Fußball Falscher Zwanziger ?

Die Idee des DFB-Präsidenten Theo Zwanzigers, künftig von der Kreisliga A an abwärts nur noch mit neun statt elf Spielern antreten zu lassen, stößt auf wenig Gegenliebe im Fußballkreis Kempen/Krefeld.

Fussball Angesichts rückläufiger Zahlen im Seniorenfußball, sprach sich DFB-Präsident Dr. Theo Zwanziger jüngst dafür aus, dass von der Kreisliga A abwärts künftig nur noch neun statt elf Spieler in der Startformation einer jeden Mannschaft stehen sollten. Eine Idee, die bei den Krefelder Fußballverantwortlichen keine Gegenliebe findet, obwohl sie den Negativtrend bestätigen können.

Willi Wittmann, Vorsitzender des Fußballkreises Krefeld/Kempen, sagt dazu: „Wir können die genannten Zahlen nur bestätigen. In unserem Kreis hat es vor Jahren noch eine Kreisliga D gegeben. Mannschaften Neun gegen Neun können wir uns allerdings nicht vorstellen. Unseres Erachtens kann es mit einer Reduzierung der Mannschaftsgrößen keine Erhöhung des Spielniveaus geben.“

Auch bei den Vereinsverantwortlichen stößt die Idee von Theo Zwanziger auf Unverständnis. Michael Hackfurt, Trainer der Bezirkligamannschaft von Preußen Krefeld, ist alles andere als begeistert: „Davon halte ich gar nichts. Dann sollte man lieber den Kreisen Fusionen von Vereinen näher bringen und schmackhaft machen, indem man ihre Sportstätten saniert.“

Ähnlich äußert sich auch Alexandros Ouzounis, Geschäftsführer des FC Hellas Krefeld, der gleich zwei Mannschaften im Rennen hat. „Neun gegen Neun, das ist doch Quatsch. Dadurch würde die Kreisliga noch mehr abgewertet, und es würde noch weniger Spaß machen, in einer solchen Liga zu spielen“, sagte er. Seiner Meinung nach ist das „enge Korsett, welches vom Fußballverband den Vereinen auferlegt wird“ mitverantwortlich für die rückläufige Zahl an Seniorenmannschaften. „Ein Nichtantreten kostet 100 Euro Strafe, das Abmelden einer Mannschaft 150 Euro. Da überlegt sich der eine oder andere Verein sehr wohl, ob er eine weitere Mannschaft anmeldet“, berichtet er. Und dass eine Mannschaft nicht die erforderlichen elf Spieler zusammen bekommt, kann schnell passieren, weiß Preußen-Trainer Hackfurt: „Viele Amateurfußballer können ihr Hobby Sport und ihren Beruf nicht unter einen Hut bekommen.“

Einzig bei den aktiven Sportlern stößt die Idee auf etwas Verständnis. Sebastian Schneewind, Abwehrspieler beim VfR Krefeld, hält zwar nichts davon, dass die Idee schon auf die Kreisliga A umgesetzt wird, da ein Teil der Mannschaften in die Bezirksliga aufsteigen möchte: „Wenn man aber sagen würde, diese Regel ab der Kreisliga B abwärts einzuführen, könnte man das noch gerade so verstehen, denn in diesen niederen Ligen haben die meisten Mannschaften sowieso häufig das Problem, die Leute zusammenzubekommen, da diese Ligen eher für Spieler geeignet sind, die nicht die Zeit haben zu spielen“, sagt Schneewind.

(RP)
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