Kempen · Seit einem guten halben Jahrhundert hat er die Geschicke des Geldinstitus mitbestimmt. Nun widmet er sich seiner Familie und den Schützen.

 Robert Reiners hat sich in den Ruhestand verabschiedet.

Robert Reiners hat sich in den Ruhestand verabschiedet.

Foto: Volksbank

Eigentlich ist die Volksbank Kempen-Grefrath ohne Robert Reiners kaum vorstellbar. Jetzt ist er aber weg, für immer: Er hat sich nämlich in den Ruhestand verabschiedet, und das nach fast 50 Jahren. „Mit hat die Arbeit immer Freude gemacht, denn ich durfte einen Beitrag leisten für unsere Volksbank und damit für unsere Heimat“, sagt er mit etwas Wehmut.

Reiners stammt aus Oedt, wo seine Eltern eine Bäckerei betrieben. Seine Laufbahn im Genossenschaftssektor begann Reiners 1969 als Auszubildender in der damaligen Spar- und Kreditbank. Wobei man hinzufügen muss, dass Ausbildende damals noch Lehrlinge hießen. 1981 wurde er in den Vorstand berufen und leitete die Bank gemeinsam mit Helmut Dickmanns zwölf Jahre lang bis zu ihrer Fusion mit der Volksbank Kempen-Grefrath. Hier war er bis zu seiner Pensionierung Leiter des Betriebsbereichs Verwaltung, Sicherheit und Beschaffung.

Reiners erinnert sich an seine Anfänge: „Zu Beginn meiner Lehrzeit befand sich die Genossenschaftsbank noch in einem Einzimmerbüro.“ Später erlebte er den Umzug in ein „richtiges“ Bankgebäude. Auch der elektronische Zahlungsverkehr, der seit langem nicht mehr wegzudenken ist, steckte damals noch in den Kinderschuhen und war den Geschäftsleuten vorbehalten. Gehaltskonten gab es noch nicht. „Früher haben wir die Zinsen noch mit Kopf und Hand berechnet. Manchmal wundere ich mich selber, wie sehr sich die Bankenwelt durch technische und regulatorische Entwicklungen in den vergangenen 50 Jahren verändert hat“, sagt Reiners rückblickend.

Eine besondere Herausforderung war die Euro-Einführung, 1999 als Buchgeld und 2002 auch als Bargeld. „Wir haben damals die 600 Kilo schweren Münzkisten in zwei Transporten von der Bundesbank in Düsseldorf geholt“, erinnert sich Reiners. Schattenseiten eines für Sicherheitsfragen Verantwortlichen sind Banküberfälle, Reiner erlebte sechs davon. Hinzu kam die Sprengung eines Geldautomaten: „Ich bin froh, dass bei all diesen Ereignissen keine Menschen zu Schaden gekommen sind.“

Rückblickend auf sein Berufsleben sagt Reiners: „Es war ein spannendes halbes Jahrhundert mit vielen Veränderungen, aber nun wird es Zeit, dass jüngere Kollegen sich den Herausforderungen stellen, um das Genossenschaftsbanking in einer digitalen Welt zum Erfolgs zu führen.“ Dabei sieht Reiners die Volksbank Kempen-Grefrath gut aufgestellt: „Die Nähe zum Kunden ist ein wesentliches Element des Geschäftsmodells.“

Vorstandsvorsitzender Josef Stieger dankte Reiners für seinen Jahrzehnte währenden Einsatz: „Männer und Frauen wie er machen den Unterschied: hochkompetent, der Region verbunden, in ihr tief verwurzelt, loyal zum Arbeitgeber und vom Genossenschaftswesen überzeugt.“

Seine Tatkraft widmet Reiner nun vor allem der Familie, der Sebastianus-Bruderschaft und den Bruderschaften im Bezirk Kempen und der Kirchengemeinde.

(hd)
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