Tennis Die heilige Kuh schlachten

Da schlackerten die Vertreter der Tennisvereine aus dem Bezirk 1 am Mittwochabend bei ihrer Versammlung heftig mit den Ohren. Sage und schreibe 1,46 Millionen Euro beträgt das derzeitige Vermögen des Tennis-Verbandes Niederrhein. Rücklagen sind für schlechte Zeiten ja ganz prima. Aber in einer derartigen Höhe? Umso mehr ist die Kritik der Vereine berechtigt. Viele Clubs, nicht nur aus dem Bezirk 1, bewegen sich am Rande des Existenzminimums und drohen von der Bildfläche zu verschwinden. Aber Jahr für Jahr füllen sie die heilige Kuh, sprich die Verbandskasse. Kaum zu glauben, dass bis auf Thomas Nickel, der Vorsitzende des Bezirks1, die Bosse der anderen vier Bezirke, die zum Verband gehören, die Politik des Vorstandes um den eigenwilligen Präsidenten Gerhard Nölle mitmachen. Dieser Vorstand scheint sich um die Sorgen der Vereine einen Dreck zu scheren. Warum auch, Verbands-Schatzmeister Ralf Böcker sitzt im herrlichen Kitzbühl auf den 1,46 Millionen – hoffentlich hat er sie gut angelegt.

Es ist lange überfällig, dass die Vereine auf die Barrikaden gehen. Horst Giesen und seine Mitstreiter vom Tenniskreis Krefeld haben mit ihrer Flugblattaktion ein tolles Zeichen gesetzt. Jetzt müssen die Vereinsvertreter auf dem Verbandstag am kommenden Mittwoch in Essen Farbe bekennen und die beantragte Satzungsänderung unterstützen. Es geht aber nicht nur alleine darum, die heilige Kuh zu schlachten. Die von Nickel geforderten Veränderungen im Verband sind unumgänglich. Im Vergleich zu anderen Bundesländern ist die Organisation in NRW überaltert. In Bayern gibt es zum Beispiel nur einen Verband, hierzulande aber gleich drei.

(RP)
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