Gemeinde Grefrath Sportstätten: Verwaltung legt eine Gebührenordnung vor

Gemeinde Grefrath · Vereine sollen künftig für die Benutzung der Hallen und Plätze zahlen. Der Hauptausschuss soll am Montag beraten, die CDU will es noch verschieben.

 Für die Nutzung der Halle Bruckhauser Straße sind künftig Gebühren fällig.

Für die Nutzung der Halle Bruckhauser Straße sind künftig Gebühren fällig.

Foto: kaiser

Über Gebühren für die Nutzung von Sportstätten diskutiert man in Grefrath schon seit geraumer Zeit. Jetzt werden Nägel mit Köpfen gemacht, in der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses soll ein entsprechender Beschluss gefasst werden. Anders als bei kostendeckenden Gebühren (Abwasser, Müll) kann bei öffentlichen Einrichtungen, bei denen kostendeckende Gebühren unzumutbar sind (Schwimmbäder, Theater, Bibliotheken), eine Nutzungsgebühr erhoben werden. So steht es in der Vorlage, die die Verwaltung für die Sitzung erarbeitete hat.

Die CDU kündigte gestern allerdings an, die Vorlage nicht zu diskutieren, sondern den Beschluss zu verschieben. Man habe eine maßvolle Gebühr immer mitgetragen, solange sie die Vereine nicht überfordert, sagt Fraktionsvorsitzende Wilma Hübecker: "Die einzige Bedingung ist, dass es vorher fundierte Gespräche mit den betroffenen Vereinen und dem Gemeindesportverband gibt." So auch der sportpolitische Sprecher der CDU, Georg Fasselt: "Wir tragen wesentliche Teile der Satzung mit, aber die Details müssen noch im Gespräch zwischen den Fachleuten in den Vereinen und in der Verwaltung abgestimmt werden." Es sei ein klares Versäumnis der Verwaltung, dass die Vereine und der Gemeindesportverband erklären, nicht eingebunden worden zu sein.

Die Gemeinde peilt Einsparungen in Höhe von 60.000 Euro an. Die Hälfte ist bereits eingetütet - durch die Reduzierung von Ausgaben im Eisstadion. Die Erträge aus den Sportplatzgebühren sollen sich auf 20.000 Euro belaufen, der Rest kommt aus der Überlassung anderer Einrichtungen der Gemeinde.

Seit Ende 2015 tauschten sich, so die Vorlage, Verwaltung, Bürgermeister und Vereine regelmäßig aus. Abschließend habe man den Gemeindesportverband angehört und dessen Bedenken teilweise Rechnung getragen. Ihm schienen im Vergleich zu Nachbarkommungen die angedachten Gebühren zu hoch. Manche Vereine, heißt es in der Vorlage, hätten sich auf Grund der zu erwartenden Beiträge in ihrer Existenz gefährdet gesehen. Der Einwand indes, schreibt die Verwaltung, die Gebühren würden die Vereine überraschend treffen, dürfte unerheblich ein, da das Thema seit mehr als einem Jahr in den Vereinen diskutiert werde.

In einem ersten Entwurf war vorgesehen, bei den Gebühren zwischen Kindern / Jugendlichen und Erwachsenen zu unterscheiden. Davon hat an inzwischen jedoch Abstand gewonnen, es wird eine einheitliche Gebühr geben. Alles anderer sei nicht praktikabel und könne auch nicht kontrolliert werden. Differenziert wird jedoch nach Hallengröße: Die Hallen in Oedt und am Bergweg kosten drei Euro pro Stunde, die Halle Bruckhauser Weg fünf Euro. Die Anzahl der Hallenstunden werden dem Belegungsplan entnommen, den der Gemeindesportverband erarbeitet.

Den Oedter Sportplatz nutzt überwiegend die Borussia, aber auch die Leichtathletikabteilung von TuS Oedt. Die Verwaltung schlägt vor, einen Beitrag von drei Euro pro Stunde festzulegen. Dann gibt es noch den SV Grefrath, der auf gemeindeeigenen Plätzen selber Gebäude gebaut hat. Der Verein sorgt auch für die Unterhaltung von Anlage und Gebäude, er trägt auch die Betriebskosten (Gas, Wasser, Strom).

Der Sportverein bekommt zurzeit von der Gemeinde einen Betriebskostenzuschuss in Höhe von 40.800 Euro pro Jahr. Auf der anderen Seite spart die Gemeinde durch die Platzpflege des Vereins 20.000 Euro. Die Verwaltung schlägt vor, für die Nutzung des gemeindeeigenen Grundstücks jährlich fünf Cent zu erheben. Schließlich gibt es noch die Sportstätten, die von gemeindeeigenen Gesellschaften verwaltet werden. Die Eissportvereine haben bereits mit der Sport- und Freizeit gGmbH separate Nutzungsgebühren für die Eislaufzeiten ausgehandelt. Die Verwaltung schlägt vor, dass die Gemeindewerke von den Schwimmvereinen 50 Cent pro Teilnehmer und Einheit verlangen.

(RP)
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