Stadt Kempen Tickets fürs Kabarett werden teurer
Stadt Kempen · Das Kempener Kulturprogramm für die neue Spielzeit steht. Die bewährten Formate "Comedy & Kabarett" oder "Weltmusik" werden fortgesetzt. Auch Jazz und Klassik erklingen. Die Umsatzsteuer wird auf den Ticketpreis geschlagen.
Es ist Tradition, dass das städtische Kulturamt im zuständigen Kulturausschuss der Politik bereits im Frühjahr die Planung für die kommende Saison vorstellt. So auch jetzt. Für die neue Spielzeit 2018/2019, die im September beginnt, gibt acht beziehungsweise 16 Termine in der Reihe "Comedy & Kabarett" im St. Huberter Forum. Sie finden seit Jahren aufgrund der großen Nachfrage immer montags und dienstags in einer Doppelfolge statt. Allerdings erwartet die Besucher zur kommenden Spielzeit dann doch eine besondere Neuerung: Die Eintrittskarten in dieser Kulturreihe werden teurer.
Entgegen den Regelungen, die für andere Kulturveranstaltungen gelten, müssen Veranstalter bei Kabarettaufführungen Umsatzsteuer in Höhe von sieben Prozent abführen. Dies wird nun auf die Eintrittspreise umgelegt. Dadurch erhöht sie die Einzelkarte in der Kategorie A auf künftig 20 Euro (bisher 18,50 Euro), in der Kategorie B auf 16 Euro (bisher 14,50 Euro), im Abo auf 127 Euro (bisher 119 Euro) beziehungsweise 100 Euro (bisher 94 Euro).
Gleichwohl setzt Bettina Klap-heck bei der Programmgestaltung dieser Kulturreihe auf die bewährte Mischung von bekannten und neuen Talenten. Das Angebot reicht von Gastspielen des bekannten Lars Reichow gleich zu Beginn im September bis zu Volker Diefes im Rahmen der "Kultus Night" im Januar. Kabarettfreunde kennen Diefes wohl aus dem "Kommödchen" in Düsseldorf, Niederrheiner aber möglicherweise auch aus seinen Anfängen beim Impro-Theater in Krefeld.
Auch die Reihe "Weltmusik" wartet wieder mit spannenden Konzerten auf. Es geht in den Iran, nach Argentinien, nach Süd-Indien, Frankreich, Israel und Nepal. Diese Konzerte erfreuen sich zunehmender Beliebtheit beim Kempener Publikum, wie das Kulturamt an der Kartennachfrage festgestellt hat. Das Gleiche gilt seit Jahren für die Jazz-Reihe. So wird man in der neuen Saison gleich zweimal im Rahmen dieser Reihe Julia Hülsmann in Kempen hören - einmal im Duett mit Rita Marcotulli aus Italien, das andere Mal mit ihrem eigenen Trio.
In den Klassik-Reihen erwarten die Besucher auch wieder hochrangige Künstler. So kommt gleich zu Beginn der Saison mit dem "Quadriga Consort" aus Wien ein wunderbares Ensemble nach Kempen. Literaturfreunde wie auch Klassikfreunde werden sich vom ersten Konzert des Abonnements "Kammermusik" angezogen fühlen. Der Schauspieler Dominique Horwitz spricht Texte von Franz Kafka, dazu gibt es Musik des Streichquartetts "Signum". Dies ist ein Teil des derzeit laufenden Projektes "Muziek Biennale Niederrhein 2018" mit dem Thema "Verboten", bei dem es um verbotene und ausgegrenzte Kultur geht. So beginnt auch die Reihe "Klavier extra". Olli Mustonen ist im Oktober in Kempen zu Gast und wird Werke von Tschaikowsky und Chopin erklingen lassen. Auch ein Orgelkonzert der Kempenerin Ute Gremmel-Geuchen mit dem Landesjugendchor NRW Anfang September wird sich dem Thema widmen. Kempen ist einer der Schwerpunkte des alle zwei Jahre stattfindenden Festivals. Vom 31. August bis 7. Oktober gibt es vielfältige Veranstaltungen zu diesem Thema. Der Kulturraum Niederrhein, der das Festival initiiert hat, möchte auf Musik aufmerksam machen, die "hören lässt, welches musikalisches Regelwerk sich die Kulturen der Vergangenheit und Gegenwart auferlegt haben, um ihren Weltanschauungen Ausdruck zu verleihen". Dabei geht es den Organisatoren genauso um kirchliche wie weltliche oder politische Vorgaben, aber auch eine Bewusstmachung der Marktzwänge, denen die Kunstwelt immer wieder unterliegt.
Der Abonnement-Verkauf für alle Kempener Kulturreihen beginnt am Samstag, 7. Juli, und endet am Samstag 25. August. Die Karten sind an der Kasse des Kulturforums Franziskanerkloster in Kempen, Burgstraße 19, oder per E-Mail an: kartenverkauf@kempen.de erhältlich.
