Stadt Kempen Starke Frauen: Zuckersüß und bitterbös

Stadt Kempen · "Starke Frauen – zuckersüß und bitterbös" lautet der Titel des Programms zum Frauenfrühstück der Gleichstellungsstelle der Stadt Kempen anlässlich des Internationalen Frauentages im Restaurant Ela.

"Starke Frauen — zuckersüß und bitterbös" lautet der Titel des Programms zum Frauenfrühstück der Gleichstellungsstelle der Stadt Kempen anlässlich des Internationalen Frauentages im Restaurant Ela.

Das Frauenfrühstück ist eine Möglichkeit zum gemütlichen Klönen untereinander. Hundert Jahre gibt es nun den Frauentag, so die Gleichstellungsbeauftragte Ute Ripkens in ihrer Begrüßung. Aber in Zeiten, wo um die Einführung von Frauenquoten in Chefetagen diskutiert wird, sei der Frauentag weiterhin wichtig.

Literarische Satirikerin

Das waren allerdings die einzigen politischen Worte zum Frauentag. Zum Frauenfrühstück gehört auch immer ein kabarettistisches Programm. Dieses war allerdings trotz seines Titels "Starke Frauen — zuckersüß und bitterbös" mehr eine Nabelschau weiblicher Befindlichkeiten. Jule Vollmer ist mehr die literarische Satirikerin mit scharfem Blick auf weiblichen wie männlichen Alltag, denn eine Kämpferin für die Rechte der Frauen. Bissig ist da noch eine ganz neue Erzählung der Schöpfungsgeschichte. Eva hat vom Baum der Erkenntnis genascht, weil sie eben wissen wollte.

Mit schönem Sprachwitz erzählt Vollmer eine Geschichte um das "Wunder von Bern". Während der werdende Vater sich in der Kneipe das Weltmeisterschaftsspiel anschaut, kommt das Kind der Familie zur Welt. Und dann auch noch kein Fußballernachwuchs, sondern ein Mädchen. Mitten aus dem Leben geschnitten ein Telefonat von Mutter und Tochter, wie es wohl jede Frau kennt. Ja, sie trägt die wollene Unterwäsche, nein sie ist nicht erkältet. Nebenbei gemerkt ist die Tochter natürlich auch schon längst erwachsen. "Aber man bleibt immer Kind", so das Resümee.

Ebenso aus dem Leben geschnitten die guten Ratschläge der besten Freundin. Herrlich komisch die Geschichte um Gartenfreunde in der Schrebergartenkolonie. Eine sehr gute Ergänzung sind die Songs zwischen den einzelnen Texten. Jule Vollmer verfügt über eine sehr schöne swingende, teilweise sogar jazzige Stimme. Und ihr Pianist Elmar Dissinger ist sehr gut auf sie eingespielt. Die Musik machte den ganzen Vormittag noch lockerer. Und kam offensichtlich beim altersmäßig bunt gemischten Publikum so gut an, dass es unbedingt noch eine Zusage forderte. Passend zum Treffen einen "Diätplan".

(RP)
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