Gemeinde Grefrath Vituskirche: Heimisches Brauchtum in Glas

Gemeinde Grefrath · Die Fenster der Oedter Vituskirche sind ein echter Hingucker. Zu sehen sind unter anderem St. Martin und die Sternsinger.

 Geschaffen hat die Brauchtumsfenster der in Kempen lebende Künstler Günter Hoff.

Geschaffen hat die Brauchtumsfenster der in Kempen lebende Künstler Günter Hoff.

Foto: kaiser

Wenn die gebürtigen Oedter, Ex-Bürgermeister Dieter Dohmessen und der langjährige Vorsitzende des Pfarrgemeinderates, Prof. Dr. Heinz Breuer ihre Kirche betreten, sind sie immer wieder ergriffen. Der Grund: Der Vitusdom, der seit geraumer Zeit mit engagierten Bürgern ums Überleben kämpft, fasziniert. Zum einen ist es wohl die Größe der Kirche, die jetzt 112 Jahre alt ist. Zum anderen sind es ganz sicher die Fenster. Sie haben die Kriege überstanden und sind heute ein markantes Zeichen der Kirche.

Gemeinde Grefrath: Vituskirche: Heimisches Brauchtum in Glas
Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Die Vituskirche ist neben der restaurierten Burg Uda das herausragende Denkmal im jetzt 845 Jahre alten Oedt. Zur neugotischen Ausstattung gehört der Zyklus von Glasfenstern im Langhaus, den Chören und Seitenkapellen. Sie wurden in den Jahren 1901/02 in der Glasmalerei Derix in Kevelaer/Goch hergestellt. Da gibt es Motive aus dem Leben des Pfarrpatrons, Jesus im Kreis seiner Apostel, das Martyrium des Heiligen Vitus und viele andere Szenen. Hauptmotiv der beiden Chorfenstern rechts und links des Mittelfensters sind die Anbetung der Hirten und die Auferstehung Christi.

Gemeinde Grefrath: Vituskirche: Heimisches Brauchtum in Glas
Foto: Kaiser, Wolfgang (wka)

Im Turmfenster sieht man das Bild eines Laute spielenden Engels. An der Ostseite der Kirche sieht man den Heiligen Aloysius, Karl Borromäus und Kaiser Heinrich. Die Querhausfenster von 1935 wurden inzwischen ersetzt in den Jahren 1987 und 1992 nach Entwürfen von Wilhelm Buschulte und Günter Hoff. Das Hauptthema der drei Fenster Buschultes lautet: "Deinen Tod, o Herr, verkünden wir, bist du kommst in Herrlichkeit." Das erste Fenster unter dem Thema Tod zeigt Judas, die schlafenden Jünger, Christus und Engel am Ölberg, die Gefangennahme, die Geißelung, Würfelspieler, die Verspottung Jesu, eine Pieta und das Kreuz. Das zweite Fenster hat die Auferstehung Jesu zum Inhalt. Es zeigt Engel am leeren Grab, oder auch fortlaufende, ja fortstürzende Wächter. Das dritte Buschulte-Fenster zitiert die Offenbarung des Johannes: "Und ich sah einen Engel in der Sonne stehen, er rief mit großer Stimme zu allen Vögeln: Kommt versammelt euch zum Mahl Gottes."

Bereits im Jahr 1987 wurden die Fenster an der Westseite eingesetzt, nach der Außensanierung des Mauerwerks, die die Besucher am meisten beeindrucken und die einen Bezug zum Brauchtum in Oedt haben. Sie werden auch Brauchtumsfenster genannt. Entworfen hat sie der in Kempen lebende Künstler Günter Hoff. Es sind Fenster mit einer ganz besonderen Ausdruckskraft.

Sie sind eine Art Bindeglied zwischen dem Kircheninnenraum und der Außenwelt mit der Pflege des Brauchtums. Die drei Brauchtumsfenster, die man in anderen Kirchen nicht sehr häufig antrifft, sprechen sozusagen die Sprache der Menschen, der Oedter Bürgerschaft. Erinnert wird an das Brauchtum Schützenfest, auch "Schötterei" genannt, oder an St. Martin. Die Sternsinger sind auf dem dritten Fenster zu sehen.

(mab)
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