Kempen Sprachförderung im Kindergarten
Kempen · Bei allem Verständnis für die nötigen Sparmaßnahmen der Stadtverwaltung sorgte sich Mathilde Bildstein (CDU) bei den Haushaltsberatungen im Schulausschuss am Montagabend doch um die komplette Streichung der Gelder für die Hausaufgabenhilfe. Der Erste Beigeordnete Volker Rübo erläuterte, dass hier die Nachfrage inzwischen so gering sei, dass die ehrenamtlichen Organisatorinnen der Hausaufgabenhilfe das Angebot aufgegeben hätten. Die von Frau Bildstein angesprochene Förderung von Kindern, die der deutschen Sprache schlecht mächtig sind, ist nach übereinstimmender Aussagen von Rübo und Schulrätin Rosemarie Vossen in Zukunft Hauptaufgabe der Kindergärten.
Bereits zwei Jahre vor der Einschulung wird die Fähigkeit der Kinder, sich in der deutschen Sprache auszudrücken, getestet. Und das betreffe keineswegs nur Kinder aus Migrantenfamilien, sondern auch deutsche Kinder, so die Schulrätin. Alle Kinder werden dann bereits früh im Kindergarten gefördert, dazu werden die Erzieherinnen eigens fortgebildet, ergänzte Rübo. Auch wenn die Katholische Grundschule Schmalbroich nun wegen des Sparhaushaltes bereits ein Schuljahr früher schließen soll (die Rheinische Post berichtete), war Mathilde Bildstein doch wichtig, dass das letzte vierte Schuljahr mit den vertrauten Lehrern im neuen Domizil an der Astrid-Lindgren-Schule sein letztes Grundschuljahr verbringt. Dahin gingen auch die Bestrebungen der Stadt, so Volker Rübo.
Skeptisch stand Rektor Heiner Wirtz von der Martinschule der Planung gegenüber, dass die Schulen demnächst die laufenden Kosten des Schulbetriebs in ihrem eigenen Budget verwalten sollen. Denn vielfach kämen in den letzten Jahren neue Kosten auf die Schulen zu, zum Beispiel aufwändige Wartung der PC-Anlagen oder auch vielfache Kopien der Prüfungsunterlagen. An der Martin-Schule seien deshalb zurzeit alle Neuanschaffungen eingefroren, berichtete er. Angelika Drews (SPD) forderte die Schulleiter auf, den Ausschuss frühzeitig über solche Maßnahmen zu informieren, denn „die Bildung darf darunter nicht leiden!“
