Umgestürzte Bäume und lockere Dachziegel Feuerwehren im Kreis Viersen im Sturm-Einsatz

Kreis Viersen · Umgestürzte Bäume, abgedeckte Dächer, lose Dachziegel und wackelige Baugerüste bescherten den Feuerwehren im Kreis Viersen ab Freitagabend viele Einsätze. Das Impfzentrum des Kreises Viersen in Dülken nahm Schaden und bleibt am Samstag, 19. Februar, geschlossen.

 Die Feuerwehr beseitigte unter anderem an der Straße Am Waldrand in Grefrath umgestürzte Bäume.

Die Feuerwehr beseitigte unter anderem an der Straße Am Waldrand in Grefrath umgestürzte Bäume.

Foto: Günter Jungmann

Insgesamt ist der östliche Teil des Kreises Viersen glimpflich davongekommen. Das berichteten Feuerwehrsprecher aus Grefrath, Kempen, Tönisvorst und Willich am Samstagmorgen. Seit Freitag, 18. Februar, zählten Wehrleute im gesamten Kreis Viersen rund 230 sturmbedingte Einsätze, wie der Kreis Viersen am Samstagmorgen mitteilte.

Dächer wurden abgedeckt, Dachziegel lösten sich, Bäume stürzten um, Fahrzeuge wurden beschädigt. Insgesamt waren kreisweit rund 830 Einsatzkräfte im Dienst, laut Kreis wurde bei den Einsätzen niemand verletzt. Am Impfzentrum des Kreises Viersen an der Heesstraße in Viersen-Dülken gab es durch den Orkan einen Schaden, das Zelt werde nun kontrolliert und repariert, teilte der Kreis mit. Deshalb bleibe das Impfzentrum am Samstag, 19. Februar, geschlossen, der Kreis bitte um Verständnis.

Die Freiwillige Feuerwehr Grefrath arbeitete von Freitagnachmittag, 16.40 Uhr, bis Freitagabend, 20.30 Uhr, 16 Einsätze ab. Den Schwerpunkt bildeten umgestürzte Bäume im Verkehrsbereich, die mit der Kettensäge zerkleinert und von der Straße geräumt wurden, wie Feuerwehrsprecher Edmund Laschet berichtete. Umgestürzte Bauzäune, Baum in Stromleitung und lose Dachziegel waren weitere Einsatzstichworte. Im Einsatz waren alle Einheiten der Feuerwehr Grefrath mit den jeweiligen eingeteilten Bereitschaften unter der Leitung vom Leiter der Feuerwehr, Hans-Konrad Funken, und Stellvertreter Stefan Schumeckers. Da die Kreisleitstelle eine sogenannte Flächenlage ausgerufen hatte, wurden die über die Notrufnummer 112 gemeldeten Einsätze für die Gemeinde Grefrath an die Zentrale im Gerätehaus Grefrath weitergeleitet und dort an die Einheiten verteilt. Die Feuerwehr  war mit fünf Fahrzeugen und 28 Wehrleuten im kompletten Gemeindegebiet im Einsatz. An allen Einsatzstellen kam es zu keinen Personenschäden.

In Kempen zählten die Wehrleute bis Freitagabend 23 Einsätze, vier weitere gab es am Samstagmorgen. In der Spitze waren fast 100 Wehrleute aus Kempen, Schmalbroich, Unterweiden und Tönisberg im Einsatz, neben der Wehrführung gehörte auch Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) mit zum Stab. Auch in Kempen beschäftigten überwiegend umgestürzte Bäume und Beschädigungen an Dächern die Feuerwehr. An einem Haus an der Ecke Schorndorfer Straße/St. Huberter Straße löste sich durch den Sturm ein Teil der Dachhaut, am Neubau der Kita Bendenstraße in St. Hubert drohte sturmbedingt ein Baugerüst umzufallen. Die Feuerwehr sicherte die Gefahrenstellen.

Auch in Tönisvorst sicherten Wehrleute ein Baugerüst an der Kirche in St. Tönis. Lose Dachziegel und umgestürzte Bäume beschäftigten auch die Tönisvorster Wehr, die unter anderem eine Fichte zersägte, die an der Gelderner Straße auf ein Haus zu fallen drohte. In Willich arbeitete die Feuerwehr rund 40 Einsatzstellen, überwiegend durch umgestürzte Bäume, ab, an anderen Stellen erkundeten die Wehrleute die Lage, mussten aber nicht mehr tätig werden, weil keine Gefahr drohte oder sich Hauseigentümer und Nachbarn bereits gekümmert hatten, wie Wehrsprecher Lars Greiner berichtete.

Der Landesbetrieb Wald und Holz NRW warnt eindringlich davor, in den Wald zu gehen. Das gilt auch für die kommenden Tage. Der Boden ist durch die anhaltenden Regenfälle aufgeweicht, Wurzeln haben dadurch weniger Halt – weshalb Bäume leichter umstürzen können. Auch können sich in den Baumkronen verkeilte Äste lösen und herabstürzen. In den Städten und Gemeinden sind teils noch bis Sonntag Friedhöfe, Parks und Sportplätze aus Sicherheitsgründen gesperrt.

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