Bürgerbeteiligung startet online Ideen für bessere Spielplätze gesucht

Kempen · „Spiel, Bewegung und Aufenthalt“ heißt eine groß angelegte Konzeption, mit der die Stadt Kempen die Spielplätze und Grünanlagen im Stadtgebiet verbessern will. Wegen der Corona-Krise findet die Bürgerbeteiligung im Netz statt.

 Der öffentliche Spielplatz an der Kita „Bärenstark“ in St. Hubert ist vor einigen Jahren neu gestaltet worden. Auch er wurde im Rahmen der „Streifzüge“ bewertet.

Der öffentliche Spielplatz an der Kita „Bärenstark“ in St. Hubert ist vor einigen Jahren neu gestaltet worden. Auch er wurde im Rahmen der „Streifzüge“ bewertet.

Foto: Norbert Prümen

Die Kempener sollen sich in ihren Wohnvierteln noch wohler fühlen. Dazu will die Stadt die Aufenthaltsqualität in Grünanlagen oder auf Spielplätzen in den kommenden Jahren weiter verbessern. Dazu läuft seit dem vergangenen Jahr eine aufwändige Untersuchung des Bestands. Das Dortmunder Planungsbüro „Stadtkinder“ entwickelt – unter Einbindung von sieben Fachämtern der Stadtverwaltung – eine Konzeption mit dem Titel „Spiel, Bewegung und Aufenthalt“ für die Stadt Kempen. Nun tritt der Prozess in eine weitere Phase, bei der die Bürger eigene Ideen und Wünsche einbringen können. Ursprünglich sollte es Foren in allen Stadtteilen geben, zu denen die Anwohner eingeladen werden sollten. Wegen der Corona-Pandemie kann es diese Workshops nun nicht geben. Bis Ende Mai können sich die Kempener online an dem Prozess beteiligen.

Das Projekt soll dazu führen, dass alle städtischen Spiel- und Bolzplätze, Schulhöfe, Grünflächen, Parkanlagen und Friedhöfe für die Kempener noch attraktiver gestaltet werden können. Seit dem vergangenen Jahr läuft unter Federführung des Grünflächenamtes die Untersuchung der vorhandenen Flächen für Spiel, Bewegung und Aufenthalt.

 Kinder der Grundschule St. Hubert machten viele Vorschläge für die Gestaltung ihres Schulhofs oder der Spielplätze in ihrem Stadtteil.

Kinder der Grundschule St. Hubert machten viele Vorschläge für die Gestaltung ihres Schulhofs oder der Spielplätze in ihrem Stadtteil.

Foto: Wolfgang Kaiser

Es wurden in den vergangenen Monaten bereits so genannte Streifzüge mit Kindern, Jugendlichen und Senioren in allen Stadtteilen angeboten. Bei 13 dieser Streifzüge traten junge wie ältere Bürger als Experten in ihrem Bezirk oder Umfeld auf. Bei den Touren zeigten die Teilnehmer den Experten vom Planungsbüro auf selbst gewählten Routen ihre Wege und Aufenthaltspunkte auf. Dabei wurden auch schon Kritikpunkte und Verbesserungswünsche angesprochen. Alle Touren wurden protokolliert und Fotos dazu erstellt.

Bei den Streifzügen mit Senioren war der Straßenraum ein großes Thema, ging es vor allem um Probleme älterer Fußgänger mit dem Radverkehr, um Ampelschaltungen mit zu kurzen Grünphasen oder mehr Sitzbänke in Grünanlagen oder am Wegesrand.

Die nun gestartete Online-Befragung läuft bis zum 30. Mai. Die Stadt sieht diese Form der Bürgerbeteiligung angesichts der Corona-Krise als sinnvollen Ersatz für die derzeit nicht realisierbaren Stadtteilforen an. „Die Online-Beteiligung ist eine zukunftsgerichtete Form der Bürgerbeteiligung in Kempen, die auf die aktuelle Situation abgestimmt ist und vielfältige neue Möglichkeiten bietet“, sagt Petra Schlaghecken, die das Projekt beim Grünflächenamt betreut.

Zentrale Fragen der Online-Beteiligung sind: Wie finden die Bürger die Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsräume in Kempen? Was fällt ihnen positiv oder negativ auf? Welche Ideen haben sie für die Gestaltung dieser Flächen? In einer interaktiven Karte können von allen teilnehmenden Bürgern Ideen zu den verschiedenen Themen wie Spielen (Spielplätze, Schulhöfe, Spielpunkte oder Spielen auf der Straße), Bewegen (Sportplätze, Bolzplätze, Skateflächen oder Bewegung im öffentlichen Raum), Begegnen (Treffpunkte, Räume für alle Generationen, Plätze oder Fußgängerzonen) oder Natur erleben (Grünanlagen oder Waldflächen) eingebracht werden. Auch um die Vernetzung von Fuß- und Radwegen, von Orten und Flächen, von Schul- und Freizeitwegen geht es.

„So entsteht eine übersichtliche Karte des Kempener Stadtgebietes mit exakt verorteten Anregungen und Ideen für diverse Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsflächen, die durch die Kommentarfunktion diskutiert werden können“, sagt Petra Schlaghecken. Übrigens: Öffentlich sichtbar werden nach Angaben von Petra Schlaghecken lediglich die Einträge. Die persönlichen Daten (Geschlecht, Alter und E-Mailadresse) dienen der Auswertung und möglichen Rückfragen.

Die Organisatoren freuen sich auf eine große Beteiligung der Kempener Bürger. Petra Schlaghecken ist sich sicher: „Sie werden mit ihrem persönlichen Blickwinkel die Entwicklung der Spiel-, Bewegungs- und Aufenthaltsflächen in der Stadt Kempen bereichern.“

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