Motorsport Fünfter auf dem Nürburgring

Der Kempener Tobias Blinten hat beim Rennen auf dem Nürburgring um den ADAC Junior Cup den fünften Rang belegt. Zwei Stürze und ein defektes Motorrad verhinderten den Sprung aufs Treppchen.

Tobias Blinten war angefressen. Da hatte der Motorradfahrer aus Kempen beim Rennen um den ADAC Junior Cup auf dem Nürburgring ein klasse freies Training hingelegt, war nach Abschluss des ersten Trainings auf der Pole Position — bis ihn sein Motorrad ausbremste: Mit Problemen am gerade neu eingebauten Kolben stellte er die Maschine in die Box.

So wurde sein Flitzer umgebaut, ein neuer Motor musste her. Den fuhr Blinten erst einmal ein, fuhr vom 18. Startplatz erneut vor auf die Spitzenposition. Die verlor er jedoch im zweiten Zeittraining wieder und ging als Dritter ins Rennen.

"Ich wollte etwas anderes für das morgige Rennen ausprobieren, was aber leider nicht den gewünschten Erfolg gebracht hat. Aber die erste Startreihe ist nach den Problemen gestern schon toll. Eigentlich mag ich die Strecke hier nicht, aber für morgen ist Regen angesagt, und mit nassen Bedingungen komme ich besser klar als viele meiner direkten Konkurrenten. Ich schaue, dass ich wieder einen guten Start hinlege und werde, wenn die Maschine hält, mein Bestes geben, um vorne mitzumischen", sagte Blinten danach.

Im Rennen selbst legte der Nachwuchsfahrer einen prima Start hin, bog als Erster in die erste Kurve, verlor die Führung aber wieder und brauste als Zweiter über den Nürburgring. Dann verhinderten gleich zwei Stürze den Sprung aufs Treppchen: In der 12. Runde rutschte ihm das Vorderrad weg, und er musste ohne linke Fußraste weiterfahren, da diese abbrach.

Er kämpfte sich wieder auf die dritte Position vor, stürzte aber an gleicher Stelle beim Überrunden noch einmal in der letzten Runde, da er die sauberere Ideallinie verlassen musste. Dabei brach das gesamte Schaltgestänge ab, und so musste er die letzte Runde im fünften Gang ohne Fußraste und unschaltbarem Motorrad fahren und fiel auf den letzten Metern noch auf Platz fünf zurück. Dass er wieder die schnellste Rennrunde hatte, war diesmal kein Trost. Nur er und der Sieger fuhren bei nasser Strecke und teilweise leichtem Nieselregen im Rennen im Schnitt über zwei Sekunden pro Runde schneller als der Rest des Feldes.

"Das Rennen lief super, ich hatte Vertrauen zu meiner Maschine. Der erste Sturz kam völlig überraschend, das Vorderrad klappte einfach weg. Zum Glück hatte ich schon sehr viel Vorsprung auf den Rest des Feldes, deshalb habe ich nicht so viel Zeit und Plätze verloren. Ich war so sauer, dass ich ohne Fußraste noch die schnellste Rennrunde gefahren bin. Leider hat mich in der letzten Runde dann ein bereits überrundeter Fahrer ausgebremst, so dass ich an gleicher Stelle wieder stürzte. Das war nicht fair, aber: So ist Motorsport. Zum Glück habe ich mir nur den linken Arm etwas geprellt, und die Maschine ist auch schnell wieder repariert."

(RP)
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