Stadt Kempen Stehtische blockieren Rettungswagen

Stadt Kempen · Stadtmarketingreferent Christoph Dellmans, begleitet von zwei Mitarbeitern des städtischen Ordnungsamtes, wird energisch: "Die Stehtische müssen weiter zurück, Schirme und Heizstrahler auch. Drei Meter müssen für die Durchfahrt offen bleiben."

Während die Betreiber des schmucken Moselweinstands am Ende der Engerstraße/Ecke Viehmarkt beginnen, den Weg von Mobiliar und zwei Großschirmen frei zu räumen, muss ein Rettungswagen (RTW) warten. Zwei Minuten, drei, vier: Dann ist endlich eine genügend breite Gasse frei gemacht, so dass der RTW knapp durchkommt — und es ist nur das kleine Fahrzeug, das Dellmans für den Test gerufen hat.

Die praktische Vorführung am Samstagvormittag widerlegt die Annahme des Standbetreibers: "Im Zweifel schmeiß' ich die Sachen da rüber." Aber es dauert eben Minuten, bis eine Rettungsgasse geräumt ist. Und wenn auf den Stehtischen Gläser und Flaschen sowie Gäste im Weg gestanden hätten, wäre noch mehr wertvolle Zeit verstrichen, bis die Sanitäter einem Notfall-Patienten hätten helfen können.

Einsicht zeigt da Andrea Kunert aus Geldern, die mit Winzer Rudi Kochems an dem Weinstand arbeitet: "Rettungswege sind wichtiger als alles andere." Auf Anweisung von Dellmans müssen Stehtische und Schirme zur Seite gerückt werden und dort bleiben.

Mit Marktveranstalter Gaudium soll über einen neuen Standort für 2012 nachgedacht werden. Ordnungsamt und Sicherheitskräfte kontrollieren übrigens an allen Markttagen, dass das Sicherheitskonzept eingehalten wird.

(RP)
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