Freiwillige Feuerwehr Kempen St. Huberter kommen mit dem Dietrich

Kempen · Nicht nur Brandbekämpfung und technische Hilfeleistungen gehören zu den Aufgaben des Löschzuges St. Hubert der Freiwilligen Feuerwehr Kempen. Die Eisrettung fällt ebenfalls in sein Ressort.

 Regelmäßig trifft sich der Löschzug St. Hubert zu Lehrgängen und Weiterbildungen. Schließlich muss im Ernstfall alles gekonnt sein.

Regelmäßig trifft sich der Löschzug St. Hubert zu Lehrgängen und Weiterbildungen. Schließlich muss im Ernstfall alles gekonnt sein.

Foto: achim Hüskes

St. Hubert Wenn Thomas Hormanns, Löschzugführer des Löschzuges St. Hubert der Freiwilligen Feuerwehr Kempen, vom Eisretter und den Wasserrettungsanzügen spricht, dann schüttelt so mancher verständnislos den Kopf. "Zu unseren Aufgaben zählt auch die Eisrettung, da wir in St. Hubert die größten Wasserflächen von Kempen haben", erklärt Hormanns. Entsprechend gehört zur Feuerwache an der Bendenstraße 19 neben den drei Löschfahrzeugen und dem Mannschaftstransportfahrzeug auch die spezielle Ausrüstung zur Eisrettung dazu.

Wobei es sich beim Eisretter um ein Schlauchboot handelt, an dessen hochgebogenen Anfang wie auch Ende jeweils ein großes Loch ist, über das eine Person gerettet werden kann. Allerdings sind diese Einsätze eher selten. Aber die St. Huberter Feuerwehr ist darauf vorbereitet und dementsprechend trainiert.

Durchschnittlich verzeichnet der Löschzug St. Hubert rund 50 Einsätze im Jahr und die sind breit gefächert. Es geht längst nicht mehr nur darum, Feuer zu löschen. Hilfeleistungen machen den größten Teil aus. "Von unseren Wehrleuten ist Flexibilität gefordert", hebt Hormanns hervor. Das reicht von der Rettung hilfloser Personen hinter verschlossenen Haustüren über Auspumpen von Kellern nach Starkregen bis hin zur Fällung eines Baumes, der auf die Straße gestürzt ist. Außerdem gilt es nach Verkehrsunfällen ausgelaufene Substanzen aufzunehmen oder verunglückte Insassen aus Fahrzeugen zu bergen.

"Nachdem wir vor kurzem ein 22 Monate altes Kind aus einem Badezimmer befreien mussten, in dem es sich eingeschlossen hatte, haben wir uns einen speziellen Dietrich anfertigen lassen. So müssen wir in Zukunft Zimmertüren nicht mehr aufbrechen, wie es jetzt der Fall gewesen ist", berichtet Hormanns.

Dass die St. Hubert Bevölkerung hinter ihrer Freiwilligen Feuerwehr steht, zeigte sich deutlich beim Anbau an das bestehende Gerätehaus im Jahr 2005. Nachdem man Mitte der 1960er Jahre an die Bendenstraße gezogen war, entpuppte sich das Feuerwehrgerätehaus Anfang der 2000er Jahre als zu klein. Für größere Fahrzeuge und die Schutzausrüstung der gewachsenen Einheit brauchte man mehr Platz. "Wir sind mit den Plänen an die Stadt herangetreten und bekamen grünes Licht. Dank der zahlreichen Unterstützung von Firmen aus St. Hubert und Umgebung sowie der Bevölkerung konnten wir den Anbau dann in kompletter Eigenleistung realisieren. Ohne diese Hilfe wäre das nicht möglich gewesen", betont Hormanns. Wobei alle stolz auf das mehr als nur gelungene Gesamtbauwerk sind, zu dem neben Platz für die Fahrzeuge und das gesamte Zubehör auch ein großer Schulungsraum samt Küche gehört.

Eine weitere Besonderheit zeichnet die St. Huberter Feuerwehr aus. Sie haben das alte Spritzenhaus aus Voesch, das im Niederrheinischen Freilichtmuseum Grefrath steht, neben ihrem Gerätehaus nachgebaut. Darin befinden sich unter anderem die alte Spritze des St. Huberter Löschzuges von 1907, Ledereimer von einst und ein altes Brandhorn. "Es ist ein kleines historisches Museum, wobei unser Kollege Franz-Josef Hoogen den Posten des Museumswächters übernommen hat", sagt Hormanns.

(tref)
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