Stadt Kempen VHS steht 2014 vor Veränderungen

Stadt Kempen · Die Volkshochschule Kreis Viersen stellte das Programm für das erste Semester 2014 vor. Im neuen Jahr wird es auch einige personelle Veränderungen in der kommunalen Bildungseinrichtung für Erwachsene geben.

 Erich Schützendorf leitet die Kreis-Volkshochschule seit September. Im neuen Semester erwartet die Hörer wieder ein breites Angebot an Kursen und Seminaren.

Erich Schützendorf leitet die Kreis-Volkshochschule seit September. Im neuen Semester erwartet die Hörer wieder ein breites Angebot an Kursen und Seminaren.

Foto: KN/Busch (3)

Die Weihnachtskarte der Kreis-Volkshochschule Viersen symbolisiert den Wandel, in dem sich die Bildungseinrichtung befindet: Die Karte zeigt ein Foto der Fachbereichsleiter, die auf der Treppe im VHS-Gebäude am Willy-Brandt-Ring in Viersen stehen. Ingo Schabrich, Bildungsdezernent des Kreises, sagt dazu: "In dieser Zusammensetzung wird man das Team wohl nicht wiedersehen." Was er damit meint: Einige der Fachbereichsleiter haben fast das Rentenalter erreicht und gehen demnächst in den Ruhestand. Allen voran Erich Schützendorf, der Leiter der VHS, der in einem guten Jahr ausscheidet. Er sieht in der damit einhergehenden Verjüngung aber eine Chance für die VHS und hofft auf neuen Schwung.

Jetzt wurde das Programm des ersten Semesters 2014 vorgestellt, und es gibt bereits zarte Neuerungen: Neben dem klassischen, knapp 300 Seiten starken Arbeitsplan gibt es nun zwei kleine Programmhefte, in denen je ein Themenschwerpunkt zusammengefasst ist. "Einmischen und Mitmachen" umfasst Angebote etwa zum Neinsagen und zur gewaltfreien Kommunikation, ein Argumentationstraining gegen Stammtischparolen, Vorträge zu politischen Themen, Computerkurse für Ältere, aber auch einen Kursus zur Gebärdensprache. "Die VHS ist ein Forum für gesellschaftlichen Diskurs", erklärt Schützendorf, weshalb dieser Schwerpunkt herausgestellt wird.

Mit dem zweiten Schwerpunkt "Studium und Beruf" sollen verstärkt jüngere Zielgruppen angesprochen werden. Die Broschüre soll daher auch an Schulen verteilt werden. "Wir haben etwa 16 500 treue Stammhörer, aber das ist nicht genug. Unser Anspruch ist es, den Bildungsanspruch aller Bevölkerungs- und Altersgruppen zu bedienen. Wir stehen also vor der Herausforderung, Neues zu wagen, aber Altes zu bewahren", erklärt Schützendorf. Nur etwa 5,5 Prozent der VHS-Kursteilnehmer sind jünger als 25 Jahre, was sich auch durch den Einsatz neuer Medien ändern soll. So wird sich die Kreis-VHS 2014 an einem bundesweiten Projekt beteiligen, das die Angebote über eine Smartphone-App leichter zugänglich macht. "Denn junge Leute holen sich kein Programmheft", sagt Schützendorf. Und schon jetzt gebe es durchaus Wochenendseminare, die auch von Menschen aus Süddeutschland besucht würden. Mithilfe der App soll die Teilnehmerzahl also weiter gesteigert werden.

Gestärkt werden soll das seit etwa zwei Jahren durch den Weggang des Fachbereichsleiters brachliegende Ressort "Kunst und Kultur". "Wir hoffen, dass wir bald einen neuen Kollegen für diesen Bereich haben. Die Kreativität gehört zu einer Volkshochschule", sagt Schützendorf.

Das neue Jahr an der VHS beginnt traditionell mit dem Holocaust-Gedenktag am Montag, 27. Januar, um 20 Uhr im Kempener Kulturforum Franziskanerkloster an der Burgstraße 19. "Ich freue mich, dass es uns gelungen ist, Dr. Andrea Löw, die stellvertretende Leiterin des Zentrums für Holocaust-Studien am Institut für Zeitgeschichte München, als Referentin zu gewinnen, um eindringlich und interessant über das Leben im Warschauer Ghetto zu berichten", sagt Kreisbildungsdezernent Schabrich. Es werde schließlich naturgemäß immer schwieriger, Zeitzeugen zu finden.

(RP)
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