Kempen Aqua Sol: Der Umbau hat begonnen

KEMPEN · In der Kempener Sauna- und Wasserwelt Aqua Sol in Kempen laufen die Vorbereitungen für den Neubau des Hallenbades. Die Stadtwerke Kempen investieren fast acht Millionen Euro. Es gibt schon ein neues Beachvolleyballfeld.

 Die Tribüne am 50-Meter-Sportbecken im Kempener Badezentrum Aqua Sol ist abgerissen. In dem Becken wird das neue Hallenbad gebaut.

Die Tribüne am 50-Meter-Sportbecken im Kempener Badezentrum Aqua Sol ist abgerissen. In dem Becken wird das neue Hallenbad gebaut.

Foto: Wolfgang Kaiser

Im Ganzjahres-Außenbecken der Kempener Sauna- und Wasserwelt Aqua Sol ist das Zischen des Hochdruckreinigers zu hören. Stück für Stück schießt der gebündelte Wasserstrahl über die Wände und den Boden. „Das hat nichts mit unserem Umbau zu tun, sondern ist Teil unserer allgemeinen Grundreinigung“, erklärt Betriebsleiter Wolfgang Werthschulte. Er ist gerade unterwegs zum Ganzjahresbecken, um einen Blick auf das neue Schott zu werfen. Das wiederum ist notwendig für den Badumbau.

An der Berliner Alle in Kempen laufen die Vorarbeiten für den Neubau des Hallenbades. Das soll im bisherigen 50-Meter-Sportbecken im Außenbereich entstehen. Das Becken muss dafür aufgegeben werden. Auf rund 7,5 Millionen Euro hatte der beauftragte Architekt Dirk Neugebauer aus Waltrop bei Dortmund den Bau des neuen Hallenbades samt Fitnessbecken und neuem Kleinkinderbereich kalkuliert. Mit dem Umbau wollen die Stadtwerke Kempen, ein 100-prozentiges Tochterunternehmen der Stadt, als Betreiber des Aqua Sols die Zukunft des Badezentrums langfristig sichern. Denn die Besucherzahlen – auch im beliebten Freibad – gehen seit einigen Jahren zurück. Die Technik des bestehenden Hallenbades ist veraltet, das Gebäude selbst muss dringend auch energetisch saniert werden.

 Handwerker stellen die Kleiderschränke fürs Freibad an einen provisorischen Platz an der Außentreppe. Der alte Umkleidebereich ist Teil der Baustelle.

Handwerker stellen die Kleiderschränke fürs Freibad an einen provisorischen Platz an der Außentreppe. Der alte Umkleidebereich ist Teil der Baustelle.

Foto: Wolfgang Kaiser

Im Schwimmkanal, der sonst den Innenbereich mit dem Ganzjahresbecken verbindet, steht eine stabile, verzinkte Stahlblechkonstruktion mit einer weißen Kunststoffplatte. „Im Zuge der Bauarbeiten kommt der alte Schwimmkanal weg. Weil wir das Außenbecken aber trotz Umbaus weiter nutzen möchten, mussten wir eine Trennmauer errichten“, sagt Wolfgang Werthschulte. Er hatte dabei die Idee, ein Schott zu installieren. Eine betonierte Mauer hätte aufgrund der Aushärtung des Betons zu einer längeren Schließung des Beckens geführt. Mithilfe des Schotts kann dieser Bereich nach der Grundreinigung ab kommenden Montag wieder genutzt werden. Wobei die Schwimmer über die Außentreppe an der Schwimmhalle gehen müssen, wenn sie ins Ganzjahresbecken wollen.

 Betriebsleiter Wolfgang Werthschulte vor den neuen Spielfeldern für Beachvolleyball und Fußball. Sie befinden sich am Ende der großen Liegewiese.

Betriebsleiter Wolfgang Werthschulte vor den neuen Spielfeldern für Beachvolleyball und Fußball. Sie befinden sich am Ende der großen Liegewiese.

Foto: Wolfgang Kaiser

Unter dieser Außentreppe sind Handwerker gerade mit einer Flex am Werk. Die Kleiderschränke für die Umkleide des Freibades werden dort aufgebaut. Der Umkleidebereich selbst ist bereits eine Baustelle. Also erhalten die Schränke einen neuen Platz. Ein Provisorium für rund 20 Monate. Etwas merkwürdig wirkt derzeit noch die Entfernung einer Hecken direkt neben dem Schwimmkanal. Es sieht dort ein wenig kahl aus. Aber das wird sich in absehbarer Zeit ändern, da genau an dieser Stelle der neue Eingang zum Freibad entstehen wird. „Unser neuer verkleinerter Außenbereich ist ansonsten eigentlich soweit fertig und kann mit Eröffnung der Freibadsaison am 1. Mai komplett genutzt werden. Springer- und Familienbecken mit Kleinkinderbereich und das Ganzjahresbecken stehen zur Verfügung und sind samt Liegewiese von der Baustelle entsprechend abgegrenzt“, erklärt Werthschulte.

Der Badleiter ist inzwischen am 50-Meter-Sportbecken angelangt – dort, wo einst die Zuschauertribüne stand. Sie ist schon abgerissen. Auch die alten Sand-Spielfelder für Beachvolleyball und Fußball gibt es nicht mehr. Wo die Tribüne war, wird künftig die Außenmauer der neuen Schwimmhalle stehen. Und statt der Spielfelder wird es Parkplätze geben. Auf Beachvolleyball und Fußball auf Sand müssen die Freibadbesucher in der neuen Saison aber nicht verzichten. Die Spielflächen befinden sich jetzt am Rand der nach wie vor riesigen, 25.000 Quadratmeter großen Liegewiese. Es wurden wieder zwei Felder für die beiden Sportarten angelegt.

Getrennt durch einen Hügel, der sich hervorragend als Beobachtungsposten für das Geschehen auf den Spielfeldern eignet, liegen je ein Beachvolleyball- und ein Fußballfeld nebeneinander. Der stellvertretende Betriebsleiter Michael Bist kümmerte sich federführend um die neuen Spielflächen.

„Bislang haben wir bei keiner der anstehenden Arbeiten irgendwelche Überraschungen erlebt. Alles läuft nach Plan“, berichtet Werthschulte. Er freut sich schon darauf, wenn das Aqua Sol in rund 20 Monaten ein neues Hallenbad mit Mehrzweckbecken, Lehrbecken mit Hubboden, Wintergarten, Holzterrasse, neuen Umkleiden und Sanitäranlagen sowie einem erweiterten Sole- und Kinderbereich hat. Das umgebaute Schwimmbad wird komplett barrierefrei sein und soll auch von Menschen im Rollstuhl problemlos genutzt werden können.

Nach der Fertigstellung des neuen Hallenbades wird die alte Schwimmhalle abgerissen. An ihrer Stelle will ein privater Investor aus Norddeutschland ein Hotel bauen. Der neue Partner war den Stadtwerken von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen empfohlen und vermittelt worden. Die Stadt Kempen erhofft sich von dem Hotelprojekt auch einen Schub in Sachen Tourismus.

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