Stadt Kempen Tolles Programm = tolle Besucherzahlen

Stadt Kempen · Bei den Kulturveranstaltungen genießt die Stadt Kempen - auch in der Region - einen hervorragenden Ruf. Die Besucher kommen in Scharen, der Zuschuss aus der Stadtkasse ist nach wie vor vergleichsweise gering.

Selten sieht man Bürgermeister Volker Rübo bei der Verkündung von Zahlenwerken so gelassen wie bei der Vorstellung der Bilanz der abgelaufenen Kultursaison der Stadt Kempen. Das war auch in der jüngsten Sitzung des Kulturausschusses so: Rübo, als Bürgermeister auch fürs Kulturprogramm verantwortlich, lieferte einen aus seiner Sicht sehr zufriedenstellenden Bericht ab.

Bei 41 Veranstaltungen mit insgesamt 7517 Besuchern ergab sich bei Kosten von 95011,75 Euro eine Einnahme aus Eintritten und Zuschüssen von 89937,99 Euro. Die Stadt muss nur 5073,76 Euro zuschießen. Das entspricht einem Kostendeckungsgrad von 94,66 Prozent (Vorjahr 93,13). Der Zuschussbedarf beträgt pro Besucher 67 Cent (Vorjahr 83).

Ähnlich gut sieht es bei den Konzerten aus, die der Verein "Kempen Klassik" gemeinsam mit der Stadt veranstaltet. Die 21 Konzerte in der abgelaufenen Saison besuchten 6052 Musikinteressierte. Gemäß dem Vertrag der Stadt mit dem Verein "Kempen Klassik" bleibt hier ein städtischer Anteil von etwa 19.000 Euro für die Stadt übrig.

Bei allem Lob gab es auch Anfragen aus dem Ausschuss. Renate Schmitz (SPD) regte an, die Terminplanung für "Kultur Extra" zu überdenken. Denn in der vergangenen Saison kollidierten die Veranstaltungen zum Beispiel mit Terminen in der Karnevalszeit. Eine Verlegung in Richtung Herbst wäre sicherlich besser, meinte sie. Ein weiteres Programmangebot, bei dem der Publikumszuspruch zu wünschen übrig lässt, ist die Reihe "Kultur für Kinder". Das könnte auch daran liegen, dass viele Kinder vermehrt nachmittags Unterricht hätten, meinte Elisabeth Friese. Derzeit arbeite man an einem anderen Konzept für diese Reihe. Es könnte zum Beispiel auch Vormittagsveranstaltungen in Schulen oder Kindergärten geben, so die Kulturamtsleiterin.

Zur positiven Entwicklung des Kempener Kulturlebens habe auch die enge Zusammenarbeit mit dem Kultursekretariat Gütersloh beigetragen, meinte Bürgermeister Rübo. Dessen ehemaliger Geschäftsführer, Meinolf Jansing, erläuterte im Ausschuss Struktur und Aufgaben des Kultursekretariats. Seit 35 Jahren wird hier die Zusammenarbeit von mittlerweile mehr als 70 kleineren und mittleren Kommunen im Bereich der Kultur gefördert. Schwerpunkte sind die Erarbeitung und Umsetzung gemeinsamer Projekte wie Tourneen von Künstlern. Je nach Art der Veranstaltungen kann der Förderbeitrag vom Sekretariat zwischen 50 und 100 Prozent liegen. Ein Gremium prüft die Arbeit der Einrichtung ständig. Man habe inhaltlich einen "Bauchladen" an Kultur, sagte Jansing, denn es seien alle Bereiche vertreten. Gerade beschäftigt man sich zum Beispiel mit einem Projekt zur so genannten Populären Musik. Weiterer Schwerpunkt ist die Kinderkultur.

Etwas schlechter als im Vorjahr ist die Bilanz der Kempener Stadtbibliothek ausgefallen. Dies lag aber, so Kulturamtsleiterin Dr. Elisabeth Friese im Ausschuss, an der vorübergehenden Schließung der Bücherei wegen des Umbaus der Romanabteilung. Im Vergleich mit Bibliotheken ähnlich großer Städte im Umkreis liegt Kempens Bücherei immer noch an der Spitze. Der Umbau wurde von den Bibliotheksnutzern positiv angenommen, erklärte Elisabeth Friese. Die Einnahmen seien gesunken, da man nun Mahnungen per E-Mail verschicke und keine Mahngebühren mehr erhebe. Dies sei ein kundenfreundlicheres Angebot, bei dem die Stadt auch noch erhebliche Portokosten spare. Friese teilte außerdem mit, dass Flüchtlinge einen besonders preiswerten Leserausweis für 2,50 Euro im Jahr erhalten können.

(sr)
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