Stadt Kempen Spielspaß mit Boxen und Boards

Stadt Kempen · Jeden Mittwoch und Freitag sind die Räume der Awo fest in den Händen vom Bridge Club Kempen. Für jeweils vier Stunden spielen Mitglieder und Gäste das aus England stammende Kartenspiel. Heute gibt's ein Turnier in der Deula.

 Bridge ist ein komplexes Spiel, das der Laie nicht auf Anhieb durchschaut.

Bridge ist ein komplexes Spiel, das der Laie nicht auf Anhieb durchschaut.

Foto: wolfgang kaiser

Mit grünen Decken eingedeckte Tische, auf den denen jeweils vier rote Boxen mit Karten stehen. Jeder der insgesamt acht Tische trägt zudem eine Metallnummer und ein Bridge-Computer ist zu sehen. Ein Stückchen weiter liegen jede Menge Boards, wie die Kartenhalter heißen, in denen die Bridgekarten, in je vier Stöße aufgeteilt, klemmen. In einen einzigen großen Bridgeraum verwandelt sich der große Gruppenraum der Arbeiterwohlfahrt (Awo) am Spülwall in Kempen zweimal in der Woche.

"Früher haben wir im ,Bärlin's' Bridge gespielt, aber in den 14 Jahren unseres Bestehens sind wir so gewachsen, dass die Räume für uns dort zu klein wurden", berichtet Pieter van der Eijk, Vorsitzender des Bridge Clubs Kempen 2000, während er selber an Tisch fünf gegenüber seiner Bridgepartnerin Brigitte Rendchen Platz nimmt. Was einst mit 16 Spielern startete, ist heute ein Verein mit stattlichen 61 Mitgliedern. Wobei durchschnittlich bei den Bridge-Nachmittagen und -Abenden immer rund 20 Gäste dazu kommen.

An jedem der acht Tische, an denen an diesem Abend jeweils vier Personen sitzen, wird erzählt und gelacht und die Geldbörse gezückt. Schatzmeisterin Gerharde Thölen macht die Runde und sammelt das Startgeld ein. Dann geht es endlich los. Turnierleiter Rainer Menzel begrüßt und verteilt die Tischlaufkarten. An Tisch fünf sind es die Boards neun und zehn, die gespielt werden.Im Raum ist es von jetzt auf gleich mucksmäuschenstill geworden. Karten werden gemischt und verteilt sowie der Bridge-Computer mit den Spielnummern, die ein jeder Spieler hat, gefüttert. Eine konzentrierte Spannung liegt in der Luft.

Jeder Spieler hält sein Kartenpaket in der Hand, sortiert, schätzt ab und legt vor. Ab und zu erfolgt eine kurze Anweisungen zwischen den Spielpartnern, ansonsten ist es still. "Bridge ist ein ruhiges Kartenspiel. Beim Skat darf man fluchen und laut sein, beim Bridge nicht. Hier ist Contenance angesagt", sagt Wolf Rüdiger Bennewitz, der seit vier Jahren Bridge spielt und Vorsitzender des Bridge-Clubs Moers ist. Er fährt gerne nach Kempen, um dort ebenfalls seinem Hobby nachgehen zu können. "Wir sind wie eine große Bridgefamilie. Man weiß, wo wann gespielt wird und fährt hin", sagt Doris Dietrich, die aus Rheinberg kommt und im dortigen Bridgeclub zuhause ist. Die Kombinationsgaben, die Bridge ermöglicht, sind es dabei, die Doris Dietrich faszinieren. Inzwischen sind an den Tischen zwei Boards gespielt und Rainer Menzel ruft zum Wechsel auf, der laut Tischlaufkarte vollzogen wird. Spielpaare tauschen die Plätze und es geht mit den nächsten Boards weiter.

"Bridge ist nicht kompliziert. Am besten lernt es ein Anfänger, wenn er einfach zuguckt. Die einzige Voraussetzung ist, dass man Spaß an Karten hat", meint Pieter van der Eijk, der vor neun Jahren sein Herz an dieses Kartenspiel verlor. Der Bridge Club Kempen 2000 bietet aber nicht nur Bridgespiel- Nachmittage und -Abende an, sondern veranstaltet auch Turniere der. besucht andere Wettkämpfe. So veranstaltet der Club heute das "Thomas-a-Kempis-Turnier" in den Räumen der Deula am Krefelder Weg in Kempen. Los geht's um 9.30 Uhr. Gespielt wird bis zur Preisverleihung um 17.30 Uhr. Etwa 85 Spieler vom gesamten Niederrhein und aus den Niederlanden werden erwartet. Am Samstag, 31. Mai, geht es dann ins niederländische Boxmeer, wo ein weiteres Bridgeturnier stattfindet.

(tref)
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