Kempen Stadt spart kräftig beim Schülertransport

Kempen · Die Stadt Kempen hat zum Schuljahresbeginn den so genannten Schülerspezialverkehr aus Kostengründen eingeschränkt. Es gibt drei Schulbusfahrten, die Kinder aus den Außenbereichen zur Grundschule und zur Förderschule in St. Hubert sowie zu den Grundschulen in Kempen-Süd und Kempen-Nord bringen.

Wegen des Rückgangs der Kinderzahlen — zum Beispiel von 80 vor zehn Jahren auf heute nur 40 von Voesch/Escheln nach St. Hubert — seien die Kosten ganz erheblich gestiegen und lägen deutlich über den hundert Euro pro Schüler und Monat, die als Grenze in der Schülerfahrkostenverordnung festgelegt seien, schrieb die Stadt an die betroffenen Eltern und warb in dem Brief um Verständnis für die jetzige Lösung.

Diese vermeide eine Einstellung des nicht mehr wirtschaftlichen Schulbusverkehrs, zum einen weil viele Eltern dieses seit Jahren verlässliche Angebot in ihre Berufsplanung mit einbezogen haben, zum anderen weil die Verkehrsbelastung an den Grundschulen durch den Bring- und Holdienst von Eltern per Pkw noch größer würde.

Der Rat habe daher im Zuge einer zwingend notwendigen Haushaltskonsolidierung beschlossen: Die Rückfahrten der Linien Unterweiden und Wall/Ziegelheide/Klixdorf werden seit dem kürzlichen Schuljahresbeginn zusammengefasst. Nach der 4. und nach der 5. Unterrichtsstunde fährt der Bus zunächst nach Wall/Ziegelheide/Klixdorf und dann nach Unterweiden. Nach der 6. Unterrichtsstunde verläuft die Tour umgekehrt. "Leider", bedauert die Stadt in ihrem Schreiben, "ist es dabei unvermeidlich, dass die Schülerinnen und Schüler zum Teil längere Wartezeiten nach der Schule und längere Fahrzeiten haben.

Anders wäre eine deutliche Einsparung bei den Buskosten jedoch nicht möglich gewesen." Laut Ratsauftrag will die Verwaltung im Herbst mit den Eltern sprechen, welche weiteren Einsparungen möglich sind, entweder durch Eigenbeteiligung der Eltern oder weitere Einschränkung des Service, etwa nur Transport hin zur Schule; für die Rückfahrt (per Rad, Mofa, Auto) würde die Stadt eine Kostenentschädigung zahlen. Eine Alternative wäre die komplette Einstellung.

(RP/rl)
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