Kreis Viersen Sommerlust: Kultur unter freiem Himmel

Kempen / Grefrath / Willich / Tönisvorst · Open Air-Freunde konnten vor Ort unter vielen Angeboten wählen. In Neersen, St. Tönis und Grefrath geht’s weiter.

Der „Zauber der Operette“ harmoniert sehr schön mit dem Zauber schöner Sommerabende. Das Foto zeigt das Europäische Festivalorchester bei der Sommermusik auf der Burgwiesen-Bühne in Kempen.

Der „Zauber der Operette“ harmoniert sehr schön mit dem Zauber schöner Sommerabende. Das Foto zeigt das Europäische Festivalorchester bei der Sommermusik auf der Burgwiesen-Bühne in Kempen.

Foto: Norbert Prümen

Für die Eisdielen und Straßencafés bedeutet der heiße Sommer Hochbetrieb. Für die Veranstalter von Open Air in der Kultur ist der Sommer weitgehend gelaufen. Die Schlossfestspiele in Neersen haben die Halbzeit längst überschritten und laufen noch bis zum 18. August.

Doch ein Ort in der Region hat sein Open Air Ereignis noch vor sich: Grefrath. Dort wird am Samstag, 31. August, von 14.30 bis Mitternacht das Grefrather Straßenmusik Festival 2019 gefeiert. Dann wird das Dorfzentrum zur musikalischen Fußgängerzone. Musik gibt es auf allen Wegen zwischen dem Platz zur Sonne, Bergerplatz und dem Markt mit der Hauptbühne. Aus Dublin extra eingeflogen ist Paddy Ryan abends auf der Hauptbühne zu hören- Auf der Marktbühne ist auch Krefelds Mondo Mashup Sound System zu erleben. Das Straßenmusikfestival findet alle zwei Jahre statt und wechselt sich mit dem Schwingbodenfestival im gleichnamigen Park statt. Das nächste ist für 2020 angekündigt.

Veranstalter beider Festivals ist KinG, die Kulturinitiative Grefrath. Und die sorgt am 31. August nicht nur für – kostenlose – Musik, sondern auch für viele Stände und Foodtrucks, an denen die Besucher alles Mögliche gegen das Verhungern und Verdursten erwerben können. So gibt es am frühen Nachmittag Spaß mit Zwille Zimmermann, ein Kochevent des Grefrather Satelitten des Berliner Vereins „Kochen über den Tellerrand“.

Eine Szene aus „Monsieur Claude und seine Töchter“: Bis zum Ende der Spielzeit sind alle Vorstellungen dieser Produktion ausverkauft. Diese Sommerkomödie aus Frankreich hat Matthias Freihof inszeniert.

Eine Szene aus „Monsieur Claude und seine Töchter“: Bis zum Ende der Spielzeit sind alle Vorstellungen dieser Produktion ausverkauft. Diese Sommerkomödie aus Frankreich hat Matthias Freihof inszeniert.

Foto: Wolfgang Kaiser (woka)

Freunde des Essens unter freiem Himmel haben die Qual der Wahl. Denn in St. Tönis steigt vom 30. August bis 1. September zum ersten Mal das „TöFood-Festival“. Der Werbering St. Tönis, der sich in „St. Tönis erleben“ umbenannt hat, hat zehn verschiedene Anbieter eingeladen, die an dem letzten August-Wochenende mit diversen Speisen und Getränken auf hungrige und durstige Festival-Besucher vorbereitet sind. Aber man kann nicht nur open Air schlemmen, sondern auch lauschen. Am Freitag, 30. August, wird auf dem Rathausplatz eine Silent Party gefeiert. Das heißt, verschiedene DJs legen auf, die Musik auf mehreren Kanälen ist aber nur per Funk mit Kopfhörern zu hören. Die Silent-Party beginnt um 19 Uhr, die Kopfhörer werden gegen eine Gebühr schon um 17 Uhr ausgegeben.

Am 31. August geht es ab 19 Uhr auf der Bühne am Rathaus ab: Die Bluesband „Heaven Done Called“ tritt rund eine Stunde als Vorband auf, anschließend sorgt die Krefelder Cover-Band „Sick’s Pack“ für gute Stimmung.

Das hatte bereits am 20. Juli hervorragend geklappt, als am 20. Juli Round Table zu „Rock am Rathaus“ in St. Tönis einlud. Und bereits am 6. Juni ging die Tönisvorster Rocknacht über die Bühne. Die Rocknacht, die von der evangelischen Jugend organisiert wird, findet traditionell im Schulzentrum am Corneliusfeld statt.

Noch bis zum 18. August läuft das Programm der Schlossfestspiele vor oder im Schloss Neersen. Für die Benefizvorstellung von „Arielle, die kleine Meerjungfrau“ morgen (4. August) um 21 Uhr gibt es noch Karten, ebenso für den 11. und 18. August. Aber alle noch folgenden Abend-Aufführungen von „Monsieur Claude und seine Töchter“, „Der Mustergatte“, die Opern- und Operetten-Gala, Gartenlesung und Kultur im Ratssaal sind ausverkauft. Schauspieler und Regisseure betonen immer, dass Open Air Theater seine eigenen Gesetze hat. Da kommt es weniger auf feine Mimik an wie beim Fernsehspiel, sondern auf deutliche Sprache und Gesten. Auch der Zuschauer in der letzten Reihe will dem Spiel auf der Bühne noch folgen können.

Die Wiese vor der Burg ist in Kempen für Open Air bestens geeignet. Da kämpfen nicht nur die Highlander gegeneinander, sondern können laue Sommernächte mit Musik und Gastronomie genossen werden. Alle zwei Jahre gibt es in Kempen die Sommermusik. In diesem Jahr kamen der deutsche Singer-Songwriter Gregor Meyle und Band sowie das Europäische Festivalorchester mit Solisten unter Leitung von Alexander Steinitz. Diese beiden erfolgreichen Konzerte bot der Verkehrsverein Kempen auf. Jetzt muss man leider wieder zwei Jahre warten –  doch der Sommer geht weiter. Und das Leben draußen auch.

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