St.-Martinstradition in Tönisberg Die Martinsdarsteller feiern Jubiläum

Tönisberg · Eigentlich sollte am Freitag, 13. November, 17.30 Uhr, der Martinszug im Bergdorf starten. Doch die Corona-Pandemie machte der Martinstradition, die es in Tönisberg bereits seit dem Jahr 1911 gibt, wie alte Aufzeichnungen der Freiwilligen Feuerwehr verraten, einen Strich durch die Rechnung. In diesem Jahr kann man im Bergdorf auf ein Jubiläum schauen: Seit 40 Jahren, nämlich seit dem Martinsfest 1980, wird der St. Martin abwechselnd von Johannes „Hennes“ Doekels und Karl Rögels verkörpert.

 St. Martin Hennes Doekels besuchte die Kinder auf dem Schulhof der Grundschule in Tönisberg. Die Kinder sangen Martinslieder.

St. Martin Hennes Doekels besuchte die Kinder auf dem Schulhof der Grundschule in Tönisberg. Die Kinder sangen Martinslieder.

Foto: Grundschule Tönisberg

Damals wurden für den amtierenden St. Martin Peter Platen neue Herolde mit reiterlichen Fähigkeiten gesucht. Fündig wurde der Vorsitzende des Martinskomitees Peter Kuschnik bei den ortsansässigen „Bauern-Jungs“ Doekels und Rögels. „Dass uns als 18-jährigen Jungs so eine Ehre zuteil wurde, konnten wir damals kaum fassen“, erinnert sich Hennes Doekels. „Wir haben nicht lange gezögert und zugesagt.“ Seitdem sitzen die beiden hoch zu Ross und reiten – begleitet von ihrem mittlerweile ebenfalls langjährigen Herold Werner Rögels – beim Martinsfest durch das Bergdorf. „Die funkelnden Augen der Kinder im Zug und am Straßenrand zu sehen, ist ein unbeschreibliches Gefühl“, schwärmt Martinsdarsteller Hennes Doekels. „Es ist jedes Jahr aufs Neue eine Ehre, den Martinszug durch unser Heimatdorf anführen zu dürfen. Der Heilige Martin zeigt uns auf, wie wichtig die Gemeinschaft und die Bereitschaft zum Helfen ist. Das und noch viel mehr ist heute wichtiger denn je.“

Traditionell beginnt der Zug auf dem Wartsberg und endet am Schulhof mit dem großen Martinsfeuer, das Matthias Thelen sen. über viele Jahrzehnte hinweg vorbereitete und abbrannte. Dort findet dann auch der Höhepunkt des Zuges, nämlich die Mantelteilung statt, wo Bettler Frank Heesen etwas vom warmen Mantel geschenkt bekommt.

Viele Traditionen blieben über die Jahre hinweg, manche kamen etwas aus der Mode. Ging man früher anschließend zum Martinsball in die Gaststätte Sitterz-Hütter, lädt seit einigen Jahren das Martinskomitee um den langjährigen Vorsitzenden Toni Platen zum geselligen Beisammensein auf dem Schulhof ein. Auch dort lässt sich ein schöner Abend mit Freunden und Familie verleben.

In diesem Jahr besuchte der St. Martin die beiden Kindergärten und die Grundschule und übergab dort gut gefüllte Martinstüten. Auch in Tönisberg hofft man, im nächsten Jahr wieder gemeinsam das Martinsfest feiern zu können.

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