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Stadt Kempen Sport als besondere Entwicklungshilfe

Stadt Kempen · Den stellvertretenden Schulleiter des Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasiums, Dr. Winfried Spanaus, zieht es in die Ferne. Allerdings nicht um Urlaub zu machen, sondern als Entwicklungshelfer auf Zeit. In den Ferien war er in Afrika.

Ob Kongo, Pakistan, Mongolei oder wie jetzt zuletzt Liberia — wenn Dr. Winfried Spanaus in den Ferien die Koffer packt, dann geht es in Staaten der so genannten Dritten Welt. Im Reisegepäck hat der Pädagoge dann Dinge wie Speere, Kugeln, Pylone, Maßbänder, Staffelhölzer, Hürden und zusammenschiebbare Messlatten für den Hochsprung. Denn der stellvertretende Schulleiter des Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasiums (LvD) ist in Sachen sportlicher Entwicklungshilfe unterwegs.

Seit vielen Jahren engagiert er sich in Projekten, die das Auswärtige Amt gemeinsam mit dem Deutschen Olympischen Sportbund im Rahmen von Entwicklungshilfe in Dritte-Welt-Ländern durchführt. Ein kleiner Prozentsatz der Entwicklungshilfe fließt nämlich in Sportprojekte. Das Auswärtige Amt verfügt dabei über einen Pool von qualifizierten Trainern, die sich ehrenamtlich für solche Projekte zur Verfügung stellen.

Spanaus ist nicht nur Sportlehrer und sportbegeistert, sondern hat auch, dank entsprechender Weiterbildung, die Trainerlizenzen C und A im Bereich der Leichtathletik. In den Entwicklungsländern geht es in erster Linie um die Ausbildung der dortigen Trainer. "Man kann es als Hilfe zur Selbsthilfe bezeichnen. Wir trainieren die Trainer, damit sie wiederum Kinder und Jugendliche entsprechend anleiten können", erklärt Spanaus.

Auch in diesem Jahr kam die Anfrage, ob der Krefelder Interesse hätte, an einem Projekt mitzuarbeiten. Spanaus, der selbst sechs Jahre an einer deutschen Schule in Johannisburg in Südafrika gearbeitet hat, gab an, er würde gerne wieder einmal in Afrika mitarbeiten und erhielt prompt ein Leichtathletik-Kurzprojekt in Monrovia. In der ersten August-Hälfte flog der 51-Jährige nach Liberia. Im Gepäck Sportgeräte im Wert von 3000 Euro. Eine Materialspende, die über die Organisatoren erfolgt. "In Afrika ist so gut wie nichts vorhanden. Wenn dort Meisterschaften ausgetragen werden, müssen zum Beispiel die Startblöcke aus dem ganzen Land zusammengetragen werden, damit alle Starter von einem Startblock starten können", sagt Spanaus.

30 liberianische Trainer erwarteten ihn diesmal bei seiner Mission, wobei einige sogar zu den Nationaltrainern des Landes gehören. Die insgesamt 15-tägige Schulung erfolgte in Englisch, das in Liberia als Erstsprache gesprochen wird. 180 Kinder standen zudem für die Praxiseinheiten der so genannten Kids' Athletics in den ersten beiden Tagen zur Verfügung.

"Sport hilft den Menschen weiter. Er gibt ihnen unheimlich viel", sagt Spanaus. Die praktischen und theoretischen Einheiten der 15 Tage fanden ihren Abschluss in einer Prüfung aus Theorie und Praxis. "Jeder Trainer musste eine Trainingseinheit vorführen, zum Beispiel einen Tiefstart oder eine Staffelübergabe", erzählt der Krefelder.

Er selbst verfasste einen entsprechenden Bericht über das Projekt für das Auswärtige Amt mit der Empfehlung eines Folgeprojektes. Eins ist für Winfried Spanaus klar, auch im nächsten Jahr will er wieder Ferienwochen nutzen, um an einem weiteren Entwicklungshilfe-Projekt mitzuarbeiten. FRAGE DES TAGES

(tref)
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