Krefeld Pinguine Riefers: „Ich spiele gerne Verteidiger“

Krefeld · Der gelernte Stürmer bot am Sonntag im Heimspiel der Pinguine gegen Schwenningen in der Abwehr eine überzeugende Leistung. Nach vier Punktspielen steht für die Krefelder der beste Start seit fünf Jahren zu Buche.

 Obwohl Philip Riefers hier vom Schwenninger Anthony Rech attakiert wird, kann er den Puck behaupten. Der Krefelder Stürmer bot am Sonntag als Verteidiger eine gute Vorstellung.

Obwohl Philip Riefers hier vom Schwenninger Anthony Rech attakiert wird, kann er den Puck behaupten. Der Krefelder Stürmer bot am Sonntag als Verteidiger eine gute Vorstellung.

Foto: Samla Fotoagentur/samla.de

Sechs Punkte stehen für die Pinguine nach vier Spieltagen der Jubiläumssaison in der Deutschen Eishockey-Liga auf der Habenseite. Das ist die beste Ausbeute seit fünf Jahren. Damals sammelte das Team an den ersten beiden Wochenenden elf Punkte ein und wurde am Ende Hauptrunden-Vizemeister. Jetzt von einem gelungenen Start zu sprechen, ist wahrlich noch zu früh. Aber nach drei Spielzeiten zum Abgewöhnen sind besonders die beiden Heimsiege gegen Iserlohn und Schwenningen Balsam für die geschundene Fanseele. Das war auf den Rängen deutlich zu spüren.

Auch für die Stimmung im schwarz-gelben Lager und das Selbstvertrauen der Spieler sind die ersten beiden Erfolge überaus wertvoll. So sind die vielen Fragezeichen nach den Niederlagen gegen Bremerhaven und besonders in Ingolstadt weniger geworden. Wohin die Reise der Pinguine letztendlich hingehen kann und wird, zeichnete sich noch nicht klar und deutlich ab. Auch aus dem Torverhältnis (17:18 Schlüsse) zu ziehen, wäre zu früh. Lediglich die Einschätzung, der Weg könnte direktgin die Play-offs führen, kann bisher nur ein Wunschdenken sein.

Die Erleichterung bei Verantwortlichen und Spielern war am Sonntagabend nach dem ersten „Dreier“ der Saison deutlich zu spüren. „Es ist gut, dass wir beide Heimspiele gewonnen haben. Die Mannschaft hat ihre Qualität in der Defensive gezeigt. Es war ein Schritt in die richtige Richtung. Dass wir am Wochenende keine sechs Punkte geholt haben, ist Jammern auf hohem Niveau“, sagte Sportdirektor Mathias Roos, der momentan keine Transferaktivitäten plant, aber weiter den Markt intensiv beobachten will.

Dass neben Patrick Seifert und James Bettauer mit Joel Keussen (Leistenverletzung) noch ein weiterer Verteidiger ausfiel, machte die Mannschaft im Kollektiv wett. So häufig hatte man in den drei Spielen zuvor nicht so viele Stürmer im eigenen Drittel sehen können. An dieser Stellschraube drehten die Trainer offensichtlich mit Erfolg. Mit Philip Riefers wurde gar ein Stürmer zum Verteidiger umfunktioniert. Das zahlte sich überaus positiv aus. Denn der 28-jährige Krefelder bot über 60 Minuten eine konstant gute Leistung, was übrigens auch für Garrett Noonan galt. „Gegen Iserlohn war es für uns ein schwieriges Spiel, da haben wir es nicht so gut gemacht. Die Zusammenarbeit zwischen Offensive und Defensive war nicht gut. Daraus haben wir gegen Schwenningen die richtigen Lehren gezogen und Vieles richtig gemacht. Die fünf Punkte am Wochenende sind sehr wichtig, klar sind sechs Punkte schöner, aber wir wollen nicht jammern, sondern weiter Schritt für Schritt nach vorne gehen. Ich spiele gerne Verteidiger, das habe ich in Köln und in Wolfsburg auch schon gemacht. Man braucht immer ein paar Spiele, um rein zukommen, wenn mich die Mannschaft als Verteidiger braucht, bin ich gerne da“, sagte Riefers.

Ex-Kapitän Adrian Grygiel bestätigte am Sonntag, dass durch die neuen Trainer und die vielen neuen Spieler innerhalb der Mannschaft ein frischer Wind, der auch dringend notwendig war: „Der Zusammenhalt im Team ist sehr gut, jeder kann sich auf den anderen verlassen. Zuhause Spiele zu gewinnen, ist sehr wichtig. Wir schauen jetzt nicht auf die Tabelle und auch nicht auf den Punkteschnitt pro Spiel, dafür ist es noch zu früh. Wir schauen von Spiel zu Spiel.“ Tim Miller, der sich am Freitag beim Check von Orendorz einen Nasenbeinbruch zuzog, wurde gestern im Uerdinger Krankenhaus operiert.

 Kai Jürgens (Mitte) stand Sonntag zum ersten Mal bei einem DEL-Spiel als Linienrichter auf dem Eis. Hier sorgt er mit dafür, dass Garrett Noonan (li) und Marcel Kurth (re.) nicht aneinander geraten.

Kai Jürgens (Mitte) stand Sonntag zum ersten Mal bei einem DEL-Spiel als Linienrichter auf dem Eis. Hier sorgt er mit dafür, dass Garrett Noonan (li) und Marcel Kurth (re.) nicht aneinander geraten.

Foto: Dr. Christoph Juergens

Einen gelungenen DEL-Einstand feierte Sonntag mit Kai Jürgens ein junger Schiedsrichter aus Krefeld. Der 20-jährige Student stand in seinem ersten Punktspiel als Linienrichter auf dem Eis. Seit vier Jahren ist er auf dem Eis im Einsatz und schaffte aufgrund seiner Leistungen schnell den Sprung vom Landesverband zum DEB. Im Vorjahr war er bereits Linienrichter in der DEL 2.

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