Radsport Schweizer siegt in Kempen

Radsport · Bei der 54. Auflage des Radklassikers "Rund um die Burg" erlebten die Zuschauern gestern spannende Rennen. Die Organisatoren des RSC Kempen sorgten für einen reibungslosen Ablauf. Favoritin bei den Frauen auf Platz zwei.

 Im Höllentempo vorbei am RP-Bus, in dem der RSC seine VIP-Gäste und Sponsoren begrüßte.

Im Höllentempo vorbei am RP-Bus, in dem der RSC seine VIP-Gäste und Sponsoren begrüßte.

Foto: AH

Dicht gedrängt beugen sich die Zuschauer über die Absperrgitter und erwarten den Zieleinlauf. Niemand kann genau vorhersagen, was passieren wird. Zehn Fahrer biegen gleichzeitig auf die Zielgrade ein. In einem packenden Schlusssprint sichert sich Christoph Schweizer vom Nutrixxion Abus Team den Sieg in der Eliteklasse. Schweizer gehört damit zu den Gewinnern der 54. Auflage des Radsportklassikers Rund um die Burg in Kempen. Zum Glück zeigte sich der Oktober nach den starken Regenfällen der Vortage rechtzeitig von seiner goldenen Seite.

Die guten Bedingungen spiegelten sich vom ersten Rennen an im Tempo wider. Die Frauen und Junioren U19 eröffneten das sportliche Geschehen. Topfavoritin Melanie Hessling musste sich im Spurt mit Platz zwei begnügen. Ähnlich spannend ging es bei den Senioren zu. Nach der Hälfte des Rennens setzten sich zehn Fahrer erfolgreich ab, die sich bis zum Schluss einen harten Kampf lieferten. Mit einem mächtigen Antritt ließ Favorit Rainer Beckers aus Dülken seinen Konkurrenten auf der Zielgeraden keine Chance. Der 45-Jährige verteidigte damit seinen ersten Ranglistenplatz im Bund Deutscher Radfahrer als bester deutscher Senior der Masterklasse vor seinem Teamkollegen Stefan Steiner, der gestern Dritter wurde.

Über 100 Fahrer gingen beim Rennen der C-Amateure an den Start. Gegen Ende der 52,5 Kilometer setzten sich drei Fahrer ab, die aber in der vorletzten Runde eingeholt wurden. So kam es zum Spurt des Gesamtfeldes. Das Zielfoto musste am Ende über den Sieg entscheiden.

105 der insgesamt über 500 Teilnehmer gingen in den mit Spannung erwarteten "Großen Preis der Stadtwerke Kempen"', stand doch die Frage im Raum, ob im Eliterennen die Rekordzeit aus dem Vorjahr noch einmal unterboten werden kann. Ein überaus gemächlicher Auftakt, in dem die Fahrer erst langsam ihren Rhythmus fanden, ließ Moderator Udo Bährens jedoch frühzeitig konstatieren, dass "diese Zeiten heute wohl nicht geknackt werden können". Dennoch war das Traditionsrennen keineswegs langweilig. Nach gut einem Drittel des Wettkampfs war das Feld immer noch dicht beisammen und so recht wollte sich kein Favorit herauskristallisieren. Vereinzelte Ausreißversuche wurden jäh beendet. Erst nach der Hälfte trennte sich die Spreu vom Weizen und fortan zog auch das Tempo deutlich an. Eine 20 Mann starke Spitzengruppe diktierte das Geschehen und bot nun im letzten Rennen der Saison Radsport vom Feinsten. Speziell die Prämienabnahmen sorgten für gute Unterhaltung und so manches Fotofinish. Als Matthias Bäumer vom EGN-Team eine Runde vor dem Ende das Feld anführte, glaubten viele schon den Sieger gesehen zu haben. Doch die übrigen Kontrahenten mobilisierten die letzten Kräfte, und letztendlich behielt Schweizer im Endspurt vor seinem Teamkollegen Alexander Gottfried und Stefan Ganser die Oberhand. Für Schweizer war es der erste Sieg der Saison, dementsprechend gelöst wirkte der Gewinner auf dem Treppchen. Dabei verriet er mit einem Augenzwinkern: "Mein Vater, selbst passionierte Radsportler, würde mich jetzt wahrscheinlich fragen, warum ich nicht schon viel früher weggefahren bin."

(RP)
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