Gemeinde Grefrath Thermografie-Aktion: Aufnahmen zeigen Wärmeverluste

Gemeinde Grefrath · Die Verbraucherzentrale hat am Dienstag im Grefrather Rathaus zum Thema Energiesparen bei Gebäuden beraten. Die Aktion läuft kreisweit.

 Mit einer speziellen Wärmebildkamera können die Energieverluste von Gebäuden – im Hintergrund das Grefrather Rathaus – sichtbar gemacht werden.

Mit einer speziellen Wärmebildkamera können die Energieverluste von Gebäuden – im Hintergrund das Grefrather Rathaus – sichtbar gemacht werden.

Foto: Kaiser

"Sind Sie eigentlich noch ganz dicht?", fragte gestern im Grefrather Bürgerservice Susanne Krol. Dies war keineswegs respektlos gemeint, sondern die 29 Jahre alte Mitarbeiterin der Verbraucherzentrale NRW hielt eine Wärmebildkamera in der Hand und "beleuchtete" gerade Marina Küppers, die in dem Servicebüro arbeitet. Auf dem Foto sah man bereits eine Schwachstelle: die städtische Mitarbeiterin hatte eine Weste an. Rot war daher der Bereich der Oberarme.

Schon 50 Menschen nahmen Service in Anspruch

Es ging beim gestrigen Info-Stand aber in erster Linie um eine noch bis April laufende Thermografie-Aktion, durch die Schwachstellen, Kältebrücken oder Wärmelecks an den Wohnhäusern entdeckt und anschließend saniert werden sollen. In den ersten eineinhalb Stunden informierten sich etwa ein Dutzend Eigentümer. Dabei war auch Grefraths Bürgermeister Manfred Lommetz. Er schmunzelte und machte den nicht so ganz ernsten Vorschlag: "Machen Sie auch einmal eine Aufnahme vom Rathaus, damit Sie sehen, wie viel Energie von den Mitarbeitern da täglich raus fließt."

Neben Susanne Krol war auch ihre Mitarbeiterin Zelal Ataman gekommen. Und sie stellte klar: "Es geht uns bei der Energieberatung um die Privathäuser." Bereits seit Dezember läuft im Kreis Viersen und in Krefeld diese Aktion der Verbraucherzentrale. "Seit diesem Zeitpunkt haben etwa 50 Personen unseren besonderen Service in Anspruch genommen", berichtete Susanne Krol. Und ein Kontingent von etwa 100 Beratungsterminen sei im Kreis Viersen und in Krefeld noch möglich.

Schwachstellen sind Fenster, Türen und Rolladenkästen

Die Besucher konnten entsprechendes Info-Material mit nach Hause nehmen. Am Info-Schalter berichtete Aktionsbetreuerin Susanne Krol: "Aus unserer langjährigen Beratungspraxis wissen wir, dass Hausbesitzer, die die Sanierungsvorschläge unserer Energieberater umgesetzt haben, durchschnittlich 800 Euro pro Jahr an Energiekosten einsparen." Gleichzeitig werde etwas für den Umweltschutz getan: Bei einer optimalen energetischen Sanierung ließe sich der Kohlendioxid-Ausstoß beim einzelnen Objekt um etwa fünf Tonnen pro Jahr reduzieren. In regenbogenen Farben leuchteten auf den Aufnahmen die Köpfe und die Häuser.

Einige Schwachstellen unter anderem durch undichte Fenster und Türen, an Heizkörpernischen oder ungedämmten Rollädenkästen waren nicht zu übersehen. Das Angebot der Verbaucherzentrale steht: Eine individuelle Energieberatung von etwa eineinhalbstündiger Dauer wird für den Hausbesitzer noch bis April für 60 Euro angeboten. Insgesamt 190 Euro zahlt derjenige, der seine Außenfassade vor der Beratung thermografisch erfassen lassen will. "Unsere Fachleute machen dann in den Abendstunden vier bis sechs Außenaufnahmen vom Gebäude, die dann von unseren Mitarbeitern oder Honorarkräften vor dem Hausbesuch ausgewertet werden", erläuterte Susanne Krol. Außerdem würden bei der Energieberatung die Fördermöglichkeiten aufgezeigt.

Weitere Informationen zu der Aktion und zur Anmeldung erhalten Interessierte unter www.vz-nrw.de/thermoaktion oder telefonisch unter Ruf: 0180 1115999. Da die Teilnehmerzahl begrenzt ist, empfiehlt sich eine frühzeitige Anmeldung.

(wsc)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort