Rat in Kempen stimmt Änderung zu Stadt senkt Beiträge für Tagespflege

Kempen · Für die Kindertagespflege in Kempen werden die Beiträge an die der Betreuung in Kitas angepasst. Die Regelung gilt ab August. Die Freien Wähler hatten den Antrag eingebracht.

 Eltern, die ihr Kind in einer Tagespflege betreuen lassen, sollen nicht schlechter gestellt sein als Eltern, deren Kind eine Kita besucht (Symbolbild).

Eltern, die ihr Kind in einer Tagespflege betreuen lassen, sollen nicht schlechter gestellt sein als Eltern, deren Kind eine Kita besucht (Symbolbild).

Foto: dpa/Uwe Anspach

In Kempen zahlen Eltern von Kindern über zwei Jahre künftig den gleichen Beitrag für die Betreuung des Nachwuchses, und zwar unabhängig davon, ob das Kind eine Kita oder eine Tagespflege besucht. Nachdem der Jugendhilfeausschuss dazu kürzlich ein einstimmiges Votum abgab, stimmte nun auch der Stadtrat der Änderungssatzung zur Satzung über die Erhebung von Elternbeiträgen zu – allerdings nicht einstimmig, sondern mit zwei Gegenstimmen der SPD.

Warum, das erklärte der SPD-Fraktionsvorsitzende Andreas Gareißen vor der Abstimmung im Rat: Mehrheitlich werde seine Fraktion zustimmen, die Elternbeiträge für Tagespflegekinder auf das Niveau der Beiträge für Kita-Kinder zu senken. Das Bestreben der SPD sei es aber weiterhin, die Kinderbetreuung ganz beitragsfrei zu stellen. Deshalb würden einige Fraktionsmitglieder gegen das Vorhaben stimmen. Andere befürworteten hingegen auch kleine Schritte.

Er freue sich, dass ein Antrag der Freien Wähler nun in die Umsetzung komme, lobte Fraktionschef Werner Rennes in der Ratssitzung den Beschlussvorschlag der Verwaltung. Die Freien Wähler hatten darauf hingewiesen, dass Eltern, die sich einen Kita-Platz wünschten, diesen aber nicht bekämen, alternativ ein Tagespflegeplatz angeboten werde. Doch ab dem vollendeten zweiten Lebensjahr reduzierten sich für Kita-Kinder die Beiträge, was in der Tagespflege nicht der Fall sei.

Nach dem Kinderbildungsgesetz stelle die Tagespflege für die Betreuung von Kindern unter drei Jahren eine gleichwertige Betreuungsform dar, hatte die Verwaltung dargelegt. Deshalb sollten Eltern, die die Tagespflege wählten, nicht schlechter gestellt sein als diejenigen, deren Kind in einer Kita betreut werde. Auch hatten die Freien Wähler angeregt, die Elternbeiträge zum nächsten Monat anzupassen und nicht erst zum nächsten Kindergartenjahr. Dem folgend soll nun der Zeitpunkt der Beitragsanpassungen für Zweijährige auf den tatsächlichen Geburtsmonat geändert werden. Welche finanziellen Auswirkungen das Ganze hat, kann die Stadt für die Zukunft nicht beziffern. Im vergangenen Jahr lagen die Elternbeiträge in der Tagespflege bei 220.250 Euro, die Veränderung hätte zu rund 21.500 Euro weniger geführt.

Die Änderungen sollen ab 1. August 2022 greifen.

(biro)
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