Stadt Kempen Stundenplanung ist wie ein Puzzlespiel

Stadt Kempen · An den Schulen werden derzeit die Unterrichtsstunden für die Klassen im neuen Schuljahr geplant. Dabei hilft den Lehrern "Kollege" Computer. Aber am Luise-von-Duesberg-Gymnasium in Kempen erfolgt die Feinarbeit noch per Hand.

 Dr. Winfried Spanaus, der stellvertretende Schulleiter des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums, vor der großen Stecktafel, auf der die Stundenpläne für Lehrer und Klassen fürs neue Schuljahr zu finden sind.

Dr. Winfried Spanaus, der stellvertretende Schulleiter des Luise-von-Duesberg-Gymnasiums, vor der großen Stecktafel, auf der die Stundenpläne für Lehrer und Klassen fürs neue Schuljahr zu finden sind.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wenn die Schüler am Luise-von-Duesberg-Gymnasium (LVD) in Kempen am kommenden Mittwoch zu Beginn des neuen Schuljahres ihre Stundenpläne bekommen, dann wissen die wenigsten, wie viel Arbeit hinter der Anordnung der unterschiedlichen Unterrichtsfächer steckt. Immerhin mussten Stundenpläne für insgesamt 930 Schüler in den verschiedenen Klassen und der Oberstufe erstellt werden. 80 Lehrer galt es dabei auf die unterschiedlichen Fächer, Zeiten und Fachräume zu verteilen.

"Das Umsetzen des Stundenplans hat bei uns schon im Juni vor den Sommerferien begonnen", berichtet Dr. Winfried Spanaus, der stellvertretende Schulleiter. Denn es gilt, den Computer mit jeder Menge Daten zu füttern. Angefangen mit den vom Kultusministerium vorgegeben Stunden in den einzelnen Fächern für Gymnasiasten in den Klassen und Stufen, über die Anzahl der Fachräume bis hin zu den Wünschen der einzelnen Lehrer. Sie können sich unter anderem wünschen, in welchen Klassen sie bestimmte Fächern gerne übernehmen möchten.

Dazu kommen die ersten Absprachen mit dem Thomaeum. In der Oberstufe arbeiten die beiden Kempener Gymnasien nämlich zusammen. "Es muss geklärt werden, wer welche Kurse in der Oberstufe übernimmt", erklärt Wilhelm Timmermanns, der seit 1983 zum Lehrerteam gehört, das den Stundenplan erstellt. Gearbeitet wird dabei mit dem Programm "Untis Stundenplan".

Ist alles eingegeben, fängt zunächst der Computer an zu arbeiten. Das Ergebnis spiegelt sich danach in Excel-Tabellen wider. Damit ist die Arbeit aber noch nicht beendet. "Danach geht die Optimierung los und die erfolgt per Hand", sagt Spanaus. Das, was der Computer in den Tabellen vorgibt, wird vom insgesamt fünfköpfigen Stundenplan-Team auf eine große Stecktafel übertragen. "Rechts handelt es sich dabei um den Lehrerplan und links sind alle Klassen und die Oberstufe zu sehen", sagt Timmermanns und deutet auf eine rund vier Meter lange und 1,50 Meter breite weiße Tafel, die für den Laien sehr verwirrend aussieht.

Es wimmelt von kleinen bunten Magnetschildern in sämtlichen Farben, teilweise mit den unterschiedlichsten Symbolen versehen. Jeder der 80 Lehrer hat sein eigene Farbe oder Farbe mit Symbol. "Wir können hier auf einen Blick erkennen, wann welcher Kollege Unterricht hat und wann welche Klasse oder die Oberstufe welches Fach gerade hat", erläutert Spanaus.

Fertig ist das Wunderwerk an der Tafel aber noch nicht. Das Stundenplan-Team steckt noch mitten im letzten Feinschliff. So wird versucht, Hauptfächer in die frühen Unterrichtsstunden zu legen und Freistunden von Lehrern zu vermeiden. Das alles sei an der Stecktafel viel einfacher zu realisieren, als am Computer, weil man hier alles auf einen Blick sehe, lautet der einhellige Kommentar.

Insgesamt stecken am Luise-von-Duesberg-Gymnasium 14 Tage Arbeit in der Erstellung der Stundenpläne, die der stellvertretende Schulleiter gerne als das Herstellen eines riesigen Puzzle bezeichnet.

(tref)
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