Stadt Kempen SSV: Kooperation statt Konfrontation

Stadt Kempen · Der Vorsitzende des Kempener Stadtsportverbandes hat auf die Kritik des Vorsitzenden der Vereinigten Turnerschaft in Sachen Altstadtlauf reagiert. Winand Lange schrieb an Detlev Schürmann. Für 2019 bietet der SSV seine Hilfe an.

 Der Kempener Altstadtlauf ist seit Jahren das größte Breitensportereignis in der Thomasstadt. Am kommenden Sonntag sind wieder viele Läufer in elf verschiedenen Wettbewerben am Start. Es wird ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Sponsor ist wieder die Firma Griesson-de Beukelaer.

Der Kempener Altstadtlauf ist seit Jahren das größte Breitensportereignis in der Thomasstadt. Am kommenden Sonntag sind wieder viele Läufer in elf verschiedenen Wettbewerben am Start. Es wird ein attraktives Rahmenprogramm geboten. Sponsor ist wieder die Firma Griesson-de Beukelaer.

Foto: Norbert Prümen

"Unser Absicht war völlig legitim, zumal bereits im vergangenen Jahr nach dem Altstadtlauf Kreismeister ermittelt und geehrt wurden", erklärt der Vorsitzende des Kempener Stadtsportverbandes (SSV), Professor Winand Lange. Er kann die jüngste lautstarke Kritik des Chefs der Vereinigten Turnerschaft, Detlev Schürmann, nicht nachvollziehen. Schürmann, seit langem Chef-Organisator des Altstadtlaufes, hatte dem Ansinnen des Dachverbandes, die besten Kempener Sportler und Sportlerinnen des Hauptlaufes über 10.000 Meter zu Stadtmeistern zu erklären und bei der Sportlerehrung auszuzeichnen, zum wiederholten Mal eine deutliche Abfuhr erteilt.

Schürmann hatte - wie berichtet - am Sonntag bei der Mitgliederversammlung der VTK mit dem Hinweis auf die verschärfte EU-Datenschutzverordnung unter anderem gesagt: "Wir dürfen die personenbezogen Daten nicht rausgeben, lassen uns da auch nicht als Veranstalter hineinreden. es ist schmarotzerhaft und eine Unverschämtheit, wie sie sich jetzt der Stadtsportverband da ranhängen will...".

Winand Lange, der mit seinem Dachverband die Interessen von 33 Sportvereinen in der Stadt Kempen mit rund 12.000 Breiten- und Leistungssportlern vertritt, hat überhaupt nicht vor, weiteres Öl sprich: Zündstoff, in die Debatte zu gießen. Im Gespräch mit der Rheinischen Post weist der passionierte Langstreckenläufer darauf hin, dass er sich mit seinen Vorstandskollegen bereits vor dem Altstadtlauf des Jahres 2017 ergebnislos bemüht habe, von der VTK die Daten zu erhalten. Lange: "Es wäre schon damals überhaupt kein großer Akt gewesen, dass sich die Teilnehmer durch ein Kreuzchen auf den Anmeldeformularen damit einverstanden erklären, dass ihre Daten an uns zur Ehrung der Stadtbesten weitergeleitet werden." Schon im Vorjahr habe dies Schürmann abgelehnt. Auch ein erneuter Versuch scheiterte.

Der Vorsitzende des Stadtsportverbandes, der sich Ende 2016 neu aufgestellt hat, reagiert auf die kritischen Worte von Schürmann gelassen. Gestern ist ein Schreiben von Lange an Schürmann herausgegangen, in dem es auszugsweise heißt: "Der SSV Kempen wird daher in diesem Jahr keine Wertung des Altstadtlaufs als Stadtmeisterschaft durchführen." Die Absicht des Verbandes sei weiterhin keinesfalls die Konfrontation mit einzelnen Vereinen, sondern vielmehr die Kooperation mit allen Mitgliedsclubs. Diese werden man auch derzeit durch neue Projekte realisieren.

In dem Schreiben an Schürmann, das der Redaktion vorliegt, fragt Winand Lange weiter an, ob die gewünschte Wertung, die auch von Verantwortlichen bei der Stadtverwaltung gewünscht werde, im nächsten Jahr erfolgen könne. "Möglicherweise kann der SSV Kempen auch bei der Durchführung der Veranstaltung im Jahr 2019 behilflich sein, sofern dies von der VTK gewünscht wird", heißt es weiter.

Winand Lange kann dennoch die starre Haltung von Detlev Schürmann nicht begreifen. Zumal die Absicht des SSV-Vorstandes, das Rennen als Stadtmeisterschaft zu werten, auch nach Auskunft des Leichtathletik-Verbandes durchaus möglich ist und anderenorts praktiziert wird. "In diesem Jahr ist jedenfalls die Chance vertan, dass die erfolgreichen Läufer und Läuferinnen noch einmal bei der Sportlerehrung für ihre Leistungen gewürdigt werden", meint Lange.

Aufgrund der strengeren Datenschutzbestimmungen sollen diesmal nach Angaben der Organisatoren auf den Listen nur die Starter-Nummer mit der entsprechenden Laufzeit veröffentlicht werden, ohne Namen, Gruppe, Kindertagesstätte, Schule oder Verein. Im Gegensatz dazu heißt es allerdings in dem im Internet veröffentlichten Teilnahmebedingungen des Altstadtlaufes: "Die Ergebnisse der Laufveranstaltung (Name, Vorname, Geburtsjahr, ggf. Verein, Startnummer, Zeit, Platzierung) werden vom Veranstalter gespeichert und in Ergebnislisten zusammengefasst. Der Teilnehmer stimmt der Veröffentlichung dieser Daten durch den Veranstalter in allen relevanten Medien (Druckerzeugnissen wie Programmheft, Ergebnisheft und Ergebnis-CD sowie Internet) zu."

(wsc)
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