Unwetterwarnung für den Kreis Viersen Was alles wegen der Orkan-Warnung gesperrt ist

Kreis Viersen · Mit Blick auf die Unwetterwarnung haben Städte und Gemeinden im Kreis Viersen am Mittwochmittag Sportplätze und Friedhöfe geschlossen. Bürgermeister und Wehrchefs appellieren an Bürger, drinnen und zu Hause zu bleiben.

 Sportplätze sind wegen der Sturmgefahr gesperrt, wie hier der Ludwig-Jahn-Sportplatz in Kempen.

Sportplätze sind wegen der Sturmgefahr gesperrt, wie hier der Ludwig-Jahn-Sportplatz in Kempen.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Mit Blick auf die Unwetterwarnung des Deutschen Wetterdienstes haben die Städte und Gemeinden sowie der Kreis Viersen schon am Mittwoch entsprechende Maßnahmen ergriffen. Nach einer Mitteilung des NRW-Schulministeriums bleiben am Donnerstag, 17. Februar, alle Schulen geschlossen, NRW-Familienminister Joachim Stamp (FDP) appellierte an Eltern, ihre Kinder am Donnerstag zu Hause zu betreuen, statt sie in die Kita oder zur Tagespflege zu bringen. Was die Kommunen darüber hinaus planen:

Kempen Aufgrund der Gefährdungslage bleiben städtische Sportanlagen gesperrt: Da an allen Sportanlagen Bäume stehen, könnten dort aufgrund von Sturm- oder Orkanböen Bäume entwurzelt werden oder Äste brechen und herabstürzen, teilte Stadtsprecherin Johanna Muschalik-Jaskolka mit. Die Außensportanlagen bleiben bis einschließlich Sonntag, 20. Februar, gesperrt, um eventuelle Schäden zu beheben. Auch die städtischen Friedhöfe bleiben am Donnerstag geschlossen. Das Grünflächenamt warnt außerdem davor, Wälder und Grünflächen zu betreten, da dort ebenfalls Gefahr durch umstürzende Bäume oder herabfallende Äste besteht. Die Wochenmärkte – am Donnerstagvormittag in St. Hubert, am Donnerstagnachmittag auf dem Concordienplatz sowie am Freitagnachmittag in Tönisberg – fallen aus. Der Wochenmarkt am Freitagvormittag auf dem Buttermarkt stand am Mittwochnachmittag noch unter Vorbehalt. Bürgermeister Christoph Dellmans (parteilos) appelliert an alle Kempener, die Unwetterwarnung ernst zu nehmen und nach Möglichkeit den Aufenthalt im Freien zu vermeiden. Dellmans: „Gerade Grünanlagen können gefährlich sein, da Bäume entwurzelt werden oder Äste herabstürzen könnten. Passen Sie auf sich auf!“

Willich Wegen der Unwetterwarnung sind die beiden Märkte am Donnerstag in Willich und Anrath abgesagt worden. Die Stadt hat am Mittwochnachmittag bis auf Weiteres und zunächst bis Freitagabend alle Parkanlagen, Friedhöfe, Sport- und Spielplätze sowie die Außenanlagen von Schulen und Kindertagesstätten gesperrt. Stadtbrandmeister Thomas Metzer ruft alle Bürger auf, sich umsichtig zu verhalten, jedes Risiko zu meiden und nach Möglichkeit „drinnen und zu Hause“ zu bleiben. Landesweit fällt der Unterricht an den Schulen aus, an allen Willicher Schulen werden unterrichtslose Betreuungsangebote vorgehalten, teilte das Team Schule der Stadtverwaltung mit.

Tönisvorst Aufgrund der erwarteten Windlast hat die Stadt den Markt abgesagt, der normalerweise donnerstags vormittags in St. Tönis auf dem Rathausplatz und nachmittags in Vorst aufgebaut wird. Zudem hat die Stadt sicherheitshalber die Sperrung der Kreuzung Gelderner Straße/Nordring vorbereitet. Ab Windstärke 10 wird die Kreuzung an der historischen Windmühle immer vorsorglich für den Autoverkehr gesperrt. Die Schulen sind landesweit geschlossen, in den Kindertagesstätten und im offenen Ganztag bietet die Stadt Tönisvorst am Donnerstag aber eine Notbetreuung an. Für Freitag kündigt sich ein Orkantief an, Orkanböen können am Abend nicht ausgeschlossen werden. Sollte es weitere Einschränkungen geben, will die Stadt dies entsprechend noch mitteilen. Aufgrund der Unwetterwarnung fällt auch die mobile Impfaktion im Impfbus, die in Tönisvorst für Donnerstag geplant war, aus. Das teilte der Kreis Viersen am Mittwoch mit. Das Impfzentrum in Viersen-Dülken bleibt geöffnet, kann situationsbedingt aber auch kurzfristig geschlossen werden.

Grefrath Angesichts der aktuellen Sturmwarnung habe die Gemeinde Grefrath ihre Kräfte entsprechend vorbereitet, teilte Sprecherin Ulrike Gerards mit: Freiwillige Feuerwehr und der Bauhof der Gemeinde sind in Bereitschaft, um bei Sturmschäden schnell eingreifen zu können. „Bei der Feuerwehr haben wir Bereitschaftsdienste eingeteilt. Bei Einsätzen rücken feste kleine Teams gemeinsam aus“, so Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU), der zusammen mit Wehrleiter Hans-Konrad Funken die Feuerwehr für die Einsatzlage aufgestellt hat. Das Arbeiten in festen Teams stellt nicht nur sicher, dass mehrere Gefahrenstellen gleichzeitig abgearbeitet werden können. Es minimiert auch Kontakte, um Ansteckungen mit dem Coronavirus zu vermeiden. Sperrungen von Wäldern, Friedhöfen oder Parks sind in der Gemeinde Grefrath nicht vorgesehen. „Wir rufen aber die Menschen dazu auf, umsichtig zu sein, solange es die Wetterlage erfordert, möglichst zu Hause zu bleiben und sich nicht im Freien aufzuhalten“, so Schumeckers. Das Freilichtmuseum bleibt am Donnerstag geschlossen. Die Leitungen der Kitas St. Benedikt Grefrath können am Donnerstag- und Freitagvormittag selbst entscheiden, ob die Außenflächen der Kitas genutzt werden können. Eltern sollten selbst entscheiden, ob sie ihre Kinder am Donnerstag in die Kita bringen oder erst einmal den Verlauf des frühen Vormittags abwarten.

Wälder Das Regionalforstamt Niederrhein warnt davor, während und nach dem Sturm Wälder zu betreten. Durch die lange Regenperiode der letzten Wochen können Waldböden aufgeweicht sein. Wurzeln können daher weniger Halt im Boden haben und Bäume im Sturm schnell umfallen. Zahlreiche Bäume sind durch die vergangenen Dürrejahre und den Borkenkäferbefall ohnehin geschädigt. Daher ist – noch häufiger als sonst – mit herabfallenden Ästen und umstürzenden Bäumen zu rechnen. Die Gefahr bleibt auch nach dem Sturm bestehen, warnt das Regionalforstamt Niederrhein: Angebrochene Bäume können oft auch erst später umfallen und in den Baumkronen verkeilte Äste hinabfallen. Durch Bäume versperrte Waldwege sind auch für Rettungskräfte nicht passierbar und müssen erst aufwändig freigesägt werden. „Bitte verzichten Sie in den nächsten Tagen auf einen Waldbesuch und bringen Sie sich selbst und dadurch auch die Rettungskräfte nicht in Gefahr!“ warnt Julian Mauerhof, Leiter des Regionalforstamtes Niederrhein.

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