Stadt Kempen Treppe erinnert an Beamtenlaufbahn

Stadt Kempen · Der neue Eingang zum Kulturforum Franziskanerkloster in Kempen wurde am Donnerstag feierlich eröffnet. Der Kubus aus viel Edelstahl und Glas soll bewusst einen Kontrast zur historischen Fassade setzen. Nun stehen noch Restarbeiten aus.

 Vertreter von Stadt, Politik und Architekturbüro eröffneten gestern symbolisch den neuen Museumseingang.

Vertreter von Stadt, Politik und Architekturbüro eröffneten gestern symbolisch den neuen Museumseingang.

Foto: Kaiser

Vertreter von Stadt, Politik und Architekturbüro ließen gestern schon mal die Sektgläser klingen. Sie zeigten sich allseits begeistert von dem neuen Eingang zum Kempener Kulturforum. Nach den Plänen des Düsseldorfer Architekturbüros RKW, das auch für den Privatinvestor Ralf Schmitz den benachbarten Klosterhof entworfen hat, entstand ein sechs mal sechs Meter großer Baukörper, der vor den alten Eingang zum Museum vorgesetzt worden ist. Der Neubau wurde in vielen Details maßangefertigt. Der veranschlagte Kostenrahmen von 200 000 Euro wird wohl eingehalten.

In dem Eingangsbereich treffen moderne Elemente auf solche, die dem historischen Klosterbau nachempfunden sind. So hat der Kubus die exakt gleiche Größe wie der bestehende Vorraum zum Kulturforum, in dem sich die Museumskasse befindet. Das Problem des Höhenunterschiedes zum bestehenden Eingang wurde mit einer Treppe und - für Gehbehinderte, Rollstuhlfahrer oder Mütter mit Kinderwagen - mit einem ebenfalls eigens angefertigten hydraulischen Hubboden gelöst. Bürgermeister Volker Rübo war gestern der erste, der den Mini-Aufzug ausprobierte.

Er funktioniert, die Handhabung ist recht einfach. Neben dem Hubtisch befindet sich eine breite Treppe. Die weist eine Besonderheit auf, auf die Hochbauamtsleiter Christian von Oppenkowski besonders stolz ist: Für die Stufen wurden Steine aus Basalt-Lava verwendet, die in der ehemaligen so genannten Beamtenlaufbahn verbaut waren. Der Verbindungsgang zwischen Kloster und früherem Kreisverwaltungsgebäude wurde im Zuge des Klosterhof-Neubaus mit abgerissen. Die Steine wurden auf dem städtischen Bauhof zwischengelagert.

Beamte der Kreisverwaltung werden zwar wohl weniger die Treppe nutzen, dafür wohl aber ganz viele Besucher des Museums oder der Stadtbibliothek. Bürgermeister Rübo sprach gestern bei der Eröffnung von einem neuen architektonischen "Highlight" für Kempen. Mit dem gelinge der Übergang vom modernen Klosterhof ins historische Kloster besonders gut. Der Eingang zum Kulturforum komme damit aus der "Hinterhofatmosphäre" früherer Jahre, als besagte Beamtenlaufbahn noch stand, endlich heraus und erhalte einen "neuen Auftritt".

Eigentlich sollte der Eingang bereits im Sommer seiner Bestimmung übergeben werden. Doch die Fertigstellung verzögerte sich. Der ursprünglich angepeilte Termin Mai war wohl auch zu optimistisch gewählt. Schließlich mussten alle Bauteile nacheinander gebaut und stets passgenau angefertigt werden. Besonders aufwendig sind beispielsweise die Stahlkonstruktion und die rahmenlosen Spezialfenster. Letztere sorgen für viel Transparenz - sowohl von außen nach innen, aber noch mehr von innen nach außen. Die Beleuchtung im Inneren des neuen Eingangs besteht komplett aus LED-Lampen. Für den neuen Mini-Aufzug wurde ein früheres Fenster zu einer zusätzlichen Eingangstür vergrößert.

In den nächsten Wochen wird die Fassade des Klosters, der Apsis der Paterskirche und die Sakristei noch neu gestrichen. Die Ausschreibung der Arbeiten geht nun heraus. Beim Termin der Fertigstellung hängt vieles vom Wetter ab. Bleibt es mild, könnten die Arbeiten am Kulturforum zügig abgeschlossen werden.

(RP)
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