Ein Überblick Kempen hat viel für Senioren zu bieten

Kempen · Neben den Altenheimen gibt es vielfältige Aktivitäten für Ältere in den Stadtteilen. Hier ein kleiner Überblick:

 Einrichtungsleiterin Gaby Langhans bewirtet die Besucher des Kaffeenachmittags, der mittwochs im Dr.-Karl-Rudolph-Haus in St. Hubert stattfindet.

Einrichtungsleiterin Gaby Langhans bewirtet die Besucher des Kaffeenachmittags, der mittwochs im Dr.-Karl-Rudolph-Haus in St. Hubert stattfindet.

Foto: Wolfgang Kaiser

In der Stadt Kempen gibt es seit Jahren ein dichtes Netzwerk von Freizeit- und Betreuungsangeboten für ältere Bürger. Das Amt für Soziales und Senioren bietet selbst umfangreiche Hilfen an oder koordiniert Gruppen und Projekte. Bewährt hat sich das Senioren-Netzwerk (So-Net). Dort werden interessierte Bürger geschult. Sie sorgen im Rahmen der Hilfe zur Selbsthilfe beispielsweise als ehrenamtliche Seniorenbegleiter dafür, dass ältere Menschen, die Unterstützung beim Arztbesuch oder beim Einkaufen benötigen, diese auch in Anspruch nehmen können.

Senioren-Initiative Altenhilfe

Dem Netzwerk gehört seit Jahren auch der Verein Senioren-Initiative Altenhilfe Kempen an. Der Verein betreibt die städtische Begegnungsstätte Haus Wiesengrund an der Wiesenstraße 59 in Kempen. Dort ist immer etwas los. Beim Blick auf die vielen Aktivitäten, die die Senioren-Initiative (SI) zu bieten hat, kann man nur staunen. Seit 1975 setzt sich der Verein für die Belange der älteren Menschen in der Stadt Kempen ein, hilft zum Beispiel Einsamkeit zu vermeiden, altersbedingte Schwierigkeiten zu mildern, Beratung und Selbsthilfe, aber auch einfach Unterhaltung und Begegnung zu ermöglichen. Und das Spektrum ist groß: 32 Gruppen gibt es, die von Bingo-Spielen über Fremdsprachen, Malen oder Schach bis hin zum Theaterspielen unterschiedliche Angebote unterbreiten. Es gibt dazu verschiedene Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren.

Besuchsdienst im Wohnbezirk

„Eine wichtige Säule sind unsere Bezirkshelfer“, schildert der SI-Vorsitzende Jörgen Helfenritter. In diesem Bereich sei es gerade besonders schwer, Ehrenamtler zu finden. Sie besuchen ältere Menschen ab 80 Jahren zu bestimmten Geburtstagen. Dabei geht es auch darum, mit den Menschen ins Gespräch zu kommen und ein Ohr dafür zu haben, ob und wo die älteren Menschen Hilfe brauchen.

Ehrenamtlicher Fahrdienst

Ein weiterer wichtiger Faktor ist der Fahrdienst, so Helfenritter. Die Fahrer leisten ihren Dienst ehrenamtlich und sind weit mehr als ein Taxi. Nach dem Einkauf tragen sie zum Beispiel die Taschen in die Wohnung. Und auch sie haben natürlich ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte. Für den Dienst werden ebenfalls noch Ehrenamtler gesucht. Wer einen Führerschein hat und sich vorstellen könnte, diesen Dienst zu übernehmen, erhält nähere Informationen bei Fahrdienstleiter Klaus Bruckhaus unter Telefon 02152 1494-11.

 Organisieren den Fahrdienst der Senioren-Initiative Kempen (von links): Beate Masmanns, Gerd Loschelders und Klaus Bruckhaus.

Organisieren den Fahrdienst der Senioren-Initiative Kempen (von links): Beate Masmanns, Gerd Loschelders und Klaus Bruckhaus.

Foto: Ulrike Gerards

Begrüßungskaffee für Neumitglieder

Die Aktivitäten im Haus Wiesengrund gehen aber noch weiter. Karnevalssitzungen, Reibekuchen- und Pfannkuchenessen, Tanztee und – in Verbindung mit dem städtischen Kulturamt – die Kultur-Reihe „Samstags halb 5“ sind da nur ein kleiner Ausschnitt. „Sehr gut angenommen wird auch der Neumitglieder-Kaffee, bei dem das Haus und die Angebote vorgestellt werden“, sagt die zweite Vorsitzende der SI, Renate Schmitz. Vormerken kann man sich schon den nächsten Termin am 14. April.

Seniorenspiegel informiert

Weitere Dienstleistungen sind Bücherei, Friseur und Fußpflege, Raumvermietung sowie Mittagstisch. Viermal im Jahr erscheint der Seniorenspiegel mit allen Terminen, Rückblicken und weiteren Informationen. Die Ausgabe für Februar/März liegt schon bereit oder kann im Internet abgerufen werden unter www.altenhilfe-kempen.de

Dr.-Karl-Rudolph-Haus

Vielfältige Angebote für ältere Bürger gibt es auch im Dr.-Karl-Rudolph-Haus in St. Hubert. Mittwochs ist dort besonders viel los, wenn ab 14 Uhr alle Interessierten zum Kaffeeklatsch ins Haus an der Anton-Hochkirchen-Straße 4 kommen. „Es ist immer schön, wenn neue Leute zu uns finden“, meint die Leiterin Gaby Langhans. Es gibt Kaffee, Kuchen oder Brötchen in gemütlicher Runde, bevor zusammen gespielt oder auch einfach nur erzählt wird. Anlässe wie Karneval, Ostern, St. Martin oder Weihnachten werden mit besonderen Feiern begangen.

Montags stehen im Dr.-Karl-Rudolph-Haus Gedächtnistraining und Bewegungsgymnastik im Wechsel auf dem Programm. „Beim Gedächtnistraining machen wir mal Konzentrationsübungen, mal Rätsel, mal spielen wir Stadt-Land-Fluss, je nach den Wünschen der Besucher“, sagt Gaby Langhans. Das Gedächtnistraining, das um 15 Uhr beginnt, wechselt sich wöchentlich mit dem Angebot Bewegungsgymnastik ab, das um 15.45 Uhr startet. Dienstags trifft sich alle zwei Wochen eine Handarbeitsgruppe. Jeden ersten Freitag im Monat wird ab 14 Uhr Bingo gespielt. Am letzten Freitag im Monat trifft sich der Stammtisch der Bewohner des Hauses.

Angebot für Demenzkranke

Ein besonderes Angebot ist das Frühstückscafé am Dienstagmorgen. Dort können Menschen, die an Demenz erkrankt sind, ein paar schöne Stunden in Gesellschaft verbringen. Und oft ist es auch für die pflegenden Angehörigen eine kleine Verschnaufpause. „Der Fahrdienst der Senioren-Initiative bringt die Gäste nach St. Hubert“, erklärt Tim Evers, der das Frühstückscafé bei der Stadt Kempen koordiniert. Ein Kreis von ehrenamtlich tätigen Damen organisiert das Frühstück mit viel Liebe zum Detail. Dann gibt es auch immer ein kleines Programm mit verschiedenen Beschäftigungen. An Karneval werden zum Beispiel Berliner gegessen und im Anschluss wird zu Karnevalsliedern geschunkelt. „Zurzeit können wir sowohl noch ehrenamtlich tätige Damen – und gerne auch Herren – gebrauchen als auch weitere Gäste aufnehmen. Im Moment kommen immer fünf bis sechs Gäste, neun können wir aufnehmen“, sagt Tim Evers. Die Betreuungskosten von zwölf Euro pro Vormittag können von der Pflegekasse erstattet werden.

ZWAR-Gruppe St. Hubert

Ein weiteres Angebot, das sich rund um das Dr.-Karl-Rudolph-Haus abspielt, ist die St. Huberter „ZWAR“-Gruppe, was „Zwischen Alter und Ruhestand“ bedeutet. Die ursprüngliche Gruppe trifft sich donnerstagsnachmittags zum Kartenspielen. Mittlerweile hat es im Jahr 2018 einen neuen Anlauf gegeben, und neue Gruppen haben sich gebildet. Wandern und kochen, Rad fahren, spielen oder Städte besichtigen – das Angebot ist groß, und jeder, der Interesse hat, kann mitmachen. Die Gruppen organisieren sich selbst. Die Interessierten treffen sich montags im 14-tägigen Rhythmus im Dr.-Karl-Rudolph-Haus von 18 bis 20 Uhr.

Berger-Treff in Tönisberg

Auch in Tönisberg gibt es eine Anlaufstelle für Ältere: Der Berger-Treff findet jeden Dienstag von 15 bis 18 Uhr im Pfarrheim an der Bergstraße 24 statt. Eine Truppe von zwölf Ehrenamtlern backt dazu Kuchen. Das nette Zusammensein und Klönen steht im Mittelpunkt. Die Zahl der Teilnehmer variiert. Für das Orga-Team sind die Treffen ebenso eine Bereicherung wie für die Gäste. „Es macht viel Spaß, und man erfährt immer das Neueste aus dem Ort“, sagt Maike Cornelia vom Orga-Team. Ein wichtiger Bestandteil ist das Bingo-Spiel. Die Einnahmen dadurch werden einmal im Jahr beim Hähnchenessen im Herbst „verfuttert“. Aber auch Weihnachten und Karneval gibt es kleine Feiern.

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