Stadt Kempen TV-Show "Millionärswahl": Ralf Zanders kämpft für sein schwer krankes Patenkind

Stadt Kempen · Am Donnerstagabend tritt Ralf Zanders bei der TV-Show "Millionärswahl" an. Um seinem Patenkind Neele zu helfen, versucht er, eine Million Euro zu gewinnen. Die Einjährige leidet an einem Chromosom-Defekt.

 "Ich mache alles für Neele." Ralf Zanders will für die Behandlung und Betreuung seines Patenkindes aus Meerbusch Geld einspielen.

"Ich mache alles für Neele." Ralf Zanders will für die Behandlung und Betreuung seines Patenkindes aus Meerbusch Geld einspielen.

Foto: Dackweiler

Ralf Zanders aus St. Hubert will Millionär werden. Aber nicht, um sich teure Sportwagen oder einen Luxusurlaub zu leisten — er möchte anderen Menschen mit dem Geld helfen. Am Donnerstagabend tritt er in der Pro7-Liveshow "Millionärswahl" gegen 48 weitere Teilnehmer an, die es in die Endrunde geschafft haben. Für die Show hatten sich Tausende Kandidaten, darunter Extrem-Sportler, Sänger, Tänzer oder Künstler gemeldet, die mit ihrem Talent zum ersten vom Publikum gewählten Millionär werden wollen. Sollten sich die Zuschauer für Zanders entscheiden, wird er den Gewinn für sein Patenkind, die Tochter seines Bruders, nutzen. Die einjährige Neele leidet unter einem Chromosom-Defekt, wodurch sie ihr ganzes Leben mit körperlichen und geistige Behinderungen kämpfen wird.

"Ich mache alles für Neele"

Ein außergewöhnliches Talent, gesteht Zanders, habe er nicht. Daher sei er von allen Kandidaten auch der Einzige, der eine vom Sender spontan zugewiesene Aufgabe erfüllen muss. "Ich hoffe nur, dass es nichts mit großer Höhe zu tun hat", sagt er. "Ich habe wahnsinnige Höhenangst." Trotzdem wird der 36-Jährige selbstbewusst auf die Bühne gehen, wenn auch sehr nervös. Schließlich lautet sein Motto: "Ich mache alles für Neele."

Insgesamt gibt es sieben Liveshows, in denen sich jeweils sieben der 49 Kandidaten präsentieren. Aus jeder Runde kommt nur ein Teilnehmer weiter — der mit den meisten Zuschaueranrufen und Stimmen, die die Kandidaten auch untereinander verteilen dürfen. Wie seine Chancen stehen — darüber wagt Zanders jetzt noch keine Prognose, denn er weiß nicht, was da auf ihn zukommt. "Aber wenn ich wirklich gewinnen sollte, werde ich nicht einen Cent davon behalten", verspricht er.

Behindertengerechter Ausbau des Hauses geplant

Mit dem Geld möchte Zanders das Haus von Neeles Familie, in dem mittlerweile vier Generationen wohnen, behindertengerecht ausbauen lassen. Dafür müssen Türen und Treppen verbreitert und einige Räume, beispielsweise das kleine Badezimmer des Hauses, ausgebaut werden. Auch die kostspieligen Medikamente für die Behandlung des Kindes wären dann kein Problem mehr. "Neeles Lebensqualität würde sich dadurch deutlich verbessern", sagt Zanders, der mehr als sein halbes Leben der Arbeit mit Kindern gewidmet hat. Seit rund 20 Jahren kümmert er sich bei den Maltesern um die Jugendarbeit. "Ich liebe Kinder", sagt er. "Sie geben uns so viel im Leben."

Mit dem Rest des Gewinns möchte Zanders einen Verein zur Unterstützung behinderter Kinder gründen und möglichst vielen Familien einen finanziellen Zuschuss für notwendige Umbauten oder Therapien ermöglichen. Daher sei sein TV-Auftritt nicht nur eine "Riesenchance", sondern auch eine einmalige Möglichkeit, die Öffentlichkeit auf das Schicksal der kranken Kinder aufmerksam zu machen. "Viele wissen gar nicht, dass rund 90 Prozent der Kinder mit Chromosom-Defekten nicht einmal die Geburt überleben", erklärt Zanders. Daher sei selbst die Teilnahme an der Show schon ein Schritt in die richtige Richtung.

(RP)
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