Gemeinde Grefrath Spielzeug und Zeitgeschichte

Gemeinde Grefrath · Das Spielzeugmuseum des Niederrheinischen Freilichtmuseums Grefrath wird ab 26. September renoviert und neu konzipiert. Eine Sonderausstellung mit Lieblingsstücken zeigt den Plan, Spielzeug in einen Kontext zu stellen.

 Dr. Andreas Coenen und Anke Wielebski mit einem der 20 Exponate aus der Sonderausstellung. Besonders die alten Stücke, wie dieser Kaufladen, haben es den Museumsmitarbeitern angetan.

Dr. Andreas Coenen und Anke Wielebski mit einem der 20 Exponate aus der Sonderausstellung. Besonders die alten Stücke, wie dieser Kaufladen, haben es den Museumsmitarbeitern angetan.

Foto: Wolfgang Kaiser

Wer daran zurückdenkt, womit er als Kind gerne gespielt hat, dem wird wahrscheinlich ein Lieblingsspielzeug in den Sinn kommen. Ähnlich erging es den Mitarbeitern des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath, als sie für die neue Sonderausstellung ihre Lieblingsstücke der Sammlung auswählen sollten.

20 Exponate sind auf diese Weise zusammen gekommen und werden ab Sonntag in der Dorenburg präsentiert. "Die Sonderausstellung ist ein Querschnitt aus der Sammlung und ein Ausblick auf 2012", erklärt Anke Wielebski, kommissarische Leiterin des Museums, und weist damit auf die Umgestaltung des Spielzeugmuseums hin.

Ab 26. September wird es geschlossen und neu konzipiert. "Es handelt sich um ein schönes Museum, aber es ist in die Jahre gekommen. Es wird renoviert, modernisiert und pädagogisch überarbeitet", sagt Dr. Andreas Coenen, Kreisdirektor und Kulturdezernent.

Keine reine Sammlungsschau

Das Konzept der Ausstellung ist seit 1979 gleich geblieben, es ging vor allem um die Präsentation möglichst vieler Exponate. "Wir wollen keine reine Sammlungsschau mehr, sondern lieber eine kleinere Auswahl zeigen und dabei Themenschwerpunkte setzen", erläutert Coenen die Pläne. Die kulturhistorische Bedeutung des Spielens wird in die Ausstellung mit eingebunden.

Mit 300 Exponaten werden dann nur noch etwa zwei Drittel der jetzigen Menge gezeigt. "Künftig werden auch Spielzeugproduktion, Kinderarbeit, geschlechterspezifische Erziehung und der historische Hintergrund erklärt", sagt Wielebski. Auch Spielzeug aus der jüngeren Vergangenheit und Gegenwart wird eingebunden. "So können Kinder auch sagen: Mit so etwas spiele ich heute", so die Museumsleiterin. Objektbeschreibungen und erklärende Texte sollen die neu gestaltete Ausstellung aufwerten.

Mit welchem Konzept das Spielzeugmuseum im kommenden Jahr überzeugen will, lässt die Sonderausstellung "Lieblingsstücke" erahnen. Denn hier gibt es zu den 20 Exponaten bereits erläuternde Texte. Das Lieblingsstück der Museumsleitern ist das Brettspiel "Rheinreise". "Ich finde die Entwicklung vom einfachen Reisen zum Massentourismus spannend. Mein geheimer Wunsch ist außerdem eine Rheinreise", sagt Wielebski zu ihrer Wahl.

Andere Mitarbeiter entschieden sich für Klassiker wie die Seifenkiste oder das Schaukelpferd. Aber es finden sich auch sonderbare Spielsachen in der Ausstellung: Ein Kinderornat, mit dem Kinder sich spielerisch an die Aufgaben eines Pfarrers annähern konnten, oder die einfache Lumpenpuppe.

(RP)
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