Kempen Taschenbär hilft auf den Philippinen

Kempen · Maria Kowaljow in St. Hubert und ihre Tochter Helene, die derzeit auf den Philippinen lebt, haben gemeinsam ein Hilfsangebot gerettet. Dank ihrem Einsatz kann die Einrichtung Gugma sa Kabataan wie gewohnt weiterarbeiten.

Wenn Maria Kowaljow mit ihrer Tochter Helene kommunizieren möchte, dann geht das derzeit nur per Mail. Denn die 27-jährige Studentin der Sozialpädagogik lebt für vier Monate auf den Philippinen, wo sie im Rahmen ihres Studiums ein Praktikum macht. Und in einer dieser Mails kam Anfang März ein Hilferuf von Helena Kowaljow. "Meine Tochter arbeitet dort in einer sozialen Einrichtung für Kinder, die sich Gugma sa Kabataan nennt", erzählt Maria Kowaljow. Übersetzt heißt das "Liebe für Kinder", wie die St. Huberterin von ihrer Tochter erfuhr. 32 Kinder zwischen sieben und 14 Jahren erhalten dort aktuell täglich ein warmes Mittagessen, was für viele der Kinder die einzige warme Mahlzeit des Tages ist.

Dazu finanziert die Einrichtung Schulsachen, es wird Nachhilfeunterricht angeboten und die Kinder erfahren soziale Unterstützung, wo immer es geht. Der Schulbesuch ist dabei etwas besonderes für die Kinder, da viele von ihnen arbeiten gehen müssen, um sich etwas Essen kaufen zu können. Die Eltern sind teilweise nicht in der Lage, die Kinder ausreichend zu versorgen, denn sie gehören zu den Ärmsten der Armen."In der Mail meiner Tochter erfuhr ich, dass das Geld in der Einrichtung nicht reicht, um Schulsachen und das tägliche warme Mittagessen zu finanzieren. Das Essen sollte so für zwei Monate um zwei Tage in der Woche gekürzt werden. Die fehlende Summe belief sich auf 420 Euro", erzählt Maria Kowaljow. Gemeinsam mit ihrer Tochter überlegte die St. Huberterin, wie man helfen könnte. Schließlich fiel Maria Kowaljow der Taschenbär ein. Die St. Huberterin schreibt nämlich unter dem Pseudonym Maria von Brunnen Kinderbücher und in denen spielt der Taschenbär die Hauptrolle. "Ich habe den Hilferuf meiner Tochter einfach auf meine eigenen Internetseiten gesetzt und um Unterstützung gebeten. Dazu kamen dann noch Fotos der Einrichtung auf den Philippinen", berichtet die engagierte Frau. Zudem verkaufte sie Bärenkarten, die sie ansonsten bei ihren Lesungen verschenkt, zum Preis von zwei Euro. Der Kartenverkauf lief gut und viele, die ihre Internetseiten besuchten, spendeten. So kamen insgesamt 500 Euro zusammen. Und mit diesem Geld ist es nun gelungen, die Durststrecke von Gugma sa Kabataan zu überwinden. Die Kinder bekommen weiterhin durchgängig eine warme Mahlzeit am Tag und die dringend benötigten Schulsachen wurden angeschafft.

"Die Hilfsbereitschaft für völlig fremde Kinder war groß und dafür möchten meine Tochter und ich uns bedanken", sagt Maria Kowaljow mit Tränen in den Augen. Jetzt freut sie sich darauf, wenn sie am 1. Juli ihre Tochter wieder in die Arme schließen kann, denn an diesem Tag kommt Helene von den Philippinen zurück.

(tref)
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