Stadt Kempen Trauer um den Unternehmer und Mäzen Karl Nagels

Stadt Kempen · Karl Nagels ist tot. Der bedeutende Kempener Unternehmer, der am 12. Februar 75 Jahre alt geworden wäre, starb am Samstag. Er hinterlässt Frau und drei erwachsene Kinder. Nagels lernte das Handwerk des Schriftsetzers bei der Druckerei Wefers in Kempen, war ab 1952 24 Jahre lang bei der Firma Kaltenmeier in Hüls tätig und machte sich 1977 selbstständig, als er die Krefelder Druckerei Schwieren übernahm. 1988 siedelte er seinen Betrieb nach Kempen um. Eine unvergleichliche Erfolgsgeschichte begann. Zuletzt druckte das Unternehmen mehr als drei Milliarden Parktickets und Fahrscheine für Busse, Bahnen und Schiffe, die weltweit in 57 Länder geliefert werden. Die "Nagels Group", die rund 200 Beschäftigte hat, wurde zu einem international renommierten Spezialbetrieb mit Firmenablegern in England, Frankreich und Nordamerika.

Die Medien verliehen ihm schon bald den inoffiziellen Titel eines "Parkschein-Königs vom Niederrhein" und würdigten damit seine herausragenden Verdienste. Ihm lag immer daran, dass Nagels mehr als Spezialtickets drucken konnte, von denen acht bis zehn Millionen am Tag gefertigt wurden: In seiner Druckerei wurden auch die "Nachfolge Christi" von Thomas a Kempis oder viele Bücher zu regionalen Themen gedruckt.

Der gebürtige Voescher wohnte mit Ehefrau Cornelia am Dixhof in St. Hubert und verbrachte freie Zeit gerne auch im Ferienhaus in der Eifel. Zeit für sich nahm er sich erst in den letzten Jahren, als er sich – auch krankheitsbedingt – immer mehr aus dem Unternehmen zurückzog und die Geschäftsführung seinen Söhnen Werner und Thomas sowie Tochter Marie-Luise Fehrenbach-Nagels überließ, die die Personalabteilung leitet

Karl Nagels, der sich trotz der 30jährigen Erfolgsstory seines Unternehmens immer treu blieb, engagierte sich sehr für seine Heimatstadt Kempen. Ihm ist die aufwändige Restaurierung der König-Orgel in der Paterskirche zu verdanken, die gerade in diesen Tagen zehnjähriges Jubiläum feiern konnte. Er engagierte sich auch in einem Kulturkreis der Wirtschaft, der die kulturellen Ambitionen der Thomasstadt finanziell unterstützt.

In seinen jungen Jahren war Nagels selbst sportlich aktiv: Er spielte Fußball beim Hülser FC und gründete später die Tennisabteilung des TuS St. Hubert. Außerdem war er Mitglied im Werbering Kempen, im Heimatverein und im Werbe- und Bürgerverein St. Hubert. In Kempen wird man ihn vermissen.

(RP)
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