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Stadt Kempen Via Stenden: Bürgermeister Rübo ist nun informiert

Stadt Kempen · Der zuständige Mitarbeiter der Bezirksregierung Arnsberg hat jetzt Kempens Bürgermeister Volker Rübo über die geplante Asyl-Notunterkunft in dem ehemaligen SPD-Tagungshotel Via Stenden informiert. Wie Rübo am Dienstagabend im Haupt- und Finanzausschuss betonte, hätte er erwartet, alle notwendigen Informationen zeitgleich mit seinem Kerkener Amtskollegen Dirk Möcking zu erhalten.

Immerhin liege die Via Stenden nur 70 Meter von der Ortsgrenze St. Hubert entfernt. Der Mitarbeiter der Bezirksregierung habe sich für dieses Versäumnis bei ihm entschuldigt, so Rübo. Als Begründung gab er mangelnde Ortskenntnis an. In Arnsberg habe man bisher nicht gewusst, wie nah das Areal an Kempen liege, so der Landesbeamte.

Der berichtete Rübo weiter, dass das Land unter massivem Zeitdruck stehe. Für den kommenden Herbst wird eine neue Flüchtlingswelle in Deutschland erwartet. Bis dahin muss auch das Land Nordrhein-Westfalen neue Plätze für die Unterbringung der Asylbewerber gefunden haben. Die leerstehende Via Stenden ist ein mögliches Objekt, in dem bis zu 300 Flüchtlinge untergebracht werden könnten. Eine weitere deutlich größere Notunterkunft soll im ehemaligen Nato-Hauptquartier in Mönchengladbach eingerichtet werden.

Wie Rübo weiter erfuhr, verhandelt das Land derzeit noch mit der Eigentümerin der Via Stenden, einer Gesellschaft, die der Landes-SPD gehört, über einen Mietvertrag. Die SPD müsse den maroden Gebäudekomplex auf eigene Kosten sanieren und umbauen lassen. Eine Baugenehmigung gibt es noch nicht, könnte aber, so erfuhr Rübo, im Eilverfahren von der Bezirksregierung Düsseldorf erteilt werden.

Die Flüchtlinge, die jeweils nur etwa eine Woche in der Notunterkunft bleiben und dann auf andere Kommunen in Nordrhein-Westfalen verteilt werden sollen, werden in der Anlage von einer Hilfsorganisation betreut. Welche das sein wird, steht noch nicht fest. Die Gemeinde Kerken wird — sollte der Plan mit der Via Stenden umgesetzt werden — künftig keine zusätzlichen Flüchtlinge mehr aufnehmen müssen. Die Bezirksregierung Arnsberg wird laut Bürgermeister Rübo nun prüfen, ob auch Kempen aufgrund der Ortsnähe bei der Zuweisung von Asylbewerbern angemessen entlastet werden kann.

Noch vor Ostern soll es einen Gesprächstermin mit Vertretern der Bezirksregierung Arnsberg im Kempener Rathaus geben, berichtete Rübo. Auch ein sogenannter Runder Tisch mit Vertretern aus Politik, Vereinen und Kirchen in St. Hubert ist denkbar, wenn das Vorhaben mit der Via Stenden realisiert wird.

(RP)
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