Kempen Jugendliche engagieren sich auch sozial

Kempen · Mehr als 160 Jugendliche der katholischen Jugend in Kempen (KJK), der KjG St. Hubert und der Landjugend stellten sich bei der 72 Stunden-Aktion verschiedenen Aufgaben, um Geld für soziale Ziele zu sammeln.

 Viele felfende Händen haben auf dem Gelände der Kreuzkapelle ein Bienenhotel angebracht und eine Schmetterlingswiese hergestellt.

Viele felfende Händen haben auf dem Gelände der Kreuzkapelle ein Bienenhotel angebracht und eine Schmetterlingswiese hergestellt.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Wer am Wochenende mit offenen Augen durch die Stadt lief, konnte vielerorts Ungewöhnliches entdecken. Da begannen auf einmal Jugendliche auf dem Buttermarkt zu tanzen. Andere junge Menschen eroberten die Baumärkte. Wieder andere sammelten Spenden oder packten tatkräftig an. In Kempen war die 72 Stunden-Aktion, eine bundesweite Sozialaktion, ein voller Erfolg. Mehr als 160 Jugendliche der katholischen Jugend in Kempen (KJK), der KjG St. Hubert und der Landjugend Kempen stellten sich verschiedenen Aufgaben.

Im Garten der Jugendhilfeeinrichtung Scheifeshütte sah man am Samstagvormittag bereits, dass es gut voranging. Die KjG St. Hubert um Ulrike Ingendae und Jerome Giesen hatte sich zur Aufgabe gemacht, in der Jugendhilfeeinrichtung Scheifeshütte den Garten umzugestalten. Der „Garten der Düfte“, der zuvor zugewachsen war, wurde neu hergestellt. „Ich bin schon richtig stolz darauf, was wir geschafft haben“, sagte Jerome. Aber damit war noch lange nicht Schluss. Motiviert war er nun mit Simon und Lara dabei, einen alten Baum zu entfernen.

Steine schleppen war eine weitere schweißtreibende Arbeit. Diese wurden für einen Barfußpfad benötigt. Mit der Hilfe von Bagger und Mitarbeitern der Firma Schraps und Vogel ging das Ausheben schnell. Das Setzen der Randsteine und Verfüllen des Materials, wie Rindenmulch, Sand oder Kies, erforderte dann aber wieder Muskelkraft.

Ökologisches Engagement ist zurzeit in aller Munde. Auch die Landjugend war aktiv und hatte sich vorgenommen, Insektenhotels zu bauen. Spaten und Schaufel waren an der Kreuzkapelle gefragt. Dort sollte eine Schmetterlingswiese entstehen. Dazu musste das Beet im hinteren Bereich ausgehoben und mit Blumenerde und Rindenmulch verfüllt werden, bevor die Wildblumensaat zum Einsatz kommen konnte. Die Wege sollten mit rotem Mulch versehen werden. „Das passt auch sehr schön zur roten Kreuzkapelle“, befand Malte Pawlik von der Messdienerleiterrunde St. Josef, der die Arbeit dort koordinierte und einen großen Dank an die Firma DHG Vertriebs- & Consultinggesellschaft in Ziegelheide für die Materialspende aussprach.

Mit einer Fräse wurde der Boden aufgelockert, bevor Schaufel und Spaten der rund 20 Aktiven zum Einsatz kamen. Constantin (11), Annika (11) und Zoey (10) hatten Erfahrung in der Gartenarbeit mitgebracht, packten kräftig mit an und hatten Spaß dabei.

Vor dem E-Center am Hessenring baten derweil Anna, Romy, Caroline, Charlotte und Nele unter dem Motto „Plus Eins“ Kunden darum, etwas mehr einzukaufen und dies an die Tafel zu spenden. Haltbare Lebensmittel waren gefragt und so wanderten zahlreiche Konservendosen, Gläser und besonders Reis und Nudeln in die Spendenboxen. „Die meisten sind sehr hilfsbereit. Nur ganz selten sagt mal einer, dass er für so was keine Zeit hat“, erzählt Caroline.

Auch an den anderen Standorten lief es gut. In ihrem Projektbericht auf der Homepage berichtet die Gruppe, die am Rewe postiert war, von einem so großen Andrang, dass bald die Kartons ausgingen. Zum Glück half das Team vom Lidl aus. Da zeigte sich die Gruppe richtig traurig, dass am Sonntag die Geschäfte nicht geöffnet hatten.

Auf dem Buttermarkt und an der Engerstraße sah man am Wochenende immer wieder rund ein Dutzend Kinder und Jugendlichen tanzen. Sie hatten zunächst ihren Tanz einstudiert und sich dann damit in die Öffentlichkeit begeben, wo sie Spenden sammelten und mit Flyern über die 72 Stunden Aktion informierten.

 Jonas Spinczyk (links) steht mit dem gesamten Orgateam bei der Auftaktveranstaltung von 71 Stunden auf der Bühne am Buttermarkt in Kempen.

Jonas Spinczyk (links) steht mit dem gesamten Orgateam bei der Auftaktveranstaltung von 71 Stunden auf der Bühne am Buttermarkt in Kempen.

Foto: Norbert Prümen
 Im  Rahmen der Sozialaktion wurden im Lager der Pfadfinder Hochbeete neu angelegt.

Im  Rahmen der Sozialaktion wurden im Lager der Pfadfinder Hochbeete neu angelegt.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Weitere tatkräftige Helfer bauten ein Hochbeet auf dem Grundstück der Pfadfinder, verschönerten den Schulhof der Astrid-Lindgren-Schule mit frischen Malereien und vermieteten ihre Arbeitskraft an Kempener Bürger, um so mit ihrem Einsatz Geld zu sammeln. Bis Sonntagnachmittag dauerte der ungewöhnliche Arbeitseinsatz für die Jugendlichen.

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