Stadt Kempen Stiftung hält Kempener Hospital liquide

Stadt Kempen · Mit Blick auf das finanziell angeschlagene Hospital zum Heiligen Geist zeigt sich Kempens Bürgermeister Volker Rübo optimistisch. "Ich denke, dass wir in den nächsten Wochen eine Lösung präsentieren können. Es laufen harte Verhandlungen für eine neue Trägerschaft. Ich bin zuversichtlich", sagt Rübo im RP-Gespräch.

Der Bürgermeister ist einer der beiden Vorsitzenden des Kuratoriums der Stiftung Hospital zum Hl. Geist. Die Stiftung als Träger habe der Krankenhaus GmbH inzwischen "ausreichende Finanzmittel" zur Verfügung gestellt, so dass die Liquidität der Einrichtung für die nächsten Monate gesichert, eine Insolvenz abgewendet sei. Dazu trage auch der laufende Mitarbeiterabbau bei.

Die Personalstärke werde, wie vor zwei Monaten angekündigt, an die Belegung des Hospitals angepasst, was etwa 80 bis 100 Kündigungen bedeutet. Durchschnittlich 140 bis 150, mal 180 von 279 Betten sind belegt, lauteten die Zahlen Mitte Oktober.

Zu der Vermutung, dass die Kempener mit dem Krefelder Krankenhauskonzern Helios als potenziellem künftigem Träger verhandeln, wollte Rübo nichts sagen. Nur so viel: "Es gibt durchaus mehrere Interessenten." Er sei sich sicher, dass das schuldenfreie Krankenhaus "mit relativ geringen Mitteln" wieder in die Gewinnzone gebracht werden könne. Es sei gut aufgestellt. Zwar müssten noch einige "Leuchttürme" im medizinischen Angebot entstehen, aber es solle wie bisher ein Haus der Grund- und Regelversorgung bleiben.

In der Vergangenheit habe das Hospital zu wenig Augenmerk auf die Zusammenarbeit mit den niedergelassenen Ärzten im Ort gelegt, kritisierte Rübo. "Ein neuer Träger muss das Krankenhaus und die Praxisärzte zusammenführen." So könne man das Hospital wieder fit machen.

Rübo widerspricht Befürchtungen, dass das Hospital zu einem so genannten "Portal-Krankenhaus" für einen neuen großen Träger reduziert werden könnte. Das hieße: Es würde Patienten nach ersten Untersuchungen und Diagnosen vor Ort ins große Klinikum zur Behandlung überweisen. Das würde nicht lange funktionieren, so Rübo. Denn dann würden sich einweisende Ärzte fragen, wieso ihre Wahl des Krankenhauses letztlich übergangen und Patienten umgeleitet würden.

(RP/rl)
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